Gelbe karte für schauspieler im Fußball?
Gucke mir gerade seit jahren mal wieder live ein spiel der champions league im fernsehen an. Ansonsten informiere ich mich nur über ergebnisse aber gucke normalerweise eigentlich kein fusball live im fernseh. Was ich als extrem störend empfinde ist das sich mittlerweile eig jeder spieler bei der kleinsten Berührung fallen lässt und schreiend am boden liegen bleibt. Ich meine das sind erwachsene männer und keine kindergarten kinder mehr! Was soll da denn fürn bild nach außen entstehen? Wirkt so als wenn das alles mega die weicheier sind. Was spricht dagegen sich durchzubeißen anstatt einen auf weinerliches kleines mädchen zu machen? Und dazu kommt : Unter der Überschrift „Verwarnung für unsportliches Betragen“ heißt es im aktuellen Regeltext der FIFA:
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er versucht, den Schiedsrichter durch das Simulieren einer Verletzung oder eines angeblichen Fouls (,Schwalbe’) zu täuschen.
Nun zur eigentlichen frage : Wieso bekommen solche simulanten nicht konsequent und ohne wenn und aber ne gelbe Karte für vortäuschen einer Verletzung? Gibt es dafür einen plausiblen Grund? Ich lass mich gerne belehren falls das der fall ist. Würde das mal konsequent durchgezogen werden gelb für sowas zu geben würds auch niemand mehr machen. Im zweikampf zu boden gehen mag ja mal passieren können. Aber dieses übertriebene rumgeheule? MfG
5 Antworten
Ja, im Prinzip hast Du da vollkommen recht.
Schauspielerei gehört genau wie eine "Schwalbe" zu den Unsportlichkeiten, die zu verwarnen sind.
Leider ist es jedoch so, das der Schiedsrichter kein Arzt ist, und somit den Unterschied zwischen einer Schauspielerei und tatsächlichem Schmerz nicht unterscheiden kann (darf).
Auch wenn es manchmal anders aussieht. Oft ist es der soganannte "Kontaktschmerz" der relativ schnell wieder weg geht vor allem wenn er entweder mit Eisspray behandelt, oder einfach "rausgelaufen" wird.
Das tut im ersten Moment richtig weh, geht aber meist auch ganz schnell wirder weg.
Du kannst also dem SR keinen Vorwurf machen wenn er den Unterschied nicht erkennt (erkennen kann). Was er jedoch erkennt ist, das er deswegen das Spiel nicht unterbrechen muss.
Dies muss er nämlich nur, wenn der Spieler so stark verletzt ist das er sofortige ärztliche Hilfe benötigt oder das Spielgeschehen sich unmittelbar bei diesem Spieler befindet.
Da dies in den meisten Fällen nicht der Fall ist, sollte der Spieler dann lieber weiter spielen anstatt zu simulieren.
Dennoch wird übermässige Schauspielerei bestraft wenn sie erkannt wird obwohl man hier immer "im Zweifel für den Angeklagten" entscheidet. (Auf Verdacht gibts kein Gelb)
Vielleicht hilft Dir eine meiner Entscheidungen aus der Saison 16/17 dabei, das soetwas auch tatsächlich geahndet wird (wenn es erkannt wird):
Im Mittelfeld kommt ein Spieler beim Zweikampf zu Fall. Für mich war das ein Regelkonformer Zweikampf also ging das Spiel weiter, trotzdem der Spieler "todesschreie" ausstieß.
Wenige Sekunden später musste ich dann wegen Foulspiels ein paar Meter weiter dann doch pfeiffen. Als der Spieler, der sich noch am Boden wältzte erkannte das icheine völlig andere Situation gepfiffen hatte sprang er auf und drosch den Ball irgendwo in die Wallachei.
Ergebnis: Gelb für die Simulation und Gelb für´s Ball wegschlagen (somit Gelb-Rot) Und wegen seiner Aktionen nach dem Feldverweis (Sonderbericht von mir) gabs vom Verband noch 2 Spiele Sperre oben drauf.
Wieso bekommen solche simulanten nicht konsequent und ohne wenn und aber ne gelbe Karte für vortäuschen einer Verletzung?
Weil der SR sich sicher sein muss, dass der Spieler simuliert um das Spiel zu verzögern oder eine persönliche bzw. Spielstrafe für den Gegner zu provozieren.
Manchmal rasselt man aneinander, es ist kein Foul es tut aber trotzdem kurz weh.
Ist der SR sich sicher gibt es in der Regel auch die Verwarnung. Auf Verdacht einfach so gelb zu zeigen kommt aber nicht gut, auch nicht beim Ansetzer und Verband.
Wenn es vorher Kontakt zwischen zwei Spielern gab und einer bleibt danach liegen und welzt sich, kommt es auf den Winkel an in dem ich das Geschehen wahrnehme bzw. der Assistent an der Linie.
Wenn ich nicht 100% überzeugt bin, dass hier simuliert wird, kann ich nicht viel tun außer weiterlaufen lassen.
Wie du es bereits richtig gesagt hast, fällt das Simulieren einer Verletzung oder eines angeblichen Fouls (Schwalbe) als eines der 13 Vergehen unter unsportliches Betragen. Das Problem ist nur, dass uns als Schiedsrichter nicht wirklich zusteht, zu beurteilen, ob der Spieler wirklich verletzt ist oder nur übertreibt. Daher können wir nicht jeden Spieler für ein vermeintlich realitätsfremdes Verhalten verwarnen.
Im Prinzip hast du Recht aber der Schiedsrichter kann das auch nicht richtig sehen ich meine er kann nicht alles sehen und es kommt halt immer ein wenig anders rüber, er sieht ja nicht so wie wir 3-5 Wiederholungen in verschiedenen Kamerastellungen...
Da hast du natürlich recht. Aber nehmen wir mal folgendes Beispiel : ein Spieler einer führenden Mannschaft geht nach einer leichten Berührung zu boden. Simuliert ne verletzung. Wird vom platz gebracht und kaum ist er vom feld ist alles wieder top und er will wieder zurück ins Spiel. Meiner meinung nach offensichtliches unsportliches verhalten um zeit zu schinden. Anderes Beispiel. Heutiges spiel bayern-arsenal. Lewandowski geht auch nach minimaler Berührung im strafraum zu boden und bleibt schreiend liegend während arsenal kontert. Kaum hat bayern wieder ballbesitz steht er wieder und alles is auf einmal wieder top. Sowas muss doch auffallen?
Ich spiele selbst Fußball und glaube das der Schiedsrichter das nicht so leicht erkennen kann. Wenn er es merkt gibts eh die Gelbe
Danke für die antwort 👍 hier hätte ich die gleiche gegenantwort die ich bei "cutiiiee" eben gegeben habe. Sowas ist doch wirklich offensichtlich unsportliches Verhalten oder irre ich mich?