Ich denke es gibt mehrere Aspekte.
Aspekt 1: Geringe Arbeitslosigkeit und damit auch hoher Fachkräftemangel. Wir brauchen einfach mehr Produktivität.
Aspekt 2: Geringe Geburtenraten. Die Babyboomer, also die, die jetzt in Rente kommen, haben dahingehend zu wenig für das Alter vorgesorgt, dass sie zu wenige Kinder bekommen haben. Irgendwer muss für Wohlstand sorgen und es kann nicht sein, dass die heutige Arbeiterschicht hauptsächlich arbeitet, damit die Rentner gut leben können. Das Gleichgewicht fehlt. Wenn eine Person alleine auf einer Insel lebt, kann die auch nicht sagen: Ich geh in Rente. Die Person muss eben vorsorgen in Form von Kindern.
Aspekt 3: Höhere Lebenserwartung. Jedes Jahrzehnt steigt die Lebenserwartung deutlich. Wenn man das Renteneintrittsalter nicht anpasst, verliert man wieder das Gleichgewicht.
Aspekt 4: Man sollte selbst Mal überlegen, was Sinn und Zweck der Rente ist. Für viele scheint die Rente eine Belohnung für die Arbeitszeit zu sein. Das ist nicht Sinn und Zweck. Rente ist eigentlich dafür gedacht, dass die Alten, die nicht mehr können, Zuhause bleiben können und sich ggf noch um die Enkelkinder kümmern. Denn aus dieser Zeit stammt das Konstrukt. Heute ist das ganze Konzept ja auseinander gedrifftet, da die Babyboomer so viele waren und die Kriegsgenerationen logischerweise eher weniger. Es spielte lange keine Rolle, wie viel man den Rentnern gegeben hat und als Gesellschaft haben wir es verpasst, dagegen zu Steuern.