Fjordpferd und isländermix wie viel Heu?

8 Antworten

Da muss man mit etwas Köpfchen mal das Fütterungsmanagement auf den Prüfstand stellen. Hier mal ein paar Gedanken dazu:

Mischration ist definitiv ein Stichwort: Heu + Futterstroh, wobei die Strohmenge nie mehr als 1/3 der Gesamtration betragen darf. Dazu noch Knabberäste zur Verfügung stellen um zusätzliche Beschäftigung und Rohfaserzufuhr vor allem für die Nacht zu schaffen. Damit kannst du die Fresszeit schon mal deutlich strecken.

Zu engmaschige Heunetze sind keine Option: Das Stresspotential ist dabei immens hoch und damit auch das Risiko von weiteren Erkrankungen wie Magenerkrankungen, Darmprobleme und Co - das würde ich nicht eingehen. Kleiner als 5 cm für Kleinpferde sind ein No-Go.

Zudem würde ich die Portionszuteilung anpassen, sofern das geht. 2 Portionen am Tag sind zu wenig, da wird die Nüchternzeit dazwischen zu lang -> Nicht so prickeln für den Magen UND die Pferde haben dann super Kohldampf und schlingen dir die neue Portion dann natürlich umso eiliger runter.

Es gibt inzwischen auch wirklich viele Möglichkeiten der Automatisierung um sich die Arbeit zu erleichtern. Ich habe Kunden, die mit zeitgesteuerten Raufen Marke Eigenbau arbeiten - da gibt es im Internet Anleitungen zu, wie sich das Ganze auch noch relativ kostengünstig umsetzen lässt. Auch zeitgesteuerte Tore sind eine Option - dh du grenzt zB den Fressbereich zum Heu ab und steuerst den Zugang separat. Lies dich da mal ein bisschen schlau.

Zu guter letzt wäre natürlich noch interessant: Von was für Heu sprechen wir überhaupt. Gibts ne Analyse? Wo liegt der Energie-, Zucker- und Rohfasergehalt? Ohne Rationskontrolle wird es eben auch schwierig zu schauen, wo genau das Thema überhaupt liegt, wieviel Heu akzeptabel wäre und wo man am schlausten eingreift.

Ich würde dir empfehlen, mal eine unabhängige Futterberatung in Anspruch zu nehmen. Keine kostenfreie von irgendeinem Hersteller, sondern einen richtigen Berater mit ordentlicher Grundausbildung - da bekommst du dann ein wirklich praxistaugliches Konzept.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Markenunabhängige Futterberatung für Pferde

netze mit kleineren maschen kaufen und das heu mit stroh verschütteln - das wäre eine sehr billige lösung. auf die dauer aber teuer, weil wegen der halswirbelarthrose irgendwann hohe tierarztkosten auf dich warten.

steigert die beschäftigungsdauer, schadet der halswirbelsäule und der oberlinie nicht mehr als die andern netze (pferde sind bodenfresser)

deine angaben über die netze sind sehr dürftig und deine angaben über den rundballen lassen auch keine rückschlüsse zu.

selbst über die pferde schreibst du nichts.

ohne details kann man dir nichts anderes raten, als ich es oben getan habe.

wobei du wirklich heutonnen anschaffen solltest, aus denen von oben nach unten gefressen und das heu aus den löchern im deckel gezupft wird. ist die tonne leer, liegt der deckel dann am boden der tonne.

hat den vorteil, dass die pferde anatomisch nicht völlig fehlbelastet werden und dass sie nicht den kompletten staub aus dem heu einatmen und fressen, weil in der tonne der staub nach unten durchfällt.

derzeit hast du mit sicherheit netze, in denen pferde sich tödliche verletzungen durch hängenbleiben zuziehen können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hundesis151 
Beitragsersteller
 08.07.2025, 02:11

Nein solche Netze wo die sich verletzen können habe ich nicht! Und die fressen auch nicht den Staub weil mein großer Allergiker ist und ich das heu wässern muss

Es gibt viele gute Varianten von Heu-Fütterungen, die keine langen Fresspausen herbeirufen.

Fängt aber schon dabei an, dann das heu wirklich zu wiegen.

Und der Rest steht und fällt mit den Gegebenheiten, die man zur Verfügung hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Allergikerpferd, Selbstversorgung

Wie ist denn der Ernährungszustand der Pferde? Sind sie idealgewichtig oder zu dünn oder zu dick mit der aktuell gefütterten Menge Heu? Ist das Heu in einer Qualität und Zusammensetzung, die ihre Nährstoffbedarfe gut deckt? Oder gibt's dort eventuelle Über- oder Unterversorgungen?

Und ja, Pferde sollten nicht zu lang nichts fressen, ist nicht gut für den Magen und die allgemeine Verdauung. Aber gerade bei so leichtfuttrigen Rassen muss man eben auch schauen, dass sie dabei nicht zu viel fressen, was immer so eine Gradwanderung ist und wo man oft mit verschiedensten Tricks ein bisschen jonglieren muss. Da gibt's dann ja so allerlei Tricks wie doppelt gelegte Netze über dem Heu, um das Herauszupfen etwas zu erschweren und somit das Tempo, in dem gefuttert wird, zu verlangsamen.

Aber wie gesagt - was genau zu tun ist oder auch nicht, hat viel mehr mit dem Ernährungszustand und der Versorgung der Tiere mit allen notwendigen Nährstoffen zu tun als damit, wie viele Rundballen in welcher Zeit verbraucht werden. Hier also ruhig auch mal Rücksprache mit dem Tierarzt halten!


Hundesis151 
Beitragsersteller
 08.07.2025, 01:53

Der fjordi ist zu dick und der isi hat Idealgewicht

Es gibt heunetze mit 3cm maschenweite, knotenlos. Die halten schon ein paar Stunden. Oder zu ziehst 2 gröbermaschige Netze übereinander. Ist anfangs etwas gefummel, aber man gewöhnt sich dran.

Du kannst ihnen zum knabbern auch haferstroh geben (kein weizenstroh, das macht wieder fett).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof