Frage zur Epoche

4 Antworten

Eichendorff gehört der sog. Spätromantik an. Seine wichtigsten Gedichte, zu denen Neue Liebe unbestritten gehört, hat er ab 1810 geschrieben. Von diesem Gedicht gibt es mehrere Versionen von unterschiedlicher Länge. Du sollst also eventuell die verschiedenen Fassungen (die meisten enden mit der dritten Strophe: "Frühling, Frühling soll es sein", die längste umfasst 5 Strophen) miteinander vergleichen.

Unbedingt gehört auch zur Interpretation der Vergleich mit Goethes Gedicht "Neue Liebe, neues Leben" (1775), das Eichendorff natürlich gekannt hat und im Ohr hatte, als er sein Gedicht schrieb. beide beginnen gleich:

Herz, mein Herz, was soll das geben? (Goethe)

Dann aber wird die Perspektive anders.

Sonst: Parallele zwischen Herz und Frühling, Schreibmotivik (Schlussteil) usw.

Dass Eichendorff den Romantikern zugerechnet wird, wurde bereits gesagt. "Neue Liebe" bekundet das. Natürlich sprudeln aus dem Gedicht Empfindungen, die ein Mensch in der glückhaften Situation hat, in der sich das lyrische Ich befindet. Sehnsucht ist ein zentrales Empfinden der Romantiker. Ihr Symbol war die "blaue Blume", eine Verkörperung dieser Sehnsucht. Sie liebten Geselligkeit, sie wanderten durch die Natur. Auf das Fenster, das geöffnete, solltest du hinweisen, es ist das Tor zur Welt, er will hinaus, den Frühling genießen. Frühling, Zeit des Aufbruchs. Neben dem höchst individuellen Erlebnis des lyrischen Ichs (neue Liebe) enthält das Gedicht also eine Reihe ganz eigener romantischer Motive.

Joseph von Eichendorf war Romatiker und auch ein wichtiger Vertreter dieser Epoche. Das kann man aber auch mal eben googlen.

BVBmates 
Fragesteller
 06.05.2010, 21:29

man findet relativ wenig zu sachen "neue liebe"

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Hannibal  06.05.2010, 21:37

Ja aber es ging doch um die Epoche. Hatte die Frage so verstanden , dass das deine Frage war.

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Novalis1  08.05.2010, 00:07
@Hannibal

Ich habe dir einiges "zu Sachen Neue Liebe" geschrieben, das hat dich aber nicht einmal zu einem DH bewogen...

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Joseph von Eichendorff gehört zu den Romantikern. Bringt Dir das was? Oder willste mehr hören?

BVBmates 
Fragesteller
 06.05.2010, 21:27

wenn du mehr hast ;)

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Steifschulz  06.05.2010, 21:47
@BVBmates

Bei den Romantikern findet eine Rückbesinnung auf die Natur statt. Kannst Du mit Barock was anfangen? Dort wird streng nach geometrischen Mustern gearbeitet und alles in kleinste Detail verschnörkelt. Rokoko ist noch schlimmer. Sieht man in der Architektur wirklich gut. Kannst ja mal nach Bildern dazu googlen. Romantik macht das wieder anders. Die Bauten werden funktionaler und der ganze Schickschnack des Barock verschwindet. In der Malerei wird mit schweren Farben (braun, ocker, orange, grün, schwarz) gearbeitet und auch die Literatur zeichnet sich durch größere Schwere aus. Die Leichtigkeit des Barock ist weg. Thematisch rückt der Mensch wieder mehr in den Fokus, vor allem die Auseinandersetzung mit dem Tod und das Erleben der Natur stehen wieder im Vordergrund. Insgesamt findet eine Rückbesinnung auf das gesellschaftliche Leben statt, im Gegensatz zu Barock und Rokoko, die sich mehr mit universellen, theoretischen Gedanken auseinandersetzten. Romantik ist retroperspektivisch und introvertiert. Man schaut in sein Inneres anstatt die äußeren Dinge ins Auge zu fassen. Religion spielt wieder eine größere Rolle, während in der Renaissancezeit der Verstand, die Vernunft in Rückbesinnung auf die Antike bestimmend ist. Während der Renaissance dachten die Menschen, sie könnten die Natur ganz und gar nach ihrem Wünschen gestalten. Hier der Verweis auf die barocken Gartenanlagen in Wien, Salzburg oder München. Die sehen unglaublich künstlich aus. Der Mensch unterwirft die Natur damit sinnbildlich. Für den Romantiker jedoch hat der Mensch gegen die Natur keine Chance. Daher auch die zentrale Bedeutung des Todes. Da siegt die Natur nunmal endgültig über den Menschen.

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Siam1  07.05.2010, 03:07
@Steifschulz

Für Eure Antworten habe ich m.E. ein Däumchen gegeben.(sehr aufschlußreich)

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