Familiengericht wg wechselmodell?
Hallo,
ich weiß gerade nicht mehr weiter und hoffe, dass mir hier jemand einen guten Rat geben kann. Ich bin alleinerziehende Mama und mein Ex-Mann hat mich jetzt vor dem Familiengericht angegeben, weil er das Wechselmodell durchsetzen möchte. Seine Begründung ist unter anderem, dass ich ihm angeblich dreimal verweigert hätte, unsere gemeinsame Tochter zu sehen – das stimmt aber einfach nicht. Er durfte sie immer sehen, ich habe nie den Umgang verhindert.
Außerdem hat er in seinem Antrag geschrieben, dass er das Wechselmodell auch deshalb möchte, weil ihm die Kommunikation mit mir zu viel ist. Das hat mich ehrlich gesagt sehr verletzt. Ich bin eigentlich immer kooperativ gewesen, vor allem im Interesse unseres Kindes.
Ich fühle mich so hilflos, weil ich einerseits weiß, dass ich eine gute Mutter bin – aber andererseits jetzt mit Verdrehungen konfrontiert werde, die mich vor dem Gericht schlecht aussehen lassen könnten.
Habt ihr sowas schon erlebt?
Was würdet ihr tun?
Wie kann ich mich schützen, ohne gleich in einen Rosenkrieg zu geraten?
Ich danke euch von Herzen für jede ehrliche Rückmeldung
Was stört dich am Wechselmodell?
Meine Tochter ist 4 und war bis zur Trennung nur mit mir weil papa immer zu tun hatte
3 Antworten
Manche Partner wollen das Wechselmodell, weil sie dann keinen Unterhalt zahlen müssen. Das könnte natürlich ein Grund sein dafür, dass er es durchsetzen will. An sich sind Wechselmodelle nicht unbedingt schlecht. Aber es muss gewährleistet sein, dass das Kind dadurch keinen unnötigen Stress hat. Wenn zum Beispiel vom Wohnort des Vaters der Schulweg sehr viel komplizierter ist, dann ist das für das Kind nicht gut. Meiner Meinung nach braucht ein Kind Kontinuität und letzten Endes auch einen eindeutigen festen Lebensmittelpunkt. Du solltest natürlich irgendwie beweisen können, dass Du Deinem Mann das Kind nie vorenthalten hast. Gibt es da Zeugen? Und Du solltest unbedingt einen Anwalt nehmen. Alleine hättest Du wenig Chancen, eine Verhandlung zu gewinnen.
Das was du gerade schilderst kenne ich sehr genau. Mein Ex Mann hat auch nur Lügen erzählt und am Ende war ich eine Tochter los. Besuchsrechte gab es auch aber nur wenn er die andere Tochter die bei mir war abgeholt hat. Die Tochter die bei ihm wohnt, hat er nur ganz selten mitgebracht. Er wollte nicht das ich sie sehe.
Gewöhne dich doch am besten an den Gedanken. Für Kinder ist die gemeinsame Zeit mit beiden Elternteilen die beste. Dass der Vater die letzten Jahre wenig Zeit hatte, ist ja kein Argument, dass es so bleibt. Das Wechselmodell ist gut. Vereinfacht auch viel. Die Zeiten sind klar geregelt, Ausgaben auch. Deine Tochter wächst in gleichen Teilen bei dir und beim Vater auf. Wenn beide das beruflich ermöglichen können, ist es auch ideal. Dann gibt’s auch keinen Rosenkrieg.