Für wen soll ich mich entscheiden?

7 Antworten

Hier wurden ja bereits einige Gedanken dazu geteilt. Vielleicht ein weiterer Gedankenanstoß:

bin kurz davor blumen zu kaufe, zu ihm zu gehen und mich für alles zu entschuldigen.

Du bist offensichtlich sehr überzeugt davon, dass dein Freund die Trennung aufgrund eines anderen einfach wieder vergisst, als sei nichts gewesen, und sofort wieder engagiert mit dir in die Beziehung einsteigt. Aus deinem Text wird die Haltung deines (mittlerweile) Ex-Freundes nicht deutlich. Insofern muss ich ja zunächst von der Fraglichkeit dieser Tatsache ausgehen. Ich zum Beispiel würde eine Trennung aus einem solch triftigen Grund nicht einfach so vergessen. Mit anderen Worten: Mich bekämest du sicherlich nicht zurück, weder mit Blumen, noch sonstigen Geschenken oder auch Entschuldigungen. In reifen Beziehungen (abseits von infantilem Gehabe) trennt man eigentlich nicht einfach nach Lust und Laune, um dann ein paar Tage später dies alles wieder zu nivellieren.

Selbst wenn dies nun tatsächlich so wäre, und dein Freund würde sich von dir erfolgreich dahingehend umschmeicheln lassen: Ich habe die Erfahrung gemacht, sowohl in eigener Sache, wie auch im sozialen Umfeld, dass so eine Beziehungspause (die es dann ja im Nachhinein ist) eigentlich der Anfang vom Ende ist. In den allermeisten Fällen ging so ein Neustart mit Pauken und Trompeten in die Hose. Ein solcher Bruch lässt sich eben dann unterbewusst doch nicht einfach so vergessen, wie man es gern hätte. (Wobei Ausnahmen natürlich die Regel bestätigen.)

Jetzt habe ich allerdings Angst den größten Fehler meines Lebens zu machen.

Den größten des Lebens ist natürlich Unsinn. Aber den Fehler machst du ja nicht erst jetzt gerade, deine Interpretation ist verschoben. Im Grunde hast du ihn bereits gemacht: Du hast relativ gedankenlos die funktionierende Beziehung weggeworfen. Die Entscheidung ist ja zunächst gefallen, die Trennung ist bereits erfolgt. Du möchtest deinen Freund nicht wegschmeißen, wie du sagst, aber dies ist ja bereits geschehen. Ich würde erstmal diese Perspektive ändern und dann erneut über alles nachdenken.

lg up

Klingt irgendwie sehr nach "auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner". Du sagst, dein letzter Freund und du passen perfekt zusammen und dennoch siehst du dich nach anderen um, nur weil sie mal in deinem Leben waren? Ziemlich unfair ihm gegenüber. Vermutlich kannst du ihn jetzt auch knicken, wie soll er sich jemals sicher sein können, dass du nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder irgendwas andres toller findest und ihn wieder verlässt? Du hast sein Vertrauen in euch ziemlich auf die Probe gestellt, wenn nicht sogar zerstört.

Du lebst mit der Treue. Diese wird uns ja auch beigebracht: Du hast nur einen einzigen Partner zu haben - Punkt. Mehr nicht. Du musst Dich zwingend entscheiden, ansonsten bist Du nichts wert und ein Flittchen.

Dabei ist die Treue eine menschliche Erfindung. Merkst Du ja selbst: Ein Korsett, welches einengt.

Mein Rat an Dich - und an alle Mitleser: Bildet Euch Eure eigenen Meinungen! Zu welchem Thema auch immer! Es ist nicht alles richtig, was man Euch beibringt. Wer hinterfragt - auch sich selbst - der macht viel richtig.

Es gehört zum erwachsen werden dazu, zu lernen Entscheidungen zu treffen und hinter diesen zu stehen.

Das bedeutet oft auch sich gegen eine oder sogar mehrere Optionen, die auch passen können, zu entscheiden.

Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Aber es ist möglich, dass du am Schluss mit leeren Händen da stehst, wenn du dich nicht entscheidest.

Du bist in einer Beziehung und auch zufrieden, wenn auch nicht ganz glücklich.

Du könntest dich von deinem Freund trennen und danach versuchen, ob du eine Beziehung zu dem anderen aufbauen kannst oder du redest, was sehr erwachsen wäre, mit deinem jetzigen Freund über deine Gedanken, was dich bewegt.

Die Spannung ist im Moment so groß, weil sich alles im Geheimen abspielt, besprich es, dann wird das Problem womöglich kleiner. Das was du dir von dem anderen erhoffst, ist Fantasie, vergangenen Möglichkeit, … glaube ich