Findet ihr es sinnvoll, dass bei Themen, die nichts im entferntesten mit Kunst zu tun haben, Studenten oft mit Büchern arbeiten, die um die 40 Jahre alt sind?
Ist mir an der Uni aufgefallen, dass viele Studenten sehr alte Bücher verwenden, weil sie vielleicht zur Zeit ihres Professors modern waren oder vom Professor anerkannt sind, aber in modernen Büchern völlig andere Inhalte stehen und ich sogar zu meiner Unizeit beobachtet habe, dass die Studenten die Argumente solcher Bücher in Diskussionen verwendet haben und glaubten, dass sie damit überlegene Argumente haben.
Ich war sehr viel in der Bibliothek der Uni und habe dies sehr oft beobachtet. Ich selbst habe dagegen alte und neue Bücher verglichen und habe festgestellt, dass viele Theorien, die einst als "wahr" galten, längst als veraltet angesehen wurden.
4 Antworten
Welcher Fachbereich? Welches Thema? Wo beginnt für dich "alt"?
Klar, dass zum Beispiel in der IT ein 30 Jahre altes Fachbuch heute wahrscheinlich nicht mehr allzu nützlich ist. Nimmt man hingegen Geschichte oder Theologie, dann kann auch in einem 80 Jahre alten Fachbuch immer noch etwas stehen, was auch jetzt noch eine Rolle spielt. Auch Naturgesetze in Mathe, Physik oder Chemie haben sich ja nicht geändert.
Von daher, nicht alles, was alt ist, ist automatisch auch VERaltet. Und genau das ist es eben, was in der Wissenschaft auch eine große Rolle spielt - dass man kritisch prüft, welche Quellen man für welche Informationen heranzieht und welche eher nicht.
Das kommt auf das jeweilge Sachgebiet an. Beispiel Physik: Für Quantenphysik oder Stringtheorie werden die Bücher eher nicht so alt sein. Es gibt aber auch Teilbereiche wie Optik, Akustik, Statik... da hat sich in den letzten 40 Jahren praktisch nichts verändert.
Das kommt auf das Fach an. Beispielsweise Mathematik. Wenn man nicht in die Prä-ZFC-Zeit geht, behalten alte Lehrbücher ihre Gültigkeit. Genauso können 40 Jahre alte Physik-Mechanikbücher extrem gut sein. Es gibt nicht ohne Grund Standardlektüre. Manchmal gab es in der Vergangenheit eben Lehrbuchautoren, die ihre Sache so gut gemacht haben, dass auch heute noch damit gelehrt werden kann. Bei sowas wie Medizin wäre ich allerdings vorsichtig, oder bei sich schnell wandelnden Fächern, wie Meteorologie, Klimaforschung oder Quantenphysik.
Ja,
das finde ich sinnvoll.
Es ist doch auch wichtig zu lernen, wie sich die Forschung entwickelt hat. Dann weißt du, in welche Richtung du nicht mehr denken musst, weil das schon da war. Man muss das Rad nicht jedes Mal neu erfinden.
Wenn man studiert, sollte man doch eigentlich erpicht darauf sein, möglichst viel Wissen zu erlangen, dachte ich.
die Grundidee ist gut - an der Anwendung scheitert es dann leider