Freundin geht komisch mit Trauer um?

9 Antworten

Jeder trauert anders.

Und du musst auch berücksichtigen, dass Krebstod meist eine lange Krankheitsgeschichte vorausgeht. Vielleicht hatte deine Freundin sich einfach schon innerlich verabschiedet gehabt.

Dass sie weder ja noch nein sagt, und nicht über ihre Gefühle reden will, impliziert für mich dass da sehr starker Schmerz dahintersteckt, mit dem sie sich (zumindest nicht anderen gegenüber) beschäftigen will. Manche Trauernden benötigen auch Zeit, um sich abzulenken, eben Zeit mit Freunden. Dass sie da Spaß haben will, und nicht über ihren Schmerz reden will, ist verständich. Man muss sich mal ablenken, sich nur mit der eigenen Trauer zu befassen macht krank.

Lass sie in Ruhe, sie bewältigt die Trauer auf ihre Art, und wird auf dich zukommen, wenn sie reden will. Ist eh nett, dass du ihr helfen willst, aber das ist ein individueller Prozess. Das muss sie in ihrem Tempo klären.

Isabelle783  20.12.2021, 22:03

Das hat hier endlich mal einer verstanden. Vielen Dank für diese Antwort

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Jeder Mensch trauert anders. Manche sehr öffentlich und sichtbar, andere eher für sich. Wenn deine Freundin das so handhabt wie du es beschreibst ist das nicht mehr oder weniger normal als jedes andere Verhalten auch.

Grade bei Menschen, die an einer Krankheit sterben, also nicht überraschend, sondern mit etwas Vorlauf, kann sich Trauer auch so weit entzerren, dass man den größten Teil der Bewältigung schon vor dem Tod der Person durchmacht. So war es zumindest bei mir. Man hat sich dann so viel mit dem Tod der Person beschäftigt, darüber geredet und sich darauf vorbereitet, dass der eigentliche Tod einem dann gar nicht mehr so belastend erscheint. Natürlich ist man trotzdem traurig, aber die Trauer ist weniger überwältigend.

Sie hatte ja lange genug Zeit sich auf den Tod vorzubereiten. Sie hat quasi schon im Vorfeld getrauert und sicherlich auch oft genug geweint.

Ja - es kann normal sein, wie sie mit der Trauer umgeht. Keiner ist dazu verpflichtet, 2 Jahre lang sich schwarz anzuziehen und den Blick gesenkt zu halten. Keiner muss über einem Sarg laut schluchzend theatralisch zusammenbrechen.

Jeder hat ein Eigenempfinden. Es kommen auch Fragen auf, wie: Wie ist derjenige mit dem Verstorbenen vorher umgegangen? Wie steht derjenige generell zum Thema Tod?

Ich leide auch nicht, wenn jemand geht, den ich kannte. Für mich gehört der Tod zum Leben dazu.

Meeew  17.11.2021, 10:32

genau.

Auch wie absehbar der Tod war ist wichtig, meine ich.

Bei meinem Onkel war das für mich mit entsprechenden nedizinischen Wissen Recht naheliegend, das er nicht mehr allzulange leben wird.

Meine Oma hatte das deutlich nehr getroffen (natürlich auch weil es die Mutter war), weil sie sich stets hoffnungen aus allem gemacht hat

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