Freundin hat Freundschaft spontan am Telefon beendet - soll ich nochmal versuchen auf sie zuzugehen?
Liebe Community,
gerade vorhin hatte mich eine Freundin angerufen und mir die Freundschaft einfach per Telefon gekündigt. Mir geht es zurzeit auf Grund privater Belange nicht wirklich gut, und ich weiß, dass ich momentan deswegen sehr viel Redebedarf habe.
Ich bin natürlich dabei, was dagegen zu unternehmen, doch auch dies klappt nicht von heute auf morgen. Sie warf mir vor, andauernd nur davon zu reden, was aber nicht stimmt. Und selbst wenn: Ich wäre zu einem Gespräch natürlich bereit.
Gestern noch haben wir uns noch gesehen, und da war noch alles OK. Und heute gab sie mir auch keine Chance zur Stellungnahme. Im Gegenteil: Das Gespräch dauerte ungefähr 2 Minuten [wobei ich jetzt nicht in die Handy-Protokolle geschaut habe].
Was denkt ihr, soll ich auf sie zugehen oder dies dabei belassen?
Danke schon mal!
5 Antworten
Wenn du sie jetzt nochmal zur Rede stellst, zwingst du sie nur dazu, dir noch mal zu erklären, was (ihrer Meinung nach) mit dir nicht stimmt.
Glaubst du wirklich, dass dir das gut tun würde?
Wenn du unbedingt nochmal mit ihr reden willst, gib ihr zumindest ein paar Tage Zeit und rück ihr nicht direkt wieder auf die Pelle. Denn damit machst du es nicht besser,
Alles klar danke. Ich werde ihr Bedenkzeit geben. In den nächsten Tagen hab' ich eh so ein paar Sachen vor, aber wenn das erledigt ist, dann werde ich das in Angriff nehmen.
Ich werde uns Beiden so eine zweite Chance geben - das ist mir nämlich wichtig.
Dass sie einfach telefonisch kündigte ist zwar blöd, aber sie hat nichts Beleidigendes gesagt.
Vielleicht solltest du nur eines noch akzeptieren: Es ist nicht an dir, ihr noch eine Chance zu geben, sondern an ihr, dir vielleicht noch eine Chance zu geben.
Also ich würde höchstens eine Nachricht schreiben ob sie das wirklich so will usw.. Aber wenn ihr euch öfter begegnet würde ich sie schon mal drauf anreden. Ansonsten aber eigentlich nicht
Ich habe aus ebenfalls privaten Gründen derzeit keinen Messanger. Doch wir haben eine weitere gemeinsame Freundin, soll ich vielleicht so mal ein Gespräch versuchen zu arrangieren, z. B. an einem neutralen Ort oder so?
Sie ist bereits informiert. Ich werde das beiden vorschlagen. Bei uns in der Stadt gibt's ja tolle Cafés & Co., wo man sich mal hinsetzen und einfach auf neutralem Boden reden kann. Und zwar alle 3 miteinander.
Schließlich hatten wir ja auch alle so schöne Sachen gemacht, und das wäre Schade, wenn das so einfach jetzt mal den Graben runtergeht.
Du wirst es überleben. Such dir stattdessen neue Freunde.
Sie hat das Recht dazu sich zu schützen. Suche dir einen Therapeuten.
Bin ich gerade dabei, doch auch dies klappt nicht sofort.
Und zudem habe ich so das Gefühl, als würdest du mir die Schuld für mein Schicksaal gegeben.
Doch ich habe mir das alles nicht selbst ausgesucht und daher finde ich die Antwort doch etwas unangemessen. Zudem ich ja bereit gewesen wäre, Stellung dazu zu nehmen und künftig besser aufzupassen. Ich weiß, dass ich viel reden muss und daher finde ich das jetzt etwas sehr unpässlich.
Aber etwas ähnliches wirst du ihr auch gesagt haben, oder? "Geht nicht alles sofort. Das braucht schon Zeit. Ich hab' mir das alles doch nicht selbst ausgesucht." und so weiter.
Wie oft hast du ihr das gesagt, bzw. seit wann?
Ich kann einerseits dich sehr gut verstehen, weil ich selbst psychisch erkrankt war und bin. Andererseits sehe ich auch eine Freundin, die das nicht mehr "aushalten" oder mittragen kann und sich auf dem Wege eben schützen möchte, wie maja043 schon geschrieben hat.
Jede Kontaktaufnahme jetzt würde deine Freundin unter Druck setzen. Nach dem Motto "Mir ging's vorher schon schlecht und dann hast du mir noch die Freundschaft gekündigt. Ich bin am Boden." - also der Versuch, ihr ein schlechtes Gewissen zu machen.
Sie hat es sicher nicht von heute auf morgen entschieden...bei ihr wird es sich auch über einen gewissen Zeitraum, der meistens bei einer guten Freundschaft doch sehr lange dauert, aufgestaut haben.
Hast du ihr je vermittelt, dass du jetzt schon etwas gegen deine aktuelle Situation tust? Das kann man nämlich...
Ich habe selbst Jahre in Therapie benötigt, allerdings auch einige Traumata aufzuarbeiten gehabt. Aber viele Schritte bin ich ohne Therapeut gegangen.
Leider muss ich gestehen, dass sich "das passiert nicht von heute auf morgen" für mich ein sehr negativ behafteter Satz ist, der bei den meisten aussagt, dass sie etwas vor sich herschieben, sich nicht dranwagen wollen. Sie natürlich wissen, sie müssten etwas tun, aber letztlich passiert einfach nichts. Der Satz wird dann immer verwendet, wenn jemand nach Fortschritten fragt.
Und wenn der Satz einmal zu oft fällt, dann ist man es irgendwann leid zu hören, weil man genau weiß: passiert doch eh nichts, derjenige will ja gar nicht, weil er durch die aktuelle Situation das bekommt, was er so dringend braucht. Aufmerksamkeit, Zuwendung, Mitgefühl, ggf. Mitleid, Abnahme von Arbeit oder anderen zu klärenden Dingen, Rücksicht, Achtsamkeit...und so weiter. Das würde alles wegfallen, wenn es diese Situation nicht mehr gäbe.
Und genau danach hört es sich für mich schon in der Frage an und auch in den Kommentaren unter den Antworten.
Jeder weiß, dass es nicht von einen Tag auf den anderen geht. Dafür hat jeder Verständnis und gerade gute Freunde gehen hier gerne einen Großteil des Weges mit. Wenn sie aber merken, derjenige bremst bewusst und will eigentlich gar nicht weiterlaufen, dann wird man irgendwann alleine zurückbleiben und der Freund geht voran, bis man ihn nicht mehr sieht. Das ist dir jetzt mit deiner Freundin passiert. Sie schützt sich und lässt sich nicht ständig "runter" (oder auf dem Weg gesehen, nach hinten) ziehen. Auch sie muss schauen, dass sie im Leben auch psychisch weiterkommt. Gut geht es ihr dabei sicher auch nicht.
Und zudem habe ich so das Gefühl, als würdest du mir die Schuld für mein Schicksaal gegeben.
Was soll das? Ich bin total sachlich und realistisch und kann dich mangels Fakten absolut nicht beurteilen. Respektiere einfach, dass sie sich schützen will.
Und baue dir nicht irgendwelche sinnlosen Konstrukte wie du gerade hier versuchst. So kommst du ganz sicher nicht weiter.
Ja, ich habe es ihr vermittelt - und fühle mich aber dadurch nun nicht ernst genommen von ihr - zumindest derzeit nicht. Ich will ihr ja kein schlechtes Gewissen machen, sondern ich will ja auf sie zugehen. Denn wir hätten ja, wenn das schon so furchtbar schrecklich lange gedauert hat bis sie die Freundschaft einfach gekündigt hat, doch vorher schon drüber reden, statt gleich alles hinschmeißen können, oder?
Ich empfinde dich gerade als sehr egoistisch. Deine Freundin scheint ihr Bestes gegeben zu haben dir zu helfen, für dich da zu sein. Merkt jetzt, dass es zu viel für sie wird und ist dann so klug und beendet die Freundschaft, um sich selbst zu schützen, anstatt sich selbst runterziehen zu lassen.
Und du kommst jetzt nur mit Vorwürfen, siehst nur dich in deinem Elend.
Würde ich nicht machen.
Sicher täte mir das nicht bestens, um das mal so zu formulieren.
Doch ich bezeichne mich eindeutig als Mensch, der gesprächsbereit ist und auch dazu bereit, auf Menschen zuzugehen und so möglichst lösungsorientiert zu arbeiten.
Denn ich bin der Ansicht, dass vorschnelles Aufgeben niemanden gut tut und dass es dazu wesentlich bessere Alternativen gibt.