Findet ihr diese Methode, Betrug oder legitim auf Arbeitsplatz?
Es ist ja das Phänomen des Silent Quitting bekannt, also die innere Kündigung im beruflichen Umfeld. Nun frage ich mich, warum Menschen dies nicht systematischer betreiben. Zum Beispiel könnten sie sich alle vier Jahre krankschreiben lassen oder einfach das Minimum am Arbeitsplatz leisten, sodass sie gekündigt werden und eine großzügige Abfindung erhalten. Natürlich müsste man zuvor einen Rechtsanwalt für Arbeitsrecht hinzuziehen, der einen vertritt. Auf diese Weise könnte man quasi alle drei bis vier Jahre kündigen.
Durch diese Methode bekommt man anschließend noch einige Monate lang Gehalt weitergezahlt. In dieser Zeit könnte man beispielsweise nach Bali oder Thailand reisen, dort zwischen vier und sieben Monaten entspannen und das Leben genießen, während man offiziell krankgeschrieben ist. Danach, nach dieser Auszeit, sucht man sich einfach einen neuen Job und arbeitet dort wieder vernünftig. Doch nach drei bis vier Jahren könnte man dasselbe Spiel erneut beginnen.
So hätte man statt regelmäßigen Urlaubs enorme Zeitblöcke zur Verfügung, die man für Reisen oder andere Dinge nutzen könnte, ohne sich strafbar zu machen. Warum sollte man überhaupt Urlaub nehmen? Man könnte in den drei Jahren so wenig Urlaub wie möglich in Anspruch nehmen und sich dann durch die „stille Kündigung“ monatelang bezahlten Urlaub gönnen – idealerweise in tropischen Gebieten wie dem Regenwald oder an anderen Traumzielen.
Somit hätte man Freude am Leben, ein entspanntes Luxusleben und könnte die Vorteile des Systems für sich nutzen. Voraussetzung ist natürlich, dass man keine laufenden Kredite oder finanziellen Verpflichtungen hat und somit unabhängig agieren kann. Ich halte dies für eine sehr interessante Möglichkeit, dem tristen und oft unattraktiven Arbeitsalltag zu entkommen. Die meisten „Karrieren“ bestehen ja letztlich aus simplen Tätigkeiten wie Excel-Tabellen ausfüllen – sie sind den Begriff „Karriere“ kaum wert.
Mit dieser Methode kann man beides kombinieren: Man leistet drei Jahre gute Arbeit, baut sich einen soliden Ruf auf, und im letzten halben Jahr lässt man sich bezahlen, während man das Leben in vollen Zügen genießt. So bleibt die Psyche gesund und man verhindert, dass man sich als „Systemsklave“ ausgelaugt fühlt.
Was haltet ihr von dieser Idee?
7 Antworten
Wegen solchen Menschen stürzt Deutschland in die Armut. Kein Unternehmer wird mehr in einem Land selbststädnig sein, in dem nur Sozialschmarotzer leben.
In dieser Zeit könnte man beispielsweise nach Bali oder Thailand reisen, dort zwischen vier und sieben Monaten entspannen und das Leben genießen, während man offiziell krankgeschrieben ist.
Das Reisen im Krankheitsfall ist verboten. Somit wärst du nur auf andere EU-Länder beschränkt und selbst da kann es zu ziemlichen Problemen kommen.
Interessant ist, dass die Seite, die du aufführst aus Österreich ist. Leider kenne ich mich mit österreichischem Recht tatsächlich nicht aus.
In Deutschland jedenfalls ist es erlaubt.
Ich habe dir hier die deutsche Seite rausgesucht. Und natürlich auch extra von der Allianz, damit du nicht sagen kannst, dass meine Quelle unseriös ist.
Ich glaube die ersten 4 Punkte sind hier die wichtigsten:
- Trotz Krankschreibung in den Urlaub zu fahren ist in vielen Fällen erlaubt, wenn er Ihrer Genesung nicht hinderlich ist.
- "Man muss sich lediglich so verhalten, dass man möglichst bald wieder gesund wird – die Krankheit sich also nicht verschlimmert oder verlängert", erklärt Fachanwalt für Arbeitsrecht Jochen Grünhagen.
- Sie müssen den Urlaub weder Ihrem Chef oder Ihrer Chefin noch Ihrer Krankenkasse melden, sofern sie weniger als sechs Wochen krankgeschrieben sind und die Lohnfortzahlung von Ihrem Arbeitgeber bekommen.
Nun frage ich mich, warum Menschen dies nicht systematischer betreiben.
Ich konstatiere einfach mal, dass die meisten Menschen eben doch sowas wie Ehrgefühl und Ethos haben. Damit lässt sich dein Vorgehen nicht vereinbaren.
Durch diese Methode bekommt man anschließend noch einige Monate lang Gehalt weitergezahlt.
Nein, bekommt man nicht. Man bekommt 6 Wochen lang sein Gehalt weitergezahlt, danach ein Krankengeld in Höhe von 70 % des normalen Gehalts.
In dieser Zeit könnte man beispielsweise nach Bali oder Thailand reisen
Nein, könnte man nicht. Keine Urlaubsreisen in der Krankheitszeit!
Danach, nach dieser Auszeit, sucht man sich einfach einen neuen Job
Spätestens wenn der Personaler, bei dem du dich bewirbst, mal bei deinem früheren Chef anruft was du für einer bist, wird das nichts mit dem neuen Job.
Somit hätte man Freude am Leben
Ich hätte keine Freude am Leben, wenn ich ständig Angst hätte mit meinem Betrug aufzufliegen. Man begegnet ja doch auch mal Kollegen oder Vorgesetzten, wenn man privat irgendwo unterwegs ist.
Ich halte dies für eine sehr interessante Möglichkeit, dem tristen und oft unattraktiven Arbeitsalltag zu entkommen.
Alternativvorschlag: Man suche sich eine Arbeit, die nicht trist und unattraktiv ist.
Die meisten „Karrieren“ bestehen ja letztlich aus simplen Tätigkeiten wie Excel-Tabellen ausfüllen – sie sind den Begriff „Karriere“ kaum wert.
Ach, dem kann geholfen werden. Gehe ins Handwerk oder in die Pflege, da belästigt man dich nicht über die Maßen mit Exceltabellen und du kannst dich der Herausforderung stellen, was richtiges zu arbeiten...
Das mit den Urlaubsreisen stimmt allerdings nicht. Zwar ist Vortäuschen einer Arbeitsunfähigkeit strafbar, aber in den meisten Fällen ist es erlaubt in den Urlaub zu gehen, auch wenn man krankgeschrieben ist. Dies darf einer Genesung nur nicht hinderlich sein und man muss sich so verhalten, dass man möglichst bald wieder gesund ist.
Dann gibt sich ein Kollege mehr Mühe und er wird in Ermangelung an Alternativen befördert, gute Idee.
Mal abgesehen, dass dein "Traumszenario" so nicht funktionieren wird kündigt ja niemand innerlich absichtlich.
Ich meine meinetwegen kannst du es ja mal ausprobieren, ob funktioniert was du da so beschreibst. Ist ja jedem seine eigene Sache.
Du schriebst aber "völlig legal". Dieses Krankschreiben lassen, obwohl man nicht krank ist, ist aber nicht legal. Das ist nämlich nicht legal. Vortäuschen einer Krankheit kann nicht nur zum Verlust des Lohnanspruchs führen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn herauskommt, dass die Arbeitsunfähigkeit nur vorgetäuscht war.
Ein Problem wirst du auch haben wenn du dich an einem deiner Traumstrände aufhältst, du aber eine neue Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung benötigst. Mal eben um die Ecke zu deinem Arzt wird schwierig. Gerade bei langen Krankheitsphasen bist du ja in Behandlung und meist wird die AU dann auch nur für eine oder höchstens zwei Wochen am Stück ausgestellt. Da musst also immer wieder heimfliegen.
Auch ist die Tatsache, dass man Dienst nach Vorschrift macht noch keine Garantie dafür, dass du gekündigt wirst. Ich glaube das ist in vielen Firmen doch irgendwie gang und gebe. Wenn du aber tatsächlich weniger machst als nötig, dann wirst du mit der Abfindung auf die du ja geierst auch ein Problem bekommen, da dich dein Arbeitgeber ja dann ohne Kündigen kann.
Der Anwalt, den du hinzuziehen willst, der kostet Geld. Und so billig ist das nicht. Rechne mal mit 2000 EUR (pro Beratung). Natürlich kannst du eine Rechtschutz mit Arbeitsrecht abschließen. Dann zahlst halt ne Versicherung. Das wird dann etwas günstiger.
Wer sagt dir, dass du da jeweils eine Abfindung bekommst und vor allen Dingen nach 3-4 Jahren ist diese ja auch nicht besonders hoch.
Selbst mit Rechtsberatung wirst du dennoch mit einer Abfindung ein Problem mit dem Arbeitsamt bekommen, die deine Abfindung gern mal anrechnen. Und damit hast du dann auch oft eine Sperre von Arbeitslosengeld über 3 Monate. Und was anderes gibts dann auch nicht. Dann musst deine spärliche Abfindung auch noch für Miete aufbringen.
Wie kommst du darauf, dass man anschließend noch einige Monate weiterbezahlt wird? Üblich ist eine Kündigungsfrist und da muss man zur Arbeit kommen bis zum letzten Tag. Natürlich kannst du das irgendwie schon mit deinem Urlaub kombinieren. Aber du wirst doch nicht glauben, dass du allen Urlaub aus den letzten 3 Jahren sammeln kannst und mitnehmen?
Es gibt sicher ein paar wenige Firmen, bei denen ist das vielleicht möglich. Mir wären jetzt keine bekannt. Also üblich ist Urlaub muss in dem Jahr genommen werden in dem er anfällt, ansonsten verfällt er und das wars dann mit Urlaub. Und ja das geht. Guck mal in die Verträge rein, oder besprich dass mal mit deinem Anwalt.
Und dann wirst du halt auch das Problem haben eine neue Stelle zu bekommen.
Je nach dem ob das auffällt was du da so machst. Heutzutage rufen Arbeitgeber auch mal gern beim letzten Vorgesetzten an.
Wie gesagt, mir ist es egal. Kannst machen was du willst. Aber wenn du dann in ein paar Jahren pleite und desillusionierst bei gute Fragen rumheulst, dann denk halt einfach an diesen Post.
Viel Spaß dabei!
So eine Methode ist nicht gerade nett aber in Anbetracht der Tatsache das Arbeitgeber auch systematisch Arbeitnehmer durch Mobbing zur Kündigung treiben um sich die Abfindung zu sparen durchaus gerechtfertigt.
Aber das planmäßig alle 3-4 Jahre zu machen......da wird man irgendwann keinen Job mehr bekommen weil sich das ja rum spricht.
LG
Juli
Reisen im Krankheitsfall ist nicht verboten.