Formel für Gebrauchtwagen-Bewertung?
Hallo Freunde
Bei der Suche nach einem Gebrauchtwagen mache ich fast eine Doktorarbeit. Die schiere Anzahl macht eine Übersicht unmöglich. Daher wünsche ich mir eine Formel, die Jahrgang, Laufleistung und Preis einander gegenüberstellt und einen Koeffizienten ergibt. So dass ein neues Auto mit wenig km und hohem Preis gleich viele "Punkte" kriegen kann wie ein alter Wagen mit mehr KM aber günstig.
Z.B. Preis pro KM/Jahr oder sowas - da fehlt aber noch die Berücksichtigung des nicht-linearen Wertverlustes. Leider genau dafür fehlt mir der zündende letzte Gedanke für die Formel. Jemand eine Idee?
Beispielzahlen:
2020 / 31t km / 49k = gutes Angebot
2014 / 150t km / 23k = schlechtes Angebot
2012 / 200t km / 15 = mässig gutes Angebot
Danke schön!
7 Antworten
Das funktioniert so nicht.
Ob ein Gebrauchtwagen ein gutes Angebot ist, oder nicht, hängt von noch viel mehr Faktoren ab, als von Typ, Alter und Laufleistung.
Dabei kann ich Dein Motiv nachvollziehen. Ich bin selbst so jemand, der unbedingt Fehlentscheidungen oder Entscheidungen auf unzureichender Datenbasis vermeiden will. Aber ich bin auch lebenserfahren genug, um die Grenzen rationaler Entscheidungen zu kennen.
Grosse Handelsplattformen, wie z. B. mobile.de, haben für so etwas Bewertungsalgorithmen, für welche wahrscheinlich ein ganzes Rudel von Programmierern wochenlang bezahlt wurde. Das Ergebnis kannst Du Dir dort ansehen (Preisbewertung von sehr gutes Angebot bis sehr teuer). Aber selbst bei diesen Bewertungen finde ich das Ergebnis häufig sehr zweifelhaft, und auch mobile.de schreibt, dass sie einige wichtige Faktoren, wie z. B. den individuellen Erhaltungs- und Pflegezustand, nicht berücksichtigen können.
Mein Tipp für die Praxis:
Mit völliger Offenheit in alle Richtungen kommst Du nicht zum Ziel. Verzichte bewusst auf einige Freiheitsgrade, und "schlage einen Pflock ein". Lege Dich zum Beispiel fest: "Ich will den jüngsten guterhaltenen Autotyp xyz mit Ausstattung abc, der maximal 50.000 km gelaufen ist, und maximal 20.000 Euro kostet, und der maximal 200 km von meinem Wohnort entfernt zum Verkauf steht." Punkt.
Ja, natürlich könnte es sein, das in 201 km Entfernung für 20.100 Euro ein 50.100 km gelaufenes Auto steht, das in Summe ein viel besseres Angebot ist. Aber diese Ungewissheit wirst Du eingehen müssen. Genauso, wie Du die Ungewissheit eingehen musst, dass das mit Abstand beste Angebot vielleicht von einem Privatverkäufer im Nachbardorf zu haben wäre, von dem Du aber leider nie erfahren wirst, weil dieser Verkäufer das Auto nur mit einem Zettel im Schaufenster der örtlichen Bäckerei bewirbt.
Entscheidungstheoretisch gesprochen, ist so ein Autokauf immer eine "begrenzt rationale Entscheidung", da Du realistischerweise niemals das objektiv beste Angebot des gesamten Marktes finden wirst.
Da die Fahrleistung ab einem gewissen Zeitpunkt fast nichts mehr aussagt irgendwie unvorteilhaft. LG
Es gibt seit Jahrzehnten eine Schwakeliste. Verlässliche Formeln gibt es nicht, aber durchaus regionale Unterschiede.
Mobile hat da allerding so ein Bewertungssystem entwickelt, das angibt, ob ein Preis gut ist.
Da fehlen noch viele weitere Faktoren. Modell, Ausstattung, Zustand, Farbe, Vorbesitzer, Mietwagen, Vorführwagen, …
Die Formel könnte sein:
1/J + 1/F + 1/€ = Score.
mit J: Baujahr und F = Fahrleistung
Zusätzlich kommen Gewichtungsfaktoren da drauf, a,b,c
(a/J + b/F + c/€)/(a+b+c) = Score.
Wenn du sagst a = b = 0 dann hieße das du würdest dich für das billigste Auto entscheiden, mit 1 Mio Fahrleistung an km und Baujahr 1995.
Generell kommst du aber mit einer Formel auch nicht weiter.