Fühle mich/Werde nicht akzeptiert (Trans) was soll ich tun?
Hallo zusammen ich bin ein Transmann (19) und werde von meinen Bruder als auch von meiner Mutter nicht akzeptiert.
Seitdem ich mich geoutet hatte, haben mich nur mein Vater und meine ältere Schwester akzeptiert.
Der Schwerpunkt liegt auf meiner Mutter, sie tut in letzter Zeit so als hätte ich mich nie geoutet und sagt ständig "sie", "Tochter" ect. Am unangenehmsten ist es wenn sie das vor neuen bekanntschaften macht. Immer wenn ich sie darauf Anrede, bekomme ich von ihr einen blöden Kommentar zurück. Zum Beispiel:
Es ist nur eine Phase.
Das hast du durch Anime weil da viele "Traps" sind.
Interessiert es dich überhaupt wie ich mich als Mutter fühle, das du dein Körper Misshandeln willst?
Dabei meint sie die Geschlechts Angleichung.
Nun das hatte ich mal meiner Schwester erzählt, als ich und meine Mom wieder ein Streit hatten und sie hatte dann mal mit ihr darüber gesprochen, sie sagte zu ihr
hast du ne Ahnung das du auch andere Verletzten kannst?
Am selben Tag kam dann eine WhatsApp Nachricht von ihr das es ihr leid tut und das sie mich so akzeptiert wie ich bin..
Aber wenn das so ist warum versucht sie es nicht einmal zu mir mit "er" anzusprechen?
Ich habe sie auch heute wieder darauf angeredet das es mich nervt das sie immer "sie" zu mir sagt sie darauf hin
Ja was soll ich dann sagen "es"?
Was ich darauf sagte war "du weißt genau was ich meine"
Was soll ich eurer Meinung nach tun, wie soll ich damit umgehen?
8 Antworten
Ich glaube, für Eltern ist es immer schwierig. Und gerade, wenn bspw. deine Mutter gerne mit dir eine Tochter gehabt hätte, um so mehr.
Leider lässt du offen, wann du dich geoutet hast...ein wenig Zeit solltest du deinen Verwandten schon einräumen. Nicht jeder kann hier den Toleranzschalter gleich umlegen und immerhin hat sie per WhatsApp schon angedeutet, dass es mit der Akzeptanz wohl besser wird...was keineswegs selbstverständlich ist.
Meine Schwiegereltern reden meinen Mann heute noch mit seinem einst weiblichen Vornamen an und sie bleiben beim weiblichen Pronomen, obwohl er sich vor knapp 30 Jahren geoutet hat und seit über 20 Jahren vor dem Staat als "männlich" gilt. Ein Grund, warum es heute kaum noch Kontakt zwischen ihnen gibt, weil er sich das nicht antun möchte, bzw. immer wieder die Wunde aufreisst.
Hier hilft nur reden reden reden und wenn sie es nicht akzeptieren kann oder auch will (es hängt ja immer am Willen), dann musst du das so hinnehmen. Du kannst sie nicht nach deinem Wunsch formen...allerdings solltest du dann auch die Konsequenzen daraus ziehen oder zumindest Konsequenzen ankündigen.
Vielleicht wäre es auch geholfen, sofern dir das möglich ist, dass du ausziehst...Distanz hat schon manches "möglich" gemacht.
Und bitte...etwas in eigener Sache: Es ist keine Umwandlung, sondern eine Angleichung.
Ja, jeder benötigt seine Zeit. Schön wäre es natürlich, wenn es deine Mutter irgendwann akzeptieren kann.
Dennoch kann ich hier wirklich nur raten, deinen Weg zu gehen...auszuziehen. Das kann vieles bereinigen. Und vor allem kannst du dann auch in Ruhe den Weg gehen, ohne dass Personen um dich sind, die es nur für eine Phase halten oder die nicht an die Authentizität deiner Gefühle hierzu glauben...
Hast du den Weg denn schon beschritten, also sprich, Therapeut, der dich begleitet, Hormone etc.?
Ja den Tipp werde ich mir zu Herzen nehmen
Ich war sogar Mithilfe meiner Mutter bei 3 verschiedene Therapeuten 2 davon haben mich auf den selben Therapeuten gewiesen und darum ist mein nächster Ziel einen Termin bei diesem Therapeuten zu bekommen den der ist dafür gemacht aber wohnt halt weit weg, ich muss nur noch schauen wie ich am besten dort hin komme und vorallem wann
Es ist halt nur meine Erfahrung, bzw. die Erfahrungen meines Mannes und mir, dass Distanz vieles verändern kann. Wobei ich zu meinen Eltern und den meisten meiner Geschwister keinen Kontakt habe...
Aber man fühlt sich freier, wenn man keine Menschen im Nacken hat, die einen nicht akzeptieren. Und man kann auch seinen Weg geruhsamer gehen, friedvoller.
Nun ja, Hopfen und Malz scheint bei deiner Mutter nicht verloren zu sein, wenn sie dir hilft, einen Therapeuten zu finden.
Es mutet einfach an, dass sie nur Zeit braucht, vielleicht auch viel Zeit.
Aber du scheinst ihr ja durchaus so am Herzen zu liegen, dass sie möchte, dass es dir gutgeht...
Und ich bin mir sicher, du findest einen Weg zu dem Therapeuten. Jedenfalls wünsche ich dir viel Glück und natürlich sehr viel Kraft auf diesem Weg.
Danke das du dir dafür Zeit genommen hast, du hast mir damit sehr geholfen!
Ich wünsche euch, eine ewig haltende Harmonie. LG
Danke...musste gerade etwas grinsen. Tatsächlich haben wir uns in den Jahren, in denen wir jetzt zusammen sind, noch nicht einmal gestritten.
Wenn irgendwas sein sollte, Fragen bestehen oder du dich auskotzen möchtest...melde dich einfach.
Danke! Ich werd mich mal melden, wenn noch was offen ist oder es einfach nur ist, um zu erzählen ob es besser geworden ist.
Gib ihr einfach Zeit. Manche Menschen, vor allem jene, die vielleicht schon etwas älter sind, tun sich mit solchen Gedanken (am Anfang) oft etwas schwer. Sie meinen es aber sicher nicht böse, sondern müssen erst selbst lernen, damit umzugehen. Ich bin sicher, dass Dich die Mitglieder Deiner Familie nach wie vor genauso lieben wie vorher. Du hast ja selbst vermutlich auch einige Zeit gebraucht, um Dir darüber klar zu werden und es Dir selbst bewusst zu machen. Und genau diesen Prozeß durchlaufen sie eben jetzt auch. Ich weiß, es sagt sich leicht, wenn man nicht in der Situation steht, aber glaube daran, dass in Eurer Familie (wieder) alles gut werden wird! Ich wünsche Dir und Deiner Familie jedenfalls wirklich alles Gute! 🙂
Ob es wirklich etwas mit dem Alter der Mutter zu tun hat...sie wird vermutlich zwischen 40 und 55 sein, wenn der Fragesteller 19 ist.
Da kann man nicht sagen, dass das Thema an der Mutter vorbeigegangen ist, da sie genau in den Zeitraum fällt, in den solche Themen an Öffentlichkeit gewonnen haben.
Wenn ich sehe, wie offen und tolerant die ü70er reagieren...dann liegt es wohl nicht am Alter, aber eben oft an der Einstellung dazu, an der Erziehung der Mutter, und natürlich deren Weltbild, welches natürlich ein transgender-Kind nicht miteinschließt.
Und ja, ich gebe Dir Recht...erstmal Zeit geben, sacken lassen...wenn sich nichts verändern sollte, kann man die Konsequenzen daraus ziehen.
Danke das ist ein schöner Kommentar :)
Es ist nur sie weiß das inzwischen seit 1 Jahr als ich 18 war
Ich wusste mit 14 schon das ich trans bin und hatte es damals bewusst erst mit 18 allen erzählt da ich wusste das meine Familie etwas inkompetent auf das Thema sind
Bei meinen Vater war das gut den er sagte damals vor 4 Jahren wäre Ich dagegen gewesen, aber jetzt kann Ich nur sagen ich hab euch Kinder lieb so wie ihr seid ich akzeptiere es werde es aber nie richtig verstehen
Und meine Mutter ist auf sowas eh schon schwer meine Schwester musste sich auch erst durchkämpfen das sie lesbisch ist bei ihr
Aber dann weißt du ja, wie deine Mutter auf solche Themen reagiert. Wenn sie bei deiner Schwester schon massive Probleme hatte, kann man sich ja denken, dass dein Outing noch eins draufgesetzt hat.
Vielleicht überlegt sie auch, welchen Beitrag oder welche Schuld sie daran trägt, was natürlich murks ist...
Aber meine Schwiegereltern fragen sich heute noch, was sie falsch gemacht haben, dass ihr Kind so "vom rechten Weg abgekomme ist" (bitte in klagend-weinrlichen Ton - meine Schwiegermutter ist furchtbar).
Sowas hatte sie mal erwähnt oft mal meint sie auch das ich es von Erik (ein anderer Transmann) abgeschaut habe oder was sie eben in der Erziehung falsch gemacht hat
Naja, sowas schaut man sich nicht ab...also soweit sollte sie schon denken. Es ist keine Modeerscheinung, wenn man bedenkt, was alles daran hängt, um eine Angleichung durchzuführen, ist das kein Spaziergang.
Diese Überlegung, etwas falsch gemacht zu haben, ist eigentlich runtergebrochen pures Selbstmitleid "Wieso passiert das mir? Was habe ich denn getan, dass es mich so trifft?" usw.
Wie gesagt, ich kann hier nur zu vielen Gesprächen raten, am besten mit einer Person deines Vertrauens dabei...oder zur Distanz.
Versuche auf deine Familie zuzugehen und es sachlich zu erklären. Ansonsten gibt es auch Familienhelfer oder ganz viele andere Menschen, die trans* sind oder sonst wie zu LGBTQ+ gehören. Akzeptanz gibt es leider nicht immer, da muss man manchmal einfach durch.
Ist mir klar das es nicht jeder akzeptieren kann :)
Aber es gab mal ne kurze Zeit das sie mich unterstützt hatte..
Nur hat mein Opa ihr Vater noch Einfluss auf sie und sagt sie soll mich dabei nicht unterstützen
Du musst klar sagen dass das so nicht geht und du akzeptiert werden möchtest wie du bist und das auch ok sein sollte deine mutter hat dich geboren schön aber es ist dein körper dein leben deine sexualität du hast zu über hundert prozent das recht dazu
Danke für die Antwort
Aber mir ist auch klar das eben nicht jeder sowas akzeptieren kann so traurig das klingt ich hoffe nur eine möglichkeit finden zu können das sie damit klar kommt :)
Natürlich kann nicht jeder es akzeptieren , was man aber machen muss ist es zu tolerieren. Und selbst wenn sie es nicht gut findet sie ist deine mutter sie muss doch die sexualität ihres eigenen kindes akzeptieren egal ob es 14 19 oder 38 ist
Du bist 19, zieh aus und leb dein Leben so wie du es möchtest. Deine Mama wird dir entweder näher kommen oder dich weiter so behandeln. Manchmal hilft Abstand um mehr auf den anderen einzugehen. Deine Mutter braucht mehr Aufklärung und Verständnis darüber. Hast du schon mit deinem Vater darüber geredet? Rede mit ihm und dann setzt ihr euch als Familie gemeinsam an einem Tisch und ihr redet allein nur über dieses Thema. Du klärst deine Mama so weit auf bis sie versteht was es bedeutet Trans zu sein. Das du kein anderer Mensch bist, immernoch ihr Kind. Und dein Vater und deine Schwester sollen auch ihre Meinung dazu sagen.
Joa meine Eltern sind schon vor langer Zeit getrennt aber danke für deine Antwort ^^
Danke für diese ausführliche Antwort
Angleichung das war das Wort das mir nicht eingefallen ist Ich ersätze wörter oft wenn es mir nicht einfällt
fehler von mir nicht erwähnt zu haben das es alle schon seit ein und einhalb Jahre bereits wissen mit 18 hatte ich es allen erzählt oder kann das auch noch zu kurz sein womöglich schon jeder braucht anders viel zeit damit zurecht zu kommen