Findet ihr das Deutsche Steuersystem gerecht?

12 Antworten

Nein, weil es keine Rücksicht nimmt, wenn inflationär alles teuer wird, zwar von mäßigen Anpassungen die Rede ist, aber immer ein Nettoverlust dabei entsteht. Auch die kalte Progression ist so gestaffelt , somit kommt dabei heraus, das dem Bürger der Erwerb einer Immobilie schon jetzt versagt ist und vieles andere auch.

Die jährliche Steuererklärung, die auch 100 jährige abgeben müssen, ist ein weiterer Beweis des Raffkes Steuerbehörde.

Warum sonst hätte wohl die Steuereinnahme in DE die Höhe von einer Billion und diese reicht immer noch nicht?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde das Steuersystem auf Löhne bezogen insgesamt gerecht.

Natürlich kann man Stellschrauben finden, an denen man etwas verstellen sollte. Aber insgesamt finde ich es in Ordnung.

Ungerecht finde ich, dass es keine Erbschaftssteuer gibt.

So findet kein Reset statt und Erben ist beim Vermögensaufbau dadurch der wichtigste Baustein.

Ich freue mich zwar persönlich darüber und auch meine Kinder werden sich freuen können, aber Kapitalismus braucht in meinen Augen einen Reset. Jeder sollte Vermögen anhäufen dürfen wie er will. Arbeit, vor allem selbstständige Arbeit soll sich immer lohnen.

Aber mittlerweile muss man entweder ein absolutes Unicorn finden oder eben Erben.

im Allgemeinen ganz gut (bis jetzt !!)

allerdings problematisch bei Freibeträgen wie die Pendlerpauschale -da viel zu niedrig- und ausgerechnet derjenige, wer viel verdient, von dieser Pendlerpauschale auch viel mehr Geld zurückbekommt - das ist bedingt durch die Progression - man sollte es vielleicht so gestalten wie die Absetzungsmöglichkeiten bei haushaltsnahen Dienstleistungen und Handwerkerrechnungen (dort für die Lohnanteile),

was bedeuten würde: anstelle der bisherigen Minderung des zu versteuernden Einkommens (was durch die Progression zu verschiedenen Erstattungsbeträgen führt) wird der Absetzungsbetrag zu einem für alle Steuerzahler festgelegten Prozentsatz bei der Einkommensteuerzahlung abgezogen bzw. erstattet - dass dies möglich ist, beweist ja die Abzugsfähigkeit besagter Dienstleistungen (Haushalt und Handwerk) - auch dieser Betrag könnte natürlich nach oben gedeckelt werden - wie man dies bei denjenigen gestalten würde, die keine Einkommensteuer zahlen (zu niedriges Einkommen): auch hier gibt es sicher Lösungen - das wäre mal ne kleine Rechenaufgabe für das Finanzministerium

und der Hausbau im privaten Bereich muss wieder gefördert werden - es ist eine Schande für ein angebliches so reiches Land, wenn der überwiegende Teil der Bevölkerung in Mietwohnungen leben muss, weil das Einkommen fürs Wohnungseigentum nicht reicht - da stehen andere Länder viel besser da als DE

Schwieriges Thema. Einerseits sind Steuern wichtig, weil alles, was "der Staat" macht damit finanziert wird, andererseits sind zu hohe Steuern für die Steuerzahler eine Belastung und kann sogar dazu führen, dass viele lieber in die Schweiz oder USA zum Beispiel gehen, wo sie nicht so viele Steuern zahlen müssen. Pauschal mit "gerecht" oder "ungerecht" lässt sich das nicht beantworten.

Als ungerecht könnte man empfinden, dass Einkünfte aus Arbeit höher besteuert werden als Einkünfte aus Kapital.


benwolf  24.03.2025, 09:29

1. Die Aussage stimmt nicht pauschal.

2. Warum ist das ungerecht? Du zahlst auch keine Steuern auf deinen Fernseher.

Nofear20  24.03.2025, 09:32
@benwolf

Was stimmt denn nicht? Natürlich reden wir hier von Arbeiseinkommen oberhalb von 25% Steuersatz. Und was hat der Fernseher damit zu tun?

benwolf  24.03.2025, 09:38
@Nofear20

Und ab wann hat man einen Steuersatz oberhalb von 25%? (Btw 26,375% um genau zu sein)

Da verdienst du mehr als 70k

Was der Fernseher damit zu tun hat?

Wenn ich Geld verdiene und für meine Rente etwas anlegen will. Warum muss ich mein versteuertes Geld nochmal versteuern, aber du nicht, wenn du konsumierst und dir, statt Geld zurückzulegen, einen Fernseher kaufst?

Nofear20  24.03.2025, 09:44
@benwolf

Es geht ja mehr um die großen Vermögen, die sozusagen ein leistungsloses Einkommen ermöglichen. Bei der privaten Altersvorsorge könnte die Politik ganz anders agieren als mit dem Riesterscheiss aus Schröders Agenda 2010. Es fehlt aber am politischen Willen.

benwolf  24.03.2025, 09:59
@Nofear20

Aber dann Förder doch etwas um die großen Vermögen anzugehen und nicht etwas, was schon den Mittelschichtsparer angreift.

100% Erbschaftssteuer würde leistungslose Einkommen quasi ausradieren. Dann müsste jeder zumindest einmal richtig gearbeitet haben um sich, für sich selbst, ein leistungsloses Einkommen zu ermöglichen.

Beim 2. Punkt gebe ich dir halb Recht. Selbst die Pläne die es gab, waren aber nicht zwingend zielführend. Dann MUSS man plötzlich für die Rente sparen und MUSS eine Versicherung abschließen, wenn man in die Auszahlungsphase kommt.

Was, wenn ich mir mit 50 einen Ferrari kaufen will?

Aktuell muss ich dafür sparen. Die Inflation frisst mein Erspartes, dafür muss ich es anlegen (Damit Risiko eingehen). Darauf muss ich dann doppelt Steuern zahlen...

Ich will mein Geld ja gerne verkonsumieren, aber nicht jetzt. Jetzt verdiene ich zu viel und arbeite zu viel um sinnvoll zu konsumieren.

Zum Beispiel kaufe ich mir keinen neuen Computer, weil ich weiß, dass ich gar nicht die Zeit habe um wirklich damit spielen zu können. Aber in Zukunft möchte ich das vielleicht. Wieso muss ich, der jetzt arbeitet und später konsumieren will, doppelt Steuern zahlen?

Ich habe keine Millionen geerbt, wenngleich ich viel geerbt habe, mit denen ich jetzt schon aufhören könnte zu arbeiten.

Nofear20  25.03.2025, 10:13
@benwolf
Aber dann Förder doch etwas um die großen Vermögen anzugehen und nicht etwas, was schon den Mittelschichtsparer angreift.

Ja, da bin ich dabei. Wenn man schon auf eine Vermögenssteuer verzichtet, weil es angeblich zu kompliziert ist, (andere Länder kriegen es hin), sollte man wenigstens beim Vererben von großen Vermögen mehr zugreifen. Außerdem gehen durch Steuerhinterziehung nach Schätzungen 100 Milliarden jährlich durch die Lappen.

benwolf  25.03.2025, 12:36
@Nofear20

Das mit der Vermögenssteuer verstehe ich auch nicht. Klingt für mich eher nach Ausrede. Muss aber auch zugeben, dass in meiner Idealvorstellung (Erbschaftssteuer) auch die Vermögenssteuer keine Relevanz besitzt. Dass der Staat sich aber auch die Möglichkeit der Vermögenssteuer genommen hat finde ich schlimm.

Steuerhinterziehung sehe ich tatsächlich zwiegespalten. Man guckt dabei meist auf einen Uli Hoeneß oder andere Multimillionäre. Aber jeder, der am Wochenende Schwarz in einer Kneipe arbeitet, hinterzieht Steuern. Jeder Selbstständige von Frisörsalons oder Kleinstunternehmen, der Mal eine Einnahme nicht angibt hinterzieht Steuern. Jeder, der Trinkgeld nicht angibt, hinterzieht Steuern. Jeder, der bei eBay seine Klamotten verkauft und nicht angibt, hinterzieht ggf. Steuern.

Ich glaube, dass die Steuerhinterziehung, von der da die Rede ist, zu einem großen Teil von diesen "kleinen" Delikten kommt.

Aber ich weiß schon, worauf auch du hinaus willst. Ich finde es auf jeden Fall auch nicht richtig, wenn Reiche Steuern hinterziehen und im Zweifel Prozentual weniger Abgaben haben, als ein Normalverdiener. Das sollte es nicht geben.