Frage zu Nathan dem Weisen. Doppelmoral, warum?
Hallo, wir müssen ein Referat zu Nathan dem Weisen erstellen und haben schon eine Menge Dinge zu ihm aufgeschrieben. Unsere Lehrerin behauptet wir sollten auch etwas über die Doppelmoral Nathans aufschreiben, bei der Nathan einerseits sagt das alle Religionen gleich sind, aber möchte das seine Tochter Rechts nur Jüdin bleibt anstatt Christin. Was könnte man zu dieser Doppelmoral ergänzen? Welche Standpunkte usw. Vielen Dank
4 Antworten
Offensichtlich geht ihr kritisch an den Nathan heran, was richtig ist.
Zur Kritik an Lessing sollte dann aber auch gehören, dass er sich einerseits als der AUFKLÄRUNG verpfichtet fühlt (-"wage es, dich deines Verstandes zu bedienen!"), andererseits aber in der Nathan-Parabel unterlässt, auch einen atheistischen/agnostischen Standpunkt als Möglichkeit einzuführen.
Wollt ihr diesen Aspekt nicht auch mal erwähnen ?
Leider sagt davon Nathan nichts. Er ist also ganz im System "Glauben an einen Gott" und damit keineswegs an der "Aufklärung" (ca 1750 - 1800) orientiert, was selbstverständlich Lessing "in die Schuhe" zu schieben ist.
Vielleicht, dass es keinen Sinn hat, auf dem
Gebiet der Religion mit Logik zu argumentieren.
Logik lässt alle Religionen in sich zuasmmenfallen,
ist also sozuasgen ihr Kryptonit.
Sie soll nur rechts Jüdin bleiben?
Es geht um Recha?
Die ist Nathans Adoptivtocher, Tochter von Saladins Bruder und einer Christin, also eigentlich Fleisch gewordene Religionstoleranz...
Aber was ist denn mit ihren heiratswünschen? Und was genau ist da die Position von Nathan...? So genau habe ich das auch nicht mehr auf dem Schirm...
Eigentlich ist sie Christin und wird doch von Nathan so erzogen...?
Sein Anliegen ist nur menschlich... seine gesamte Familie wurde von Christen niedergemetzelt, bevor er - dennoch - das christliche Mädchen Recha an Stelle einer leiblichen Tochter aufnahm.
Vielen Dank! Könntest du mir sagen in welchen Kapitel/Akt Nathan dies gesagt hat?