Gemeinsame Wohnung - unterschiedliche Gehälter

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Erst einmal ein Bravo, für Deinen Mut diese Frage hier zu stellen, denn das zeigt, dass Du beratungswillig bist. Ich denke, dass Ihr eine Wohngemeinschaft bilden wollt und nicht in den Stand der Ehe eintreten möchtet (mindestens noch nicht). Wie willst Du Deine Erwartung an Deinen "Freund" von dieser Situation her begründen, dass er Dir 3000 € /a schenken soll?? Du bist doch für Dich allein verantwortlich oder nicht? Und das er mit dem Vogelzeigen reagiert kann ich sehr gut verstehen, denn wenn mir eine Freundin in dieser Situation einen solchen Vorschlag gemacht hätte, könnte ich denken, dass diese nur mit mir zusammenziehen will, um den finanziellen Vorteil daraus abzuschöpfen. Das rückt nahe an den Bereich der Prostitution heran und wäre für mich Grund genug mir zu überlegen, ob ich noch mit dieser Person zusammenziehen will. Gemeinsame Kasse würde ich erst in einem eheähnlichen Verhältnis machen und das habt Ihr doch wohl noch nicht oder?

ich finde nicht, dass der eine, der mehr gehalt bekommt, auch mehr bezahlen sollte, es sei denn, der andere verdient so gut wie gar nichts.

bei den möbeln könnte man überlegen, ob bestimmte stücke wie schreibtisch der besitzer selber kauft und es dann eben sein, und nicht gemeinsames eigentum ist.

und für die benutzung des autos soll er halt zahlen: 0,30 cent den kilometer.

Tja, das ist nicht einfach. Meine Meinung:

Miete + NK zu 50:50 wobei die Miete/Wohnung deinem Gehaltsgefüge angepasst sein sollte und nicht seinem. Du hast keine Ersparnisse für Möbel etc? Dann gibts erstmal die Sparversion(nur das Nötigste) oder er kauft die Möbel, die dann auch sein Eigentum sind.

Du musst sehen das du mit deinem Geld hinkommst und kannst mit 1500€ keinen Lebenstil (Urlaub u.a.) führen als hättest du 1000€ mehr.

Er will dein Auto benutzen? Wenn er nicht besonders viel fahren will, könnte ab und an eine Tankfüllung reichen ansonsten muß er sich auch an den Kosten (Versicherung/Reparatur/Service etc. ) beteiligen.

Grundsätzlich finde ich es absolut in Ordnung, wenn man sich die Miete / Nebenkosten jeweils hälftig teilt. Es ist auch gut, dass die Vorstellungen der Finanzierung vor Unterzeichnung eines Mietvertrages besprochen werden.

Ich finde es nämlich genauso wichtig, dass - wenn alle Kosten 50:50 geteilt werden - jeder auch noch genug "Restgeld" hat, um seine persönlichen Ausgaben zu decken. Sonst kann es in der Tat so sein, dass der mit weniger Einkommen Schwierigkeiten hat, während der mit mehr Einkommen "sparen" kann oder sich Dinge leisten kann, die er sich sonst nicht leisten könnte. Beide sollten am Ende auch finanziell gesehen das Gefühl haben nicht schlechter dazustehen, wie alleine.

Ich empfehle Dir einmal genau zu überlegen, wieviel Miete / Nebenkosten Du bereit wärest auszugeben, wenn Du eine Wohnung für Dich alleine suchen würdest. Als Grundlage hat sich hier bewährt maximal ein Drittel des Einkommens. Also so um die 500 € bei einem Einkommen von 1500 €. Wenn Ihr also auf Wohnungssuche seid, würde ich gezielt nach Wohnungen bis 1000 € mit Nebenkosten schauen.

Sollte sich dann bei der Wohnungssuche herauskristallisieren, dass Dein Liebster eine Wohnung in höherer Preisklasse favorisiert (weil er sich es ja locker leisten könnte bis 850 € zu zahlen) - würde ich ihm sagen, dass ich dann leider nicht mit ihm zusammen ziehen kann, da dies prozentual zum Einkommen so leider nicht machbar für Dich sei.

Du wirst dann schnell sehen, was ihm wichtiger ist. Die große Wohnung oder "die gemeinsame Wohnung". Gegebenenfalls wäre er dann auch bereit, die Kostenaufteilung noch einmal zu überdenken. Bei einem so großen Einkommensunterschied wäre es sicherlich denkbar, dass einer 500 und einer 700 Euro beiträgt.

Als Mehrverdiener hätte ich nur keine Lust eine teurere Wohnung zu mieten, wenn ich auch mit einer günstigeren zufrieden wäre, aber der Partner, der weniger Einkommen hat selbstverständlich davon ausgeht, dass ich mehr bezahlen kann und dieser auch auf die teurere Wohnung drängt.

Besser, ihr zieht nicht zusammen. Das geht nicht gut mit euch beiden, wenn ihr euch vorher schon finanziell nicht im Guten einigen könnt.