Gelogen bezüglich der Nationalität?
Wenn ich gefragt werde welche Nationalität ich habe sage ich einfach Russe. Ich lebe die russische Kultur, Rede zuhause Russisch etc.
Allerdings ist es so dass meine Oma aus Sibirien und mein Opa aus dem Donbass kommt
Und väterlicherseits meine Oma Italienisch/Französsich gemischt ist und mein Opa deutsch ist.
ist sowas moralisch okay? Hab halt keinem Bock meinen gesammelten Stammbaum aufzuzählen
Deswegen sage ich beide sind Russen. Sonst fragen die Leute penetrant und es wird nur kompliziert.
Sonst heißt es immer „woher kommst du wirklich, wirklich“ was fühlst du dich jetzt mehr usw. So hab ich zumindest meine Ruhe.
3 Antworten
Ganz ehrlich? Mir würde es auf die Nerven gehen, wenn Leute, die hier geboren sind, ständig davon faseln, wo ihre Wurzeln sind und dass sie sich halb, zum Drittel oder zum Viertel so oder so oder anders fühlen.
Ich habe so viele Freunde und Bekannte, auch einige Verwandte, die in binationalen Ehen leben, und manchmal haben deren Kinder auch wieder jemanden aus einer anderen Nation geheiratet. Sie haben sich manchmal hier kennen gelernt, manchmal im anderen Land und haben vielleicht auch noch in einem Dritt- oder Viertland gelebt. Das Einzige, was ich z. B. von den Kindern aus diesen binationalen Ehen höre, ist, dass sie sich glücklich schätzen, 2 Sprachen in die Wiege gelegt bekommen zu haben, einfach so als Geschenk zur Geburt. Die meisten anderen müssten eine 2. Sprache in der Schule lernen und würden es nie schaffen, diese Sprache wirklich perfekt zu sprechen, sie selbst dagegen hätten die 2. Sprache kostenlos und ohne jede Mühe. Ansonsten ist das Ganze aber überhaupt kein Thema.
Nur im Gespräch mit einem unserer Bekannten geht es häufiger um seine Wurzeln, um Ungerechtigkeit und auch um Hass. Das hängt aber auch damit zusammen, dass seine Familie und er fast alles verloren haben, dass sie zwangsumgesiedelt wurden etc. Er kann mit dieser Vergangenheit nicht abschließen.
Was ich bei dir nicht ganz verstehe: Wie kommt es, dass du, wie du sagst, andauernd gefragt wirst, "woher du wirklich kommst"? Ist es nicht vielleicht eher so, dass du selbst dieses Thema zur Sprache gebracht hast (und dauernd zur Sprache bringst)? Du tust es ja auch hier! Und wieso sprichst du von der Herkunft deiner Großeltern und nicht von der deiner Eltern? Was steht denn in deinem Pass?
Ich habe den Verdacht, dass es sich um ein selbst verursachtes Problem handelt.
Die Nationalität bezeichnet dich selber, nicht deine Großeltern. Bei Eltern würde ich es ja noch verstehen, aber ich würde einfach sagen, dass ich Deutsch bin. Wenn du in Deutschland lebst, deutsch kannst und einen deutschen Pass hast, bist du auf jeden Fall deutsch. :)
Wenn es dir wichtig ist, etwas anderes zu sagen, dann sag wie deine Eltern sind /waren, aber du müsstest dann schon alles sagen ^^
Hab selber einen komplizierten Stammbaum; Kasachstan, Russland und (Wolga-Deutsch), aber ich sage, dass ich deutsch bin, nur wenn mich jemand genau fragt zähle ich das alles auf ;)
Ich hab viel von der russischen Kultur, aber auch viel Deutsches ....
Ja, so ist es bei mir auch, ^^ aber sag am besten einfach das was im Pass steht und wenn du willst, dass du auch viel russisch machst :) deutsch und russisch würde ich dann sagen, so ist es bei mir auch. Von Kasachstan habe ich gar nichts, deswegen nicht erwähnenswert :)
Mich und die meisten anderen Menschen wird nur interessieren, was in Deinem Pass steht.
Steht da Russisch , bist Du Russe.
Steht da Deutsch , bist Du Deutscher.
Da steht Lette und deutscher
Meine Großeltern haben nach dem Zusammenbruch der UdSSR die lettische Staatsbürgerschaft angenommen.
So deutsch bin ich dann auch aber nicht. Ich fahre alle paar Monate mal zu meiner russischen Verwandtschaft, langer fast nur Russisch zuhause und schaue mir auch viel auf Russisch an.
Kulturell eindeutige Russisch mit deutschen Einschlägen