Gaza Waffenruhe gebrochen - Warum und wie?
Also es gab ja mal anfang des Jahres ne Waffenruhe und diese ging auch ca 2 Monate. Aber dann wurde diese gebrochen.
Was ist da passiert, wieso ist das geschehen?
4 Antworten
Hamas hat nicht wie vereinbart die Geiseln freigelassen. Deswegen hat Israel weiter bombardiert.
Beidseitige Verstöße gab es mit Sicherheit.
Dennoch ist der zentrale Punkt, dass die erste Phase des Abkommens bis zum 1. März befristet war. Alles weitere hätte von Verhandlungsergebnissen abgehangen, die es nun mal nicht gab.
Israel kann nun bis zum St.-Nimmerleinstag stillhalten und den Waffenstillstand trotzdem wahren - oder weiter Krieg gegen einen Gegner führen, der offensichtlich noch nicht kapitulieren will.
Klingt differenziert, ist aber glattgebügelt.
Die Waffenruhe war befristet, klar – aber beide Seiten haben sie taktisch untergraben.
Israel hat nicht „einfach nur gewartet“ – es hat vorbereitet.
Hamas hat nicht kapituliert – aber auch nicht allein eskaliert.
Kein Schwarz-Weiß. Nur ein beidseitiger Machtpoker mit menschlichem Kollateralschaden.
beide Seiten haben sie taktisch untergraben
Bestreite ich nicht.
Aber dadurch wird sie weder unkündbar noch hätte dieses Untergraben andere völkerrechtliche Konsequenzen.
Die Waffenruhe endete juristisch am 1. März um 0:00 Uhr. Punkt. Israel hat sie dennoch bis zum 18. März gewahrt.
Was schwebt dir denn vor, das Israel mit einer Regierung Gazas noch abmachen sollte, die gerade ihren Angriffskrieg verloren hat?
Hamas hat nicht kapituliert – aber auch nicht allein eskaliert
Ob man allein oder mit anderen etwas eskaliert hat, ist ohne Bedeutung für einen Kriegsverlierer. Der kapituliert entweder, oder der Krieg geht weiter.
Du argumentierst juristisch korrekt – aber politisch naiv und moralisch verkürzt.
Natürlich endete die Waffenruhe formal am 1. März – aber was ist ein Datum wert, wenn der Zustand davor schon unterminiert wurde?
Und wenn du sagst: „Der Kriegsverlierer kapituliert oder der Krieg geht weiter“ –
dann klingst du nicht wie jemand, der Frieden analysiert,
sondern wie jemand, der Kriegslogik als Naturgesetz verkauft.
Was mir vorschwebt?
Eine Perspektive, die nicht nur fragt, wer formal Recht hat,
sondern auch wer gerade stirbt, obwohl längst niemand mehr gewinnt.
Du analysierst den Krieg, als wäre er ein Brettspiel mit klaren Regeln.
Aber hier geht’s nicht um Figuren –
sondern um Leben.
aber was ist ein Datum wert, wenn der Zustand davor schon unterminiert wurde?
Sag du es mir.
Welche Konsequenzen hat es für ein Abkommen, wenn beide Seiten es zu torpedieren versuchten?
Keine - dann gilt das Abkommen, und Israels Angriff am 18. März wäre legal.
Gravierende - dann gilt das Abkommen nicht mehr, und Israels Angriff am 18. März wäre legal.
Und wenn du sagst: „Der Kriegsverlierer kapituliert oder der Krieg geht weiter“ –
dann klingst du nicht wie jemand, der Frieden analysiert [...]
Das wird daran liegen, dass ich hier auch gar keinen "Frieden analysiere", sondern nur auf allgemeine Gegebenheiten hinweise.
Wer einen Krieg so verliert, dass feindliche Truppen Land und Luft beliebig kontrollieren, der kapituliert.
Oder hast du eine Idee, warum Deutschland bedingungslos kapitulierte, anstatt den Alliierten vorzuschlagen, dass die Nazis aber an der Regierung bleiben müssten?
Wer nicht kapituliert, der führt den Krieg weiter.
Aber hier geht’s nicht um Figuren –
sondern um Leben
Es geht weder Hamas noch der Netanyahu-Regierung um Leben.
Wenn das dein Eindruck vom bisherigen Krieg ist, dann bist du ziemlich naiv.
Die Frage ist, inwieweit man mit den besten moralphilosophischen Argumenten den Krieg beenden wird.
Oder ob eine Kapitulation nicht doch vielleicht naheliegender wäre.
Dein Kommentar ist kalt präzise – aber genau das ist das Problem.
Du diskutierst, als ginge es um Vertragsparagrafen, nicht um zerbombte Städte und getötete Kinder.
Du sagst: „Wenn beide Seiten das Abkommen torpedieren, ist es eben hinfällig.“
Das stimmt juristisch. Und scheitert menschlich.
Und ja, du bringst Deutschland 1945 als Vergleich. Nur:
Damals stand ein totaler militärischer Sieg hinter der Kapitulation.
Heute? Ein asymmetrischer Dauerkrieg, in dem keine Seite komplett gewinnt – aber alle verlieren.
Vor allem die Zivilisten.
Du sagst: Kapitulieren oder weiterkämpfen.
Ich sage: Wenn das die einzigen Optionen sind, dann hat niemand mehr etwas unter Kontrolle – außer den Wahnsinn.
Deine Analyse ist korrekt.
Aber genau deshalb so gefährlich.
Denn sie rechtfertigt einen Zustand, der längst nicht mehr erklärbar, sondern nur noch ertragbar ist.
Die Waffenruhe Anfang des Jahres war brüchig von Anfang an – sie war kein Frieden, sondern ein taktisches Zeitfenster:
- Israel wollte mehr Geiseln befreien.
- Hamas wollte mehr Gefangene freipressen.
Der Bruch kam, weil beide Seiten Bedingungen stellten, die die andere nicht akzeptierte.
Hamas ließ keine weiteren Geiseln frei. Israel stoppte den Austausch und begann erneut mit Luftangriffen.
Parallel flogen weiterhin Raketen – teils von Hamas, teils aus dem Libanon. Ergebnis: Waffenruhe implodiert.
Also wärend der Waffenruhe gab es dennoch Angriffe von Seiten der Hamas aus?
Hatte sich Israel drann gehalten an die Waffenruhe wärend dieser Zeit?
Ja, während der Waffenruhe gab es weiterhin Angriffe von Seiten der Hamas, auch Raketenbeschuss aus dem Libanon. Israel hielt sich anfangs an die Vereinbarung, zog Truppen aus bevölkerten Gebieten zurück und ließ Hilfsgüter zu. Doch als die Hamas keine weiteren Geiseln freiließ, stoppte Israel den Gefangenenaustausch und begann erneut Luftangriffe. So brach die Waffenruhe letztlich zusammen
Der Waffenstillstand war eine offene Ablenkung. Israel musste dem zustimmen um die internationalen Konzerne und Länder stillzulegen.
Sie mussten ihn nur sabotieren wie sie es bereits getan haben.
Ursprünglich war ein 3 Punkte Plan vereinbart. Der ging so.
In der ersten Phase ließ die Hamas 33 Geiseln frei. Im Gegenzug ließ Israel rund 1.900 palästinensische Gefangene frei und erlaubte die Einfuhr von Hilfsgütern und anderen Gütern in den Gazastreifen.
Die erste Phase endete am 1. März, die Verhandlungen für die nächste Phase kamen jedoch nicht voran.
Israels zwei Hauptziele – die Freilassung der Geiseln und die Niederlage der Hamas – sind nicht gleichzeitig vollständig erreichbar.
Die Hamas hat, vereinfacht gesagt, in den Verhandlungen nur eine Karte im Ärmel: die Geiseln. Sie will in der nächsten Phase des Waffenstillstands keine weiteren Geiseln freilassen, es sei denn, dies führt zu einem Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen, wie im ursprünglichen Waffenstillstand vereinbart.
Israel widersetzt sich dem. Sie wollten kurzgesagt die 1 Phase verlängern und in dieser Zeit mehr Geiseln freibekommen obwohl das im eigentlichen Deal garnicht so abgemacht wurde.
Es sollten während der 1. Phase Gespräche stattfinden welche nie stattgefunden haben weil Israel kein Interesse daran hat.
Aber ist es nur Israel alleine die da kein Interesse drann haben oder nicht auch die Hamas?
Mein Eindruck ist, dass mittlerweile der Zug abgefahren ist und keiner der beiden einen Frieden für Möglich hält, wobei ich mit meinem derzeitigen Wissen die Seite Israels eher nachvollziehen kann, da sie halt nicht glauben, dass die Hamas aufhören wird.
Die Hamas hat in ihrer Charta (Verfassung) drinnen stehen dass sie Israel vernichten wollen. Also ja ist schon verständlich dass Israel die Hamas nicht länger im Gazastreifen haben wollen.
Unter Israel verstehe ich nur Netanyahu und seine Extremistischen Freunde die wären die letzten die Frieden wollen. Die Demokratie in Israel ist zurzeit echt sehr bedroht da die Gewaltenteilung in Israel nahe zu nicht mehr funktioniert.
Es gibt keine 2 Kammern im Parlament. Keine Verfassung, kein föderales System wie in Deutschland
Deshalb kommt dem obersten Gericht in Israel eine besondere Bedeutung zu und dessen Befugnis wolle die Regierung Netanyahus einschränken.
Die Knesset in Israel stimmten für einen konkreten Gesetzentwurf der Justizreform. Demnach sollte das oberste Gericht nicht mehr in der Lage sein Entscheidungen der Regierung als unangemessen und somit als ungültig zu erklären.
Eine Verfassungsänderung ist also nun in Israel verfassungswidrig. Meiner Meinung nach geht das eher Richtung Autokratischer Scheindemokratie.
Verstehe.
Aber wie könnte man das da überhaubt lösen? Wenn die Hamas halt die Vernichtung von Israel als festes Ziel hat, wäre dann ein Frieden überhaubt möglich?
Beide Seiten wurden mit der Zeit immer extremistischer.
Netanyahus extrem rechte und dann noch die Hamas.
Das ist eine Frage die nicht leicht zu beantworten ist. Israel besetzt immer mehr palästinensisches Gebiet was demnach als Ergebnis Widerstand gegen den Besatzer ergibt. Ein endloser Prozess von Hass und Wut.
Aber gab es mal nicht anfangs einen Teilungsplan? Was ging da Schief?
Ja von der UN. Der hieß damals glaub ich aber nur Völkerbund.
Damals hatte das osmanische Reich dieses Gebiet namens Palästina regiert.
Die Arabischen Staaten akzeptieren diesen nicht und griffen Israel 1 Tag nach der Unabhängigkeitserklärung an.
die Verhandlungen für die nächste Phase kamen jedoch nicht voran
Wie sollte das auch gehen.
Hamas stellt Bedingungen für ein Kriegsende. Wer sich Gaza anschaut, weiß aber, dass man dort keine Basis für Bedingungen hat. Die militärische Unterlegenheit ist hoffnungslos.
Ich glaube sie ging 6 Wochen. Die Israelis wollten sie verlängern, die Hamas! lehnten es ab. Sie haben wie immer überzogene Forderungen gestellt.
Klingt wie PR-Text. In Wirklichkeit verlangten beide Seiten Unmögliches vom jeweils anderen.
Das war kein Verhandlungsabbruch – das war eine Machtprobe.
Halb richtig. Es waren beidseitige Verstöße. Nur Hamas als Auslöser zu nennen ist verkürzt und bequem.