Faust Zitat Interpretation?

1 Antwort

Wer kommt ins Theater? Für wen schreibt der Theaterdichter?

Ein Mann, der recht zu wirken denkt,
Muß auf das beſte Werkzeug halten.
Bedenkt, ihr habet weiches Holz zu ſpalten,
Und ſeht nur hin fuͤr wen ihr ſchreibt!
Wenn dieſen
Langeweile treibt,
Kommt jener
ſatt vom uͤbertiſchten Mahle,
Und, was das allerſchlimmſte bleibt,
Gar mancher kommt vom Leſen der
Journale.
Man eilt zerſtreut zu uns, wie zu den
Maskenfeſten,
Und
Neugier nur befluͤgelt jeden Schritt;
Die Damen
geben ſich und ihren Putz zum beſten
Und ſpielen ohne Gage mit.'
Was traͤumet ihr auf eurer Dichter-Hoͤhe?'
Was macht ein volles Haus euch froh?
Beſeht die Goͤnner in der Naͤhe!

Halb ſind ſie kalt, halb ſind ſie roh.

Der, nach dem Schauſpiel, hofft ein Kartenſpiel,
Der eine wilde Nacht an einer
Dirne Buſen.

Also: Der Mensch ist weich, schwach, zerstreut, gierig, eitel, süchtig nach oberflächlichen Vergnügungen, unmoralisch.

Wenn er aus hartem Holz wäre, wäre er stark, selbstsicher, geradlinig, moralisch.

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wildwildwild 
Fragesteller
 16.02.2023, 14:35

Da kann ich dir durchaus nur zustimmen, jedoch muss man auch noch dazu sagen, dass:

"Ein Kerl, der spekuliert (hier: grübelt, sich in Gedanken verspinnt), // Ist wie ein Tier, auf dürrer Heide // Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, // Und ringsumher liegt schöne grüne Weide."

Dies zeigt die innere Zerstreutheit des Menschen und seine Unteilbarkeit nach Kant

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sergius  16.02.2023, 18:48

Frage damit erschöpfend beantwortet, und zwar gut und richtig

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