Frage an Erzieher/Praktikanten im Kindergarten?

7 Antworten

Als Praktikantin im Kindergarten:

  • "Wenn ich groß bin will ich dich vielleicht heiraten. Wartest du so lange auf mich?" (der Knirps hing total an mir)
  • Geschwister, das jüngere (3 Jahre alt) in meiner Gruppe, das ältere (5 oder 6 Jahre alt) in einer anderen Gruppe. Das ältere Kind konnte bereits lesen und beherrschte auch die Grundrechenarten... war aber völlig mit Schleifen/ Knöpfen/ Reißverschlüssen überfordert. Sein jüngeres Geschwisterkind half entsprechend beim zubinden/ schließen von Knöpfen und anderen Verschlüssen. Dieses Geschwisterpaar ergänzte sich prima, was der eine nicht konnte machte der andere - und beide versuchten einander das eigene Wissen beizubringen.
  • Streit zwischen einem 3jährigen Jungen und einem 6jährigen Jungen in der Vorweihnachtszeit. Der Große: "Den Weihnachtsmann und den Nikolaus gibts garnicht!". Der Kleine: "Doch die beiden gibt es! Du bist blöd und gemein und ich hasse dich!" (mit Tränen in den Augen). Der Streit zwischen ihnen ging soweit das der Kleine irgendwann versuchte den Großen zu verhauen.
  • Im Gruppenraum gab es ein Aquarium. Ein Kind kam eines Tages auf die spontane Idee einen der kleinen Fische herauszuholen und herunter zu schlucken. Einfach so.
  • Eine Erzieherin wollte eines Tages eine Pflanze umtopfen (mit Hilfe einiger Kinder). Sprach mich an: "Willst du mir helfen beim Umtopfen - oder passt du solange auf die Gruppe auf?" Ich sagte "Ich hab noch nie Pflanzen umgetopft, ich pass solange auf die Gruppe auf....". Tja, noch am selben Tag stand diese Erzieherin im Büro der Leitung und beschwerte sich darüber das ich nicht gewillt war etwas Neues zu lernen und sie zu unterstützen.

Als Praktikantin auf der Stadtranderholung (Zwischenpraktikum während der Ausbildung):

  • Kind im Grundschulalter zu mir "Nee, du bist keine Frau". Ich: "Warum das denn?" Kind: "Weil du keine so großen Brüste hast wie erwachsene Frauen". Da stand ich dann und überlegte ob ich dem Kind versuchen sollte zu erklären das jeder Mensch anders aussieht und es völlig normal ist das manche Frauen größere Brüste und manche Frauen kleine Brüste haben.

Als Praktikantin in einem Wohnheim für behinderte Erwachsene (das war mein erstes Praktikum in diesem Bereich):

  • Ein junger Mann war irgendwie fixiert auf mich. Eines Tages folgte er mir in die Küche, sah mir beim Abtrocknen zu und kam ganz ganz nah an mich heran. "Umarmung"... Okay, ich war überfordert und ließ es deshalb zu. Ich dachte das wäre einer dieser typischen kurzen Knuddler wie ich sie schon vorher dort durch andere Bewohner erlebt und gesehen hatte. Pustekuchen... Der junge Mann versuchte zu grabbeln. Ich drückte ihn weg, düste zur Praktikumsanleiterin und fragte um Rat.
  • Im gleichen Praktikum, Situation mit einem der dort arbeitenden Betreuer. Verabschiedungssituation (gegen Ende meines Praktikums): "Mensch Mädel, wärst du nur 10 Jahre älter - ich würd dich vom Fleck weg heiraten". Dieser Spruch schmeichelte mir damals enorm.

Während eines Zwischenpraktikums in einem Kindergarten:

  • Ein Junge hatte relativ spontan Durchfall bekommen, stand aufgelöst im Kinderbadezimmer der Einrichtung. Mir wurde dann aufgetragen: "Entscheide dich, entweder duscht du das Kind und sorgst dafür das er etwas Sauberes anzieht, oder du passt derweil alleine in der Gruppe auf und machst anschließend im Badezimmer sauber." Ich weiß nicht mehr wie ich mich entschied. Es war jedenfalls "so plötzlich", in dem Augenblick fühlte ich mich ein wenig überfordert.

Während des letzten praktischen Ausbildungsjahres, in einem Wohnheim für behinderte Erwachsene:

  • Ein Bewohner war regelrecht ein Schrank. Sehr groß, sehr massiv, sehr präsent. Selbst seine Stimme war sehr präsent (die Tiefe, die Art wie er sprach, die Lautstärke). Es kam häufiger vor das Fremde ihn für einen der Betreuer hielten wenn man als Gruppe unterwegs war oder ein neuer Paketzusteller etwas ablieferte.
  • Ein Bewohner war... speziell... Im Grunde echt lieb, nur wenn es eine schlechte Phase gab konnte er schimpfen wie ein Bierkutscher. Es kam dann auch schon mal vor das Mitbewohnern, Betreuern, Fremden im Supermarkt oder auf der Straße der Stinkefinger gezeigt wurde. Mir war das unangenehm, ich bekam von den eigentlichen Betreuern dahingehend aber auch keinen Ratschlag. Also dachte ich mir "Was, wenn ich dem Bewohner erzähle das das eigentlich garnicht der "richtig böse" Stinkefinger ist? Wenn ich versuche beizubringen das der ausgestreckte kleine Finger viel gemeiner ist? Nun, letzten Endes ging das ein halbes Jahr lang gut - bis der neue Zivi irritiert fragte "Was soll das denn? Haha, das ist ja garnicht der Stinkefinger".
  • Ein Bewohner hatte ein Helikopter-Elternteil. Dieser Bewohner war aufgrund der Behinderung sehr eingeschränkt in den kognitiven und körperlichen Möglichkeiten - hätte aber durchaus im persönlich erreichbaren Rahmen das eine oder andere selbständig erledigen können. Von dem Elternteil bekam ich in einem spontanen Plausch erzählt "Ach, mein Kind tut mir so leid, darum muss es daheim ja nix machen - das schaff ich ganz alleine". Jau, gegen Ende meines Ausbildungsjahres dort war dieser Bewohner in der Lage dazu sich am Essenstisch mitzuteilen "Rudi, gib mir bitte die Butter" oder "Susi, kannst du mir Trinken eingießen". Begleitet von den Höflichkeitsfloskeln "Bitte", "Danke". Und das selbst benutzte Geschirr konnte dieser Bewohner dann auch selbständig in die Spülmaschine räumen, die eigene gewaschene und fertig zusammengelegten Wäschestapel aus ihrem Fach im Hausarbeitsraum holen und selbständig im eigenen Kleiderschrank verstauen.

Als Mutter erlebte ich während der Kindergartenzeit mal folgendes:

  • Die Kinder durften kein eigenes Frühstück mitbringen, schließlich wurde Brot/ Wurst/ Käse/ Marmelade auf den Frühstückstisch gestellt. Ganz egal ob sie dann etwas dort aßen oder nicht. Eines Tages, wir waren etwas später dran, aß mein Nachwuchs auf dem Weg zum Kindergarten ein belegtes Brot. Als wir ankamen war noch etwas davon übrig, das Kind noch nicht satt. Also gab ich das Reststück mit in die Gruppe und sagte sowohl meinem Nachwuchs als auch einer Erzieherin das das Brot noch zuende gegessen werden sollte. 3 Tage später bekam ich von einer Erzieherin dieses Brotstück mit spitzen Fingern und den Worten "Hier, das lag jetzt 3 Tage bei uns im Kühlschrank" überreicht.
  • Ein anderes Mal, Abholsituation: Kommentar einer Erzieherin zu mir: Oh, bist du schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Da freut sich dein Nachwuchs ja sicher auch schon bald ein kleines Geschwisterchen zu bekommen!" Ich darauf: "Ahem nein... ich bin nicht schwanger, ich hab nur Probleme speziell am Bauch abzunehmen"
  • Ich empfand auch diese zwiegespaltenen Vorschriften bezüglich der dort deponierten Klamotten schwierig. Einerseits wurde man alle Nase lang dazu angehalten möglichst keine überschüssigen Kleidungsstücke am Garderobenhaken des Kindes aufzubewahren (also maximal Turnsachen, Regenklamotten, evtl Wechselkleidung)... andererseits wurde sich beschwert wenn das Kind keine zusätzliche dem aktuellen Wetter angepasste Zusatzkleidung dort hatte. In manchen Jahreszeiten dann durchaus ein Problem, wenn es morgens noch kalt ist, man nicht noch einen Extrabeutel dünnerer Kleidung (plus Sandalen) deponieren soll, und gegen Mittag ists plötzlich gefühlte 20 Grad wärmer.
Steffile  18.01.2019, 08:18

Du bist bestimmt eine tolle Betreuerin.

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Als ich in einer privaten Krippe gearbeitet habe und eine Mutter nach 16 Uhr ihr Kind abgeholt hat. Sie fragte mich, wann es zuletzt eine frische Windel bekommen hatte - es war 14 Uhr. Sie sagte, ich soll das Kind noch mal wickeln bevor sie gehen😂 - ich dachte mir nur: Ehm das ist dein Kind, warum wickelst du es nicht selbst, wenn du es abholst?

Ich kann nur über meine Erfahrungen als Praktikant sprechen, da ich erst ab August 2019 als Erzieher tätig werde.

  • „Ich möchte nicht mit Praktikanten arbeiten. Sie sind sch**e." (Eine Erzieherin zu ihrer Arbeitskollegin)
  • „Ich bin sechs Jahre alt, mein kleiner Bruder ist fünft, mein Papa einunddreißig und meine Mama dreizehn." (Als ich mit einem Kind über seine Familie gesprochen habe)
  • Ganz am Anfang meiner Karriere konnte ich während der Unanwesenheit der Erzieherin die Kontrolle über die Gruppe im Kindergarten nicht halten und die Kinder sind spontan unglaublich laut geworden. Ein paar Vorschulkinder haben das auch gemerkt und auf einmal schrie ein Kind ganz laut. „Hört ihr überhaupt zu?! Wir sind unglaublich laut! Kommt jetzt alle zusammen. Wir müssen das sofort besprechen." Ich konnte überhaupt nicht glauben, dass alle sich im Sitzkreis gesammelt haben und das tatsächlich besprochen haben.
  • Ich habe einmal mit einem Mädchen aus meinem Heimatsland gesprochen. Ich habe ihr erzählt, was ich in meiner Freizeit mache und dann hat sie mir erzählt, was sie so zu Hause macht. Das Gespräch hat nicht mal fünf Minuten gedauert und plötzlich fängt sie an über Sachen zu sprechen, die sogar die Erzieherin aus der Gruppe überrascht haben, als ich es ihr erzählt habe. Das Mädchen erzählte mir über recht aggressive und gefährliche Situationen zu Hause.

Während meiner Ausbildung war ich auch in der Sommerferienbetreuung tätig.

  • Ein Junge spricht mich an: „Entschuldigung, wie heißen Sie denn?" (Die Kinder wussten bescheid, dass sie die Betreuer, also auch mich, dutzen dürfen). „Ich heiße Jakub. Du kannst mich ruhig dutzen." Seine Antwort: „Ja, ich weiß. Da ich aber vermute, dass sie viel, viel älter als alle andere Betreuer sind, wollte ich höfflich sein." „Das ist sehr nett von dir. Was glaubst du, wie alt bin ich?" „So ungefähr 40." Vor Kurzem bin ich 22 geworden xD
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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Fragesteller
 10.02.2019, 13:29

Haha. Mich hat ein Kind im Kindergarten gefragt wie alt ich bin. Ich: was schätzt du? Er: 30 . Ich bin 17 :D

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Eine der Kindergaertnerinnen, war schon eine aeltere Dame und total lieb, hat meine Tochter immer mit Bonbons bestochen, damit sie ihr am Anfang der Pause im Garten beim aufraeumen hilft.

Das lustige war, dass meine Tochter das Mithelfen als eine total grosse Ehre ansah und die Bonbons gar nicht gebraucht haette, sie haette vermutlich mit Bonbons "bezahlt" um mithelfen zu koennen :)

Merkwürdigste. Meine arbeitsgeberin hat bei meinem FSJ einfach die eltern betrogen. Sie ist durch mich ihren job los.. sie war morgens von 7-8 uhr da und ist eigentlich eine tagesmutter. Sie ist dann sobald die eltern weg waren mit ihren ach so geliebten freund mal in einen see gefahren oder war mit feiern und mit fernsehen beschäftigt. Und die eltern dachten tatsächlich sie über geben ihre kinder einer tagesmutter. 🤦🏽‍♀️ Jetzt darf sie nur noch privat 1-2 kinder betreuen für paar stunden.

natürlich war es dann auch kein FSJ sondern eher nur für 2 monate😂

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Fragesteller
 17.01.2019, 17:53

Zu mir haben 2 6 jährige Mädchen gesagt, dass sie mich heiraten wollen. Die Erzieherin fand das witzig und ich war verwirrt

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Fragesteller
 17.01.2019, 17:57
@Steffile

Na gut, für mich nicht. Hab so Was noch nicht erlebt. Am gleichen Tag hat ein Kind die Tür 100 mal zu geschlagen

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Favorit1237389 
Fragesteller
 17.01.2019, 21:56
@Steffile

Ne, weil unsere Leiterin sagt, dass das Kind nur machen soll und bla bla

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