Funktioniert Quantenverschränkung nur wenn man die Raumzeit als grundlegend verschränkt annimmt, oder ein Holographisches Universum zu Grunde legt?

4 Antworten

Hallo Unbiquadium,

wenn wir sagen, dass zwei Partikel miteinander verschränkt sind, meinen wir, dass wir nicht eines davon separat beschreiben können. Mathematisch bedeutet das, dass wir ihre gemeinsame Wellenfunktion nicht als Produkt der Wellenfunktionen der einzelnen Partikel schreiben können.

... wenn man die Raumzeit als grundlegend verschränkt annimmt, ...

Was genau meinst Du mit einer grundlegend verschränkten Raumzeit?

Klar, Raum und Zeit lassen sich nicht voneinander trennen, aber das ist keine Quantenverschränkung.

... oder ein Holographisches Universum zu Grunde legt?

Wahrscheinlich nicht. Mit der Hypothese/ Theorie des Holographischen Universums kenne ich mich nicht gut aus. Alles, was ich "weiß", ist, dass die gesamte Information über unser (1+3)D- Universum auf dessen hypothetischem 2D Rand gespeichert sein soll. Hier sehe ich allerdings auch keine Verbindung zur Quantenverschränkung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – + Auseinandersetzung mit Gegnern der RT

nein, wieso?

quantenverschränkung steckt ganz natürlich in der quantenmechanik drin. da braucht man keine zusatzannahmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Physiker (Teilchenphysik)
Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:07

Die Quantenmechanik erklärt es aber nicht wirklich sie beschreibt es nur

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evtldocha  06.02.2024, 23:44
@Unbiquadium

Dann wirst Du prinzipiell ein Problem mit der Physik haben, wenn Du "erklären" so umfassend verstehst, wie Du es offensichtlich verstehst. "Sie beschreibt es nur" ist alles, was Du von der Physik erwarten kannst.

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Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:52
@evtldocha

Dann würde es keine Arbeiten von Holographischen Universum oder einer verschränkten Raumzeit geben, die Physik macht beides. Aber mit beschreiben mein ich hier noch nicht mal das Falsifizieren von Postulaten zur besseren Beschreibung sondern simples wiedergeben von Vorgängen in der Natur

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SlowPhil  07.02.2024, 08:26
@Unbiquadium
mit beschreiben mein ich hier ... simples wiedergeben von Vorgängen in der Natur

Das wäre noch weniger als Beschreiben, es wäre reine Phänomenologie.

Was die Physik macht, ist schon noch mehr. Sie führt Phänomene auf Grundlegenderes zurück, z.B. Thermodynamik auf das statistische Verhalten kleinster Teilchen.

Die Physik kann manches schon erklären, z.B., warum verschiedene Stoffe verschiedene Farben haben oder warum uns UV- Strahlung die Haut verbrennt, während sichtbares Licht das nicht tut (die Antwort hängt mit dem Photoelektrischen Effekt zusammen).

Wenn es freilich darum geht, warum etwa eine bestimmte Naturkonstante wie die Masse des Elektrons so und nicht anders ist, so kann dies zumindest die heutige Physik nicht erklären.

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Unbiquadium 
Fragesteller
 07.02.2024, 13:42
@SlowPhil

Das ist klar aber die Ursache für die Quantenverschränkung muss ja nicht gleich so fundamentaler Natur sein, ihr müsst euch mal die "philosophischen Diskussionen" Ende des 19 Jahrhunderts bis Anfang des 20 anhören in ihrer Sichtweise gab es viele Dinge die die Physik nicht beantworten kann und eigentlich schon erklärt ist, Pustekuchen

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Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:12

Ist halt die Frage wie die Wellenfunktion die für jeden fcking Ort im Universum eine Warscheinlichkeit zuordnet denn das muss sie tun damit Quantenverschränkung auch in Lichtjahren noch funktioniert mit der Lokalität der ART zusammenpasst?

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Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:19

EPR-Paradoxon?

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Nah, Quantenverschränkung bedeutet lediglich, das die Quanten verschränkt sind^^ MIt Raumzeit hat das nix am Hut und auch mit holographischem Universum nicht.

Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:15

https://idw-online.de/de/news629962

„Wenn die Quantengravitation im flachen Raum eine holographische Beschreibung durch eine gewöhnliche Quantentheorie zulässt, dann muss man physikalische Größen in beiden Theorien berechnen können, und die Ergebnisse müssen übereinstimmen“, sagt Grumiller. Insbesondere muss sich eine Schlüsseleigenschaft der Quantenmechanik – die Quantenverschränkung – auch auf der Seite der Gravitationstheorie finden.
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oneironaughty  06.02.2024, 23:22
@Unbiquadium

Erwartest jetzt nicht, das ich 200 seiten Text lese, oder?^^ Nun, Grumiller sagte dadurch lediglich, das er vermutet das die Quantenverschränkung auch in der Gravitationtheorie usw zu finden sein sollte. Deine Frage war hingegen ob die Quantenverschränkung auf Konzepte wie holographisches Universum, Zeitverschränkung usw angewiesen ist. So wie es scheint, ist es eher umgekehrt, ohne Quantenverschränkung keine Zeit usw. Aber egal, schon ein wenig spät für solche Themen, hehe. Lg und Gn8

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Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:29
@oneironaughty
Erwartest jetzt nicht, das ich 200 seiten Text lese, oder?^^

Erwartetest du das ich die Antwort nicht melde obwohl, Arbeiten existieren die einen Zusammenhang mit dem Holographischen Universum und der Raumzeit herstellen und es ungeachtet ihrer Evidenz für mich eher wie eine Trollantwort aussieht?

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oneironaughty  06.02.2024, 23:31
@Unbiquadium

Bist du...krank irgendwie? Nochmal: Grumiller sagte dadurch lediglich, das er vermutet das die Quantenverschränkung auch in der Gravitationtheorie usw zu finden sein sollte. Deine Frage war hingegen ob die Quantenverschränkung auf Konzepte wie holographisches Universum, Zeitverschränkung usw angewiesen ist. So wie es scheint, ist es eher umgekehrt, ohne Quantenverschränkung keine Zeit usw

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Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:33
@oneironaughty

Naja lassen sie es nächtest mal bitte bleiben bzw. gehen ins Bett und antworten gar nicht darauf oder einfach später wenn sie sich ausgeschlafen haben, anstatt auf Krampf kurz noch eine Antwort zu schreiben

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Unbiquadium 
Fragesteller
 06.02.2024, 23:35
@oneironaughty
So wie es scheint, ist es eher umgekehrt, ohne Quantenverschränkung keine Zeit usw

was noch dementsprechend zu beleuchten wäre

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oneironaughty  06.02.2024, 23:36
@Unbiquadium

Nah, dann beleuchte mal du Leuchte^^ Geh du lieber mal schlafen wenn du schlechte Laune hast. Meine Antwort war zumindest korrekt. Noch ein Tip: Versuchs mal mit KI über das Thema zu quatschen, die ist da viel besser drauf als die meisten hier.

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Quantenmechanik ist einfach nichtlokal. Aus Verschränkung folgt nichts für das Universum.

Unbiquadium 
Fragesteller
 07.02.2024, 13:44

hm ja aber wie passt das mit der lokalen Relativitätstheorie (zumindest wenn so etwas wie Wurmlöcher nicht berücksichtigt) zusammen?

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hologence  07.02.2024, 14:12
@Unbiquadium

Verschränkung widerspricht nicht der SRT.

Warum mit verschränkten Quantenzuständen entfernter Teilchen keine Kommunikation mit Überlichtgeschwindigkeit möglich ist:

Kapitel 1 - was ist ein Quantenzustand? Das ist kein gemessener Zustand eines Teilchens, sondern die Überlagerung aller möglicher Zustände, in denen das Teilchen sein kann, wenn gemessen wird. Vor der Messung sind nur die Wahrscheinlichkeiten der verschiedenen Zustände bekannt. Erst durch die Messung entscheidet sich das Teilchen für eine der Möglichkeiten, vorher weiß es selbst nicht, was herauskommt.

Kapitel 2 - was ist eine Verschränkung? Ein Quantenzustand muss nicht auf ein Teilchen beschränkt sein, sondern kann mehrere Teilchen umfassen. Diese Teilchen können auch weit voneinander entfernt sein, und man bezeichnet sie dann als verschränkt. Aber es handelt sich nicht um mehrere Quantenzustände, die durch Zauberei miteinander gekoppelt sind, sondern es ist in Wirklichkeit nur einer.

Kapitel 3 - was ist das Besondere daran, das Einstein "spukhafte Fernwirkung" nannte? Wenn die Zustände zweier verschränkter Teilchen schließlich gemessen werden, kommt dabei bei beiden jeweils ein Zustand heraus, der vom gemessenen Zustand des anderen abhängt, so als hätten sich die Teilchen abgesprochen, für welchen Zustand sie sich entscheiden sollen. Dies ist übrigens nicht ein versteckter Parameter, den die Teilchen mit sich tragen wie Zettel in Glückskeksen -  die Statistiken zB der Messungen von Spins verschränkter Teilchen zeigen, dass so ein Parameter nicht existiert, die Entscheidung fällt tatsächlich erst bei der Messung.

Kapitel 4 - warum kann man darüber nicht kommunizieren? Die Verschränkung gilt nur für den Quantenzustand vor der Messung, nicht für die Teilchen nach der Messung. Zwar kann der "Sender", der dem "Empfänger" eine Nachricht schreiben will, den Quantenzustand vor der Messung beeinflussen, aber was er "geschrieben" hat, weiß er selbst erst nach der Messung.

Kapitel 4 - Analogie. Wir nehmen hierfür nicht Schrödingers Katze in der Kiste. Wir ersetzen die Katze durch einen Würfel und die Kiste durch einen Würfelbecher. Der mit der Handfläche verschlossene Würfelbecher ist der Quantenzustand, die Wahrscheinlichkeiten für die 6 Würfelseiten sind je 1/6. Nun geben wir 2 verschränkte Würfelbecher Bob und Alice und sagen Sie sollen schütteln und auskippen (das ist die Messung) und - spukhafte Fernwirkung - beide sehen die gleiche Augenzahl. Bob kann aber Alice auf diesem Wege nichts mitteilen - nach dem Fallen der Würfel ist die Verschränkung kaputt. Wenn Bob jetzt einen Würfel umdreht, dreht sich Alices Würfel nicht mit. Bob kann natürlich vorher seinen Becher noch einmal extra schütteln und damit im Ergebnis eine andere Augenzahl produzieren, aber er weiß nicht welche.

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Unbiquadium 
Fragesteller
 07.02.2024, 14:26
@hologence
die Entscheidung fällt tatsächlich erst bei der Messung.

Ja deswegen eben keine Kommunikation, das Teilchen das du misst nimmt zufällig eine von zwei Zuständen ein, du kannst nicht bestimmen welcher das wird, was du aber musst um miteinander zu kommunizieren bzw. Informationen auszutauschen zu können, der Punkt ist klar

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Unbiquadium 
Fragesteller
 07.02.2024, 14:38
@hologence
Bob kann aber Alice auf diesem Wege nichts mitteilen - nach dem Fallen der Würfel ist die Verschränkung kaputt. Wenn Bob jetzt einen Würfel umdreht, dreht sich Alices Würfel nicht mit. Bob kann natürlich vorher seinen Becher noch einmal extra schütteln und damit im Ergebnis eine andere Augenzahl produzieren, aber er weiß nicht welche.

Hier fängt das Problem an nehmen wir mal an wir hätten statt zwei normalen Würfeln zwei Würfel jeweils mit dreimal der Augenzahl 6 und dreimal mit der der Augenzahl 1. Die Warscheinlichkeit eine 1 zu würfeln wäre 1/2 die eine 6 zu würfeln 1/2 wenn es rein statistisch funktioniert könmte beim Wurf des einen Würfels der andere durchaus auch mal die selbe Augenzahl anzeigen was aber nicht passiert, warum nicht? Was macht die Verschränkung damit das funktioniert? Nur weil die Wellenfunktion eines Teilchens auf die ganze Raumzeit beschrieben ist und jeder Ort eine wenn auch unglaublich geringe Aufenthaltswahrscheinlichkeit hat?

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Unbiquadium 
Fragesteller
 07.02.2024, 14:43
@hologence

Es muss doch irgenteine einfache und rationale Erklärung dafür geben die darüber hinausgehend, aber keine verrückten und unsinnigen Sachen wie Wurmlöcher, Holographische Universen, oder verschränkte Raumzeit beinhaltet

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hologence  07.02.2024, 15:22
@Unbiquadium
wenn es rein statistisch funktioniert könmte beim Wurf des einen Würfels der andere durchaus auch mal die selbe Augenzahl anzeigen was aber nicht passiert

doch, auch zufällig kann Gleichheit vorliegen. Ob Verschränkung das gemacht hat oder Zufall sieht man an der statistischen Verteilung.

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hologence  07.02.2024, 15:48
@Unbiquadium

wie? zufällig eben. Ich habe den Eindruck, dass hier Quantenzustände mit realen Zuständen verwechselt werden. Der Realismus im Sinne der Quantenmechanik, der versteckte Parameter fordert (aka Leggetts Ungleichung) wurde experimentell falsifiziert. Das ist natürlich kontraintuitiv (und auch Einstein hatte Probleme damit), aber so ist Natur nun mal: rücksichtslos ggü unserem Denken. Die Verschränkung umfasst zwar mehrere Teilchen, aber nur einen nichtlokalen Quantenzustand. Man muss sich einfach daran gewöhnen. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

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