Findet ihr eine Magenoperation gefährlich?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo se32on

JA ! Auch wenn mir die Sleeve OP(Schlauchmagen) das Leben gerettet hat, so hat es aber trotzdem sehr, sehr unschöne Seiten. Ich bin jetzt 4 Jahre Post-OP, hatte von Anfang an Probleme und mir wurde auch einiges verschwiegen. Ich habe insgesamt, von 2018 bis heute, 178 Kilo abgenommen. Ja, die Zahlen sind völlig korrekt.

2 Wochen vor und 4 Wochen nach OP macht man die Flüssigphase, nur Suppen, Getränke, Brei ohne Stücke, Quark, Jogurt ohne Stücke drin, Babygläschen, Milchsuppe ect. ! Ich hatte nach der OP ständig Durchfall, das laut den Ärzten sich einpendeln würde. Doch auch drüber hinaus hab ich bis heute immer wider Dumpingphasen mit Durchfall. Als ich mich dann langsam wider an feste Nahrung gewagt habe, konnte ich vieles nicht mehr Essen. Zusätzlich bekam ich einen ekeligen Druck auf dem Brustkorb, als ob mir die Luft abgedrückt würde. Ständig Übelkeit. Dann hatte ich auch mal eine gute Zeit, da waren die Dumpings minimal, da konnte ich gut mit klar kommen. Anfang dieses Jahr fing es plötzlich an, das ich immer weniger essen und trinken konnte. Ich schaffe ca. 4-5 Gabel oder Eßlöffel und bin satt, trinken maximal 500-600ml am Tag. Meist folgt eine unfassbar eklige Übelkeit über mehrere Stunden, Durchfall kann auch auftreten und wenn es ganz mies läuft muss ich auch Erbrechen. Es ist auch völlig egal ob ich exakt auf gute Proteine und Co. achte oder mal was bestelle, ich reagiere selbst auf frische, selbst gekochte Suppen mit Dumpings. Mein AZ (AdipositaZentrum) weis Bescheid, ich musste bereits Essensprotokoll schreiben und dann sehen wir weiter. Mir wurde aber schon gesagt, das es beim Sleeve oft Probleme und Spätfolgen gibt und der am häufigsten umoperiert wird. Das hatte man mir alles verschwiegen :-(

Dann ist es so, das man bei einer Magen OP, den Rest seines Lebens Supplemente nehmen muss. Also die Wichtigen. Hier hat mein Hausarzt einen groben Fehler gemacht und mir nach ca. 3 Jahren gesagt, ich brauche keine Supplemente mehr nehmen. Ich hatte dann Vitamin D, Eisen, Zink, Vitamin B12 Mangel, was sich auch gesundheitlich auf meinen angeschlagenen Körper auswirkte. Einen regelmäßigen Test von 180-300€ für folgende Wichtige Vitaminwerte im Blut bestimmen zu lassen, kann ich mir nicht jeden Monat leisten, die KK übernimmt die Kosten nicht. Zu diesem Wichtigen Bluttest gehört:

  • B12
  • B1
  • E
  • D
  • K
  • A
  • Elektrolyte
  • Leber
  • Niere
  • Schilddrüse
  • Folsäure
  • Ferritin Eisen
  • Zink
  • Albumin

Wie gesagt hat mir auf der einen Seite die OP das Leben gerettet und ich habe viel abgenommen. Doch zu welchem Preis ? Das es mir permanent schlecht geht :-(

Und ich bin da leider kein Einzelfall. Mir fiel das in FB, TikTok und Insta plötzlich auf, als ab August 2024 rum, vermehrt Magen operierte ihr Schweigen brechen und von den Schattenseiten berichten.

Man sollte sich vorher wirklich sehr, sehr, sehr gut Informieren.

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Alles Gute

LG

 - (Mädchen, Jungs, Menschen)

se32on 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 01:06

Einige müssen das machen, wenn die Alternative Tod ist.

NaniW  22.10.2024, 01:42
@se32on

ja, so war es ja bei mir. Mit knapp 300 Kilo jenseits des messbaren BMI, auf Intensiv über 3 Monate, ich hab die Magen-OP nicht angeleiert, sondern das KH damals. Obwohl ich eigentlich wegen der Wundrose da war. Es hat ja mein Leben gerettet, aber es bringt auch Teils große Probleme mit sich und man muss den Rest seines Lebens dran bleiben, aufpassen, wider ins KH ggf. sogar umoperiert werden. Und dann lief bei mir die OP nicht wie vereinbart, man habe einen Sleeve machen müssen. Aufgeklärt wurde ich da nie vollständig drüber. Ich habe auch nur Beiläufig gesagt bekommen, das ich einen Tubus-Pass benötige und bekomme, da man mich - nach mehreren Versuchen - auch nicht Intubieren kann. Hab bis heute, trotz Nachfragen, keinen Pass, Dokument, Aufklärung dazu.

Alles Gute

LG

NaniW  23.10.2024, 01:58
@se32on

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

Ja, ist sie - wie alle Operationen.

Aber was ist bei dem angenommenen starken Übergewicht die Alternative?

Da das Übergewicht anscheinend nicht anders "beherrschbar" ist, bleibt dann nur noch eine derartige Methode übrig.

Wichtig ist, das Körpergewicht und dessen Fettanteile auf ein gesundes Maß zurückzuführen. Ansonsten ist das Leben eben stark verkürzt und stark eingeschränkt.

Ein Arzt rät dann zur OP, wenn es nicht mehr sinnvoll anders beherrschbar ist und bleibt. Notfalls holt man sich zum Thema eine Zweitmeinung ein.

Dr. Internet und Foren sind da nicht die erste Wahl.

Alles Gute!

Jede Operation hat Risiken, so auch diese. Allerdings hat massives/extremes Übergewicht auf Dauer eben auch enorme Risiken. Am Ende muss jede medizinische Behandlung, ob mit Medikamenten, konventioneller Therapie oder Operation, abgewogen werden zu den Risiken dieser Behandlungen und den Risiken der Untätigkeit.

Für einen Menschen, der 45 Jahre alt ist und 200kg wiegt, ist die Operation sicherlich weniger riskant, als das Übergewicht noch weitere 5 Jahre zu tolerieren, da dieser Mensch diese weiteren 5 Jahre sehr wahrscheinlich nicht überlebt.

Ich kenne mich spezifisch mit dieser nicht aus, aber jede Operation führt Risiken mit sich.