Familie unterstützen Ja oder Nein?
Hi,
ich bin 28 Jahre und bin seit ein paar Wochen am überlegen, ob ich meine Familie und Geschwister finanziell unterstützen soll. Meine Mutter war schon immer Hausfrau, war nie wirklich in Arbeit und bezieht seit 10 Jahren Hartz 4 oder auch Bürgergeld genannt. Vorher war sie noch mit meinem Vater verheiratet, der sie oder uns Finanziell unterstützt hat. Meine zwei Schwestern arbeiten als Bürokauffrau und in der Altenpflege und verdienen auch nicht die Welt. Ich will mich nicht toll reden aber ich bin der einzigste aus meiner Familie, der seit dem 16. Lebensjahr hart arbeiten geht, meine zwei Schwestern waren zwischendurch auch lange Arbeitslos und haben sich nicht wirklich um Arbeit bemüht.
Mir geht es finanziell sehr gut, verdiene über 4000€ Netto und habe fast 200.000€ auf meinem Konto. Außerdem habe ich mehrere Tausend Euro in Gold, Aktien und Krypto investiert. Es gab Monate wo ich damit um die 10.000€ gemacht habe. Ich habe keine großen Unkosten und auch kein super teures Auto (Renault Clio, ca. 8000€).
Ich war vor ein paar Tagen bei meiner Mutter zu besuch, wo auch meine zwei Geschwister waren und da wurde mir erst klar, wie bes**** es denen geht, da das Geld vorne und hinten nicht ausreicht. Die kommen mit dem Geld was sie verdienen zwar klar, allerdings hat jeder Schulden von früher (ca. 5000€ jeder) und meine Schwester möchte den Führerschein machen und benötigt dann ein Auto. Meine Mutter möchte umziehen und benötigt Geld für Möbel.
Jetzt zu meiner Frage: Soll ich die Schulden von allen bezahlen, meiner Schwester ein Auto und meiner Mutter Möbel für die neue Wohnung kaufen. Das wären insgesamt um die 30.000€. Das ist für die meisten viel Geld, ich hatte in der Vergangenheit allerdings das Glück, dass ich viel Geld mit Aktien etc. gemacht habe und könnte das locker bezahlen. Auf der anderen Seite denke ich mit, warum ich meine Mutter unterstützen sollte, da sie mich und meine Geschwister wie Müll behandelt hat, als wir noch zuhause gelebt haben und sich bis heute nie dafür entschuldigt hat.
Ich würde mal gerne euren Rat hören. Danke
7 Antworten
Ich finde es schwierig. Sobald deine Familie spitz kriegt, dass du Geld hast, könnt es darauf hinaus laufen, dass sie dich immer als Rettungsanker sehen und einen verantwortungslosen und risikoreichen Lebensstil aneigenen, weil du ziehst sie da ja wieder raus. Das kann immer eine Gefahr sein. Und wie du beschreibst, ist es ja auch so, dass deine Familie lange keine Finanzielle Verantwortung übernommen hat. Deine Mutter lebt von Bürgergeld und wird das wieterhin tun. Sie wird in ihrem Alter und ihrer Lebenssituation nicht mehr lernen, selbst finanziell für sich verantwortlich zu sein. Auch weil sie lange eine strikte Rollenverteilung lebte und das die Aufgabe deines Vaters war. Das iwrd aus ihrem Kopf nicht mehr verschwinden. Ich denke, das ist auch ok. Deine Schwestern finde ich problematischer und diese lange Phase bis sie eine Ausbildung gemacht haben. Gab es denn einen offensichtlichen Sinneswandel? Oder war es doch nur not, weil ihr Lebensstil vorher nicht aufging?
Persönlich wäre ich dazu bereit, die Schulden zu tilgen. Ich würde dafür sorgen, dass alle drei ihr weiteres Leben bei der Startlinie beginnen können. Es würde mir aber etwas widerstreben, weitere Benefits für alle zu bezahlen, weil daraus kein Lerneffekt entsteht. Möbel und ein Auto sind keine Starthilfe mehr, sondern schon das, was man sich im Leben erarbeiten muss. Über einen Führerschein kann man noch streiten. Und dann wäre auch die Frage nach Fairness. Eine SChwester bekommt Führerschein und Auto, die Mutter nur Möbel und die dritte? Gar nichts? Können sie es auch so sehen ,dass ihr bedarf so unterschiedlich ist, dass es fair ist, wenn du für alle drei verscheidene Summen ausgibst? Oder ist es wieder etwas, was zu mehr innerfamiliären konflikten führen würde?
Vermutlich würde ich einiges noch mit Verträgen und Bedingungen absichern, damit auch klar ist, dass es keine Selbstverständlichkeit ist und dass diese eine Großzügigkeit keine weiteren nach sich ziehen wird. Außer es wird natürlich im Vorfeld abgesprochen und vereinbart.
Danke für deine lange Antwort. Ich denke auch, dass ich die Schulden bezahlen werde und ob ich Führerschein, Auto und Möbel bezahle weiß ich noch nicht, glaube aber, dass ich das bezahlen werde. Ich würde natürlich jedem die gleiche Summe geben, damit es da kein Streit gibt. Außerdem werde ich von vorne rein sagen, dass es jetzt kein Geld mehr geben wird, nachdem ich das alles bezahlt habe.
LG
Familie unterstützen Ja oder Nein?
Dass es deinen Geschwister und deiner Mutter so (schlecht) geht, wie es ihnen geht, haben sie sich eben auch selbst zuzuschreiben. Ich wage mal zu behaupten, dass sie ein Jahr, nachdem du ihnen alle Schulden, Führerschein, Auto, Möbel usw. finanziert hast, in der gleichen Situation wie jetzt sind.
Daher ist das keine kaufmännische sondern eine persönliche Entscheidung. Wenn es dir besser geht mit der Zahlung, mach das. Dann hast du in jedem Fall das gute Gefühl, geholfen zu haben.
Wenn du dich abgezockt fühlst, dann lass das. Du bist weder für das Wohl deiner Mutter noch für das Wohl deiner Geschwister verantwortlich.
Alex
Ich würde mich fragen, ob meine Mutter und meine Schwestern das im umgekehrten Fall auch für mich täten und entschiede dann.
Wenn die Mutter Bürgergeld bezieht, werden sämtliche finanziellen Zuwendungen angerechnet.
Du kannst sie höchstens vollfinanzieren, wenn sie auf Bürgergeld verzichtet.
Erlerne zunächst den Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ :)
Ich würde meine Familie immer unterstützen, auch wenn die Vergangenheit nicht so toll war. Ich könnte mit dem Gewissen nicht leben, dass ich so viel Geld besitze und nicht helfe. Es ist dir überlassen, wie viel du deine Familie unterstützen willst aber ich weiß, dass du dich danach besser fühlen wirst & bekommst das auch vom lieben Herrn zurück. Für deine gute Tat :)
Eigentlich weiß ich auch, dass ich sie in der nächsten Zeit unterstützten werden, wollte aber nochmal eine andere Meinung hören. Danke :)
Ich kann die Möbel ja auf meinem Namen kaufen. :D