Findet ihr, dass es Kunst ist, wenn jemand nur realistische Penisse und Hoden aus verschiedenen Winkeln und in verschiedenen "Zuständen" zeichnet?

Also ich habe keine Ahnung, ob jede Aktzeichnung automatisch auch Kunst ist, aber grundsätzlich würde ich diese Frage bejahen.

Ich bin unter anderem auch Aktmodell, und in den Kursen wird eben dann der nackte Körper gezeichnet und auch mal speziell die Genitalregion.

Wenn ich mal einen Blick auf die Bilder werfen darf, dann dann sind die oft sehr gut gelungen, da bin ich immer ganz erstaunt und beeindruckt.

Ich kenne auch Zeichnerinnen, die sich speziell mit dem Penis befassen.

Auch da entstehen dann meistens beeindruckend gute Zeichnungen.

Es ist ganz sicher eine künstlerische Arbeit, wenn es konzeptionell, inhaltlich und handwerklich entsprechend professionell umgesetzt ist. Ich kenne einige bildende Künstler (Maler, Grafiker, Bildhauer, Fotografen), die von genau diesem Sujet immer wieder angeregt werden und es künstlerisch umsetzen.

Ich selbst übrigens auch: Zwar bin ich in dieser Hinsicht „nur erfahrener Autodidakt“, aber hinsichtlich des Sujets doch „Fachmann“, denn ich bin Urologe mit dem Schwerpunkt der Behandlung aller am primären männlichen Sexualorgan vorkommenden Erkrankungen - sowie insbesondere der medizinisch indizierten, aber auch der medizinisch „grundlosen“, also freiwilligen Vorhautbeschneidung.

Und dazu bin ich auch noch selbst beschnitten und seitdem (ich war zehn, als ich die Vorhaut verlor) an allen Facetten des Beschnittenseins sowohl subjektiv-persönlich, als auch seit dem Studium wissenschaftlich interessiert. Mein Fokus liegt darum auch in der künstlerischen Rezeption der unglaublich vielgestaltigen Variationen des unbeschnittenen und gerade auch des beschnittenen männlichen Gliedes, über dessen Gestaltvielfalt hierzulande fast ebenso große Unkenntnis (und stattdessen verbreitete Mythen- und Gerüchtebildung) herrscht wie über die Geschichte der Beschneidung und deren medizinischen, körperlichen, anderweitig physischen sowie psychischen Auswirkungen - sowie über solche des Beschnittenseins - positive wie negative, kritische wie begrüßenswerte.

Deshalb habe ich in vielen Jahren tatsächlich viele hunderte solcher „Portraits männlicher Genitalien“ gezeichnet, gemalt und skulptural geformt - bis hin zu katalogisierten Ausstellungen im In- und Ausland. Stets gab es keinerlei Zweifel daran, dass das „Kunst“ ist.

Auch wenn der Begriff Kunst von Können abstammt, gibt es keine klare Definition. Auch Strichmännchen auf Höhlenmalereien von Steinzeitmenschen werden schließlich als Kunst gesehen.

Und eine Leinwand voll mit Farbklecksen ist dann einfach mal "abstrakte Kunst".

Der Begriff ist finde ich zu schwammig um das festzulegen. Aber wenn jemand etwas gut zeichnet / malt, dann ist es egal was genau er auf Papier oder Leinwand bringt. Ob nun Geschlechtsteile, Porträts, Landschaften etc.

Das Objekt (Bild, Skulptur etc. )Ist nicht Kunst! Kunst ist nur das Vermögen, ein Objekt als Kunst auszugeben.

Ist es nicht alles Kunst, was man zeichnet oder malt?

Wenn, kann man sowieso nur die persönliche Meinung dazu schreiben. Für mich ist es nichts, da ich Vulvas vorziehe...aber es gibt, wenn man ebay so durchforstet durchaus Liebhaber(innen) von Zeichnungen und Skulpturen männlicher Geschlechtsteile.