Fühle mich/Werde nicht akzeptiert (Trans) was soll ich tun?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube, für Eltern ist es immer schwierig. Und gerade, wenn bspw. deine Mutter gerne mit dir eine Tochter gehabt hätte, um so mehr.

Leider lässt du offen, wann du dich geoutet hast...ein wenig Zeit solltest du deinen Verwandten schon einräumen. Nicht jeder kann hier den Toleranzschalter gleich umlegen und immerhin hat sie per WhatsApp schon angedeutet, dass es mit der Akzeptanz wohl besser wird...was keineswegs selbstverständlich ist.

Meine Schwiegereltern reden meinen Mann heute noch mit seinem einst weiblichen Vornamen an und sie bleiben beim weiblichen Pronomen, obwohl er sich vor knapp 30 Jahren geoutet hat und seit über 20 Jahren vor dem Staat als "männlich" gilt. Ein Grund, warum es heute kaum noch Kontakt zwischen ihnen gibt, weil er sich das nicht antun möchte, bzw. immer wieder die Wunde aufreisst.

Hier hilft nur reden reden reden und wenn sie es nicht akzeptieren kann oder auch will (es hängt ja immer am Willen), dann musst du das so hinnehmen. Du kannst sie nicht nach deinem Wunsch formen...allerdings solltest du dann auch die Konsequenzen daraus ziehen oder zumindest Konsequenzen ankündigen.

Vielleicht wäre es auch geholfen, sofern dir das möglich ist, dass du ausziehst...Distanz hat schon manches "möglich" gemacht.

Und bitte...etwas in eigener Sache: Es ist keine Umwandlung, sondern eine Angleichung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
IncognitoDragon 
Fragesteller
 16.08.2020, 00:03

Danke für diese ausführliche Antwort

Angleichung das war das Wort das mir nicht eingefallen ist Ich ersätze wörter oft wenn es mir nicht einfällt

fehler von mir nicht erwähnt zu haben das es alle schon seit ein und einhalb Jahre bereits wissen mit 18 hatte ich es allen erzählt oder kann das auch noch zu kurz sein womöglich schon jeder braucht anders viel zeit damit zurecht zu kommen

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Ylvarina  16.08.2020, 00:18
@IncognitoDragon

Ja, jeder benötigt seine Zeit. Schön wäre es natürlich, wenn es deine Mutter irgendwann akzeptieren kann.
Dennoch kann ich hier wirklich nur raten, deinen Weg zu gehen...auszuziehen. Das kann vieles bereinigen. Und vor allem kannst du dann auch in Ruhe den Weg gehen, ohne dass Personen um dich sind, die es nur für eine Phase halten oder die nicht an die Authentizität deiner Gefühle hierzu glauben...

Hast du den Weg denn schon beschritten, also sprich, Therapeut, der dich begleitet, Hormone etc.?

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IncognitoDragon 
Fragesteller
 16.08.2020, 00:23
@Ylvarina

Ja den Tipp werde ich mir zu Herzen nehmen

Ich war sogar Mithilfe meiner Mutter bei 3 verschiedene Therapeuten 2 davon haben mich auf den selben Therapeuten gewiesen und darum ist mein nächster Ziel einen Termin bei diesem Therapeuten zu bekommen den der ist dafür gemacht aber wohnt halt weit weg, ich muss nur noch schauen wie ich am besten dort hin komme und vorallem wann

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Ylvarina  16.08.2020, 00:26
@IncognitoDragon

Es ist halt nur meine Erfahrung, bzw. die Erfahrungen meines Mannes und mir, dass Distanz vieles verändern kann. Wobei ich zu meinen Eltern und den meisten meiner Geschwister keinen Kontakt habe...
Aber man fühlt sich freier, wenn man keine Menschen im Nacken hat, die einen nicht akzeptieren. Und man kann auch seinen Weg geruhsamer gehen, friedvoller.

Nun ja, Hopfen und Malz scheint bei deiner Mutter nicht verloren zu sein, wenn sie dir hilft, einen Therapeuten zu finden.
Es mutet einfach an, dass sie nur Zeit braucht, vielleicht auch viel Zeit.
Aber du scheinst ihr ja durchaus so am Herzen zu liegen, dass sie möchte, dass es dir gutgeht...
Und ich bin mir sicher, du findest einen Weg zu dem Therapeuten. Jedenfalls wünsche ich dir viel Glück und natürlich sehr viel Kraft auf diesem Weg.

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IncognitoDragon 
Fragesteller
 16.08.2020, 00:34
@Ylvarina

Danke das du dir dafür Zeit genommen hast, du hast mir damit sehr geholfen!

Ich wünsche euch, eine ewig haltende Harmonie. LG

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Ylvarina  16.08.2020, 00:36
@IncognitoDragon

Danke...musste gerade etwas grinsen. Tatsächlich haben wir uns in den Jahren, in denen wir jetzt zusammen sind, noch nicht einmal gestritten.

Wenn irgendwas sein sollte, Fragen bestehen oder du dich auskotzen möchtest...melde dich einfach.

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IncognitoDragon 
Fragesteller
 16.08.2020, 00:39
@Ylvarina

Danke! Ich werd mich mal melden, wenn noch was offen ist oder es einfach nur ist, um zu erzählen ob es besser geworden ist.

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Gib ihr einfach Zeit. Manche Menschen, vor allem jene, die vielleicht schon etwas älter sind, tun sich mit solchen Gedanken (am Anfang) oft etwas schwer. Sie meinen es aber sicher nicht böse, sondern müssen erst selbst lernen, damit umzugehen. Ich bin sicher, dass Dich die Mitglieder Deiner Familie nach wie vor genauso lieben wie vorher. Du hast ja selbst vermutlich auch einige Zeit gebraucht, um Dir darüber klar zu werden und es Dir selbst bewusst zu machen. Und genau diesen Prozeß durchlaufen sie eben jetzt auch. Ich weiß, es sagt sich leicht, wenn man nicht in der Situation steht, aber glaube daran, dass in Eurer Familie (wieder) alles gut werden wird! Ich wünsche Dir und Deiner Familie jedenfalls wirklich alles Gute! 🙂

Ylvarina  15.08.2020, 23:50

Ob es wirklich etwas mit dem Alter der Mutter zu tun hat...sie wird vermutlich zwischen 40 und 55 sein, wenn der Fragesteller 19 ist.
Da kann man nicht sagen, dass das Thema an der Mutter vorbeigegangen ist, da sie genau in den Zeitraum fällt, in den solche Themen an Öffentlichkeit gewonnen haben.
Wenn ich sehe, wie offen und tolerant die ü70er reagieren...dann liegt es wohl nicht am Alter, aber eben oft an der Einstellung dazu, an der Erziehung der Mutter, und natürlich deren Weltbild, welches natürlich ein transgender-Kind nicht miteinschließt.

Und ja, ich gebe Dir Recht...erstmal Zeit geben, sacken lassen...wenn sich nichts verändern sollte, kann man die Konsequenzen daraus ziehen.

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IncognitoDragon 
Fragesteller
 15.08.2020, 23:51

Danke das ist ein schöner Kommentar :)

Es ist nur sie weiß das inzwischen seit 1 Jahr als ich 18 war

Ich wusste mit 14 schon das ich trans bin und hatte es damals bewusst erst mit 18 allen erzählt da ich wusste das meine Familie etwas inkompetent auf das Thema sind

Bei meinen Vater war das gut den er sagte damals vor 4 Jahren wäre Ich dagegen gewesen, aber jetzt kann Ich nur sagen ich hab euch Kinder lieb so wie ihr seid ich akzeptiere es werde es aber nie richtig verstehen

Und meine Mutter ist auf sowas eh schon schwer meine Schwester musste sich auch erst durchkämpfen das sie lesbisch ist bei ihr

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Ylvarina  15.08.2020, 23:55
@IncognitoDragon

Aber dann weißt du ja, wie deine Mutter auf solche Themen reagiert. Wenn sie bei deiner Schwester schon massive Probleme hatte, kann man sich ja denken, dass dein Outing noch eins draufgesetzt hat.

Vielleicht überlegt sie auch, welchen Beitrag oder welche Schuld sie daran trägt, was natürlich murks ist...
Aber meine Schwiegereltern fragen sich heute noch, was sie falsch gemacht haben, dass ihr Kind so "vom rechten Weg abgekomme ist" (bitte in klagend-weinrlichen Ton - meine Schwiegermutter ist furchtbar).

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IncognitoDragon 
Fragesteller
 16.08.2020, 00:12
@Ylvarina

Sowas hatte sie mal erwähnt oft mal meint sie auch das ich es von Erik (ein anderer Transmann) abgeschaut habe oder was sie eben in der Erziehung falsch gemacht hat

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Ylvarina  16.08.2020, 00:20
@IncognitoDragon

Naja, sowas schaut man sich nicht ab...also soweit sollte sie schon denken. Es ist keine Modeerscheinung, wenn man bedenkt, was alles daran hängt, um eine Angleichung durchzuführen, ist das kein Spaziergang.

Diese Überlegung, etwas falsch gemacht zu haben, ist eigentlich runtergebrochen pures Selbstmitleid "Wieso passiert das mir? Was habe ich denn getan, dass es mich so trifft?" usw.
Wie gesagt, ich kann hier nur zu vielen Gesprächen raten, am besten mit einer Person deines Vertrauens dabei...oder zur Distanz.

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Versuche auf deine Familie zuzugehen und es sachlich zu erklären. Ansonsten gibt es auch Familienhelfer oder ganz viele andere Menschen, die trans* sind oder sonst wie zu LGBTQ+ gehören. Akzeptanz gibt es leider nicht immer, da muss man manchmal einfach durch.

IncognitoDragon 
Fragesteller
 15.08.2020, 23:47

Ist mir klar das es nicht jeder akzeptieren kann :)

Aber es gab mal ne kurze Zeit das sie mich unterstützt hatte..

Nur hat mein Opa ihr Vater noch Einfluss auf sie und sagt sie soll mich dabei nicht unterstützen

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Du musst klar sagen dass das so nicht geht und du akzeptiert werden möchtest wie du bist und das auch ok sein sollte deine mutter hat dich geboren schön aber es ist dein körper dein leben deine sexualität du hast zu über hundert prozent das recht dazu

IncognitoDragon 
Fragesteller
 16.08.2020, 00:08

Danke für die Antwort

Aber mir ist auch klar das eben nicht jeder sowas akzeptieren kann so traurig das klingt ich hoffe nur eine möglichkeit finden zu können das sie damit klar kommt :)

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Avatrax  16.08.2020, 00:11
@IncognitoDragon

Natürlich kann nicht jeder es akzeptieren , was man aber machen muss ist es zu tolerieren. Und selbst wenn sie es nicht gut findet sie ist deine mutter sie muss doch die sexualität ihres eigenen kindes akzeptieren egal ob es 14 19 oder 38 ist

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Du bist 19, zieh aus und leb dein Leben so wie du es möchtest. Deine Mama wird dir entweder näher kommen oder dich weiter so behandeln. Manchmal hilft Abstand um mehr auf den anderen einzugehen. Deine Mutter braucht mehr Aufklärung und Verständnis darüber. Hast du schon mit deinem Vater darüber geredet? Rede mit ihm und dann setzt ihr euch als Familie gemeinsam an einem Tisch und ihr redet allein nur über dieses Thema. Du klärst deine Mama so weit auf bis sie versteht was es bedeutet Trans zu sein. Das du kein anderer Mensch bist, immernoch ihr Kind. Und dein Vater und deine Schwester sollen auch ihre Meinung dazu sagen.

IncognitoDragon 
Fragesteller
 15.08.2020, 23:54

Joa meine Eltern sind schon vor langer Zeit getrennt aber danke für deine Antwort ^^

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