Findet ihr das Vergebung bei schwerwiegenderen Dingen ein Zeichen von Reife und innerlicher Stärke ist?

8 Antworten

Nicht unbedingt.

Manche Menschen verdienen keine zweite Chance. Es ist kein Zeichen von Stärke, das Wohl anderer ständig über sein eigenes zu stellen. Gesunder Egoismus ist gesund und notwendig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche

Vergebung bedeutet jemanden von seiner Schuld emotional zu entbinden. Vergeben tut man in erster Linie für sich selbst, nicht für andere. Wobei... Du wirst immer auf mehreren Ebenen schuld daran sein, dass der Vater seinen Sohn durch deine Hand verlor und du per Gesetz eine Konsequenz zu erwarten hast.

Kann nett gemeint sein, hat für mich aber nicht wirklich etwas mit Stärke zu tun. Tatsächliche Vergebung bedingt für mich das ausbleiben einer negativen Konsequenz, was in unserer Gesellschaft nicht möglich ist. Der "Seelenfrieden" ist Tätern wie Angehörigen des Opfers trotzdem nicht gegeben.

Ja.

Aber wenn man einfach so vergibt, ohne das die Person die einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat bestraft, lernt diese Person auch nichts daraus.

Wenn es sich beispielsweise um eine Familienangelegenheit handelt dann würde ich immer eine Bestrafung in Erwägung ziehen. (Das nennt man Erziehung). Da kommt es auch darauf an wie "schwerwiegend" diese Sache gewesen ist.

Einfach so Vergeben, als wäre nichts gewesen kann auch ein Zeichen von schwäche sein.

Vergebung hat etwas mit Charakter zu tun für mich.

Manche Menschen sind sehr vergebend, während andere schwer nachtragend sind.

Man sollte das Ganze allerdings nicht verwechseln mit Masochismus, wo man in einer Beziehung Dinge erduldet die nicht okay sind und wo es besser wäre sich zu trennen. Also bei aller Vergebung sollte man immer bei sich bleiben und beobachten wie es einem selbst damit geht, wenn man gewisse Dinge vergibt.

Man kann anderen vergeben für sich selbst, um damit Frieden zu schließen. Das bedeutet aber nicht, dass man cool ist mit der person.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung