Fachinformatiker für systemintegration oder anwendungsentwicklung?

8 Antworten

Ich würde zu den jetzigen Antworten noch ergänzen:

nach meiner Meinung braucht ein Systemintegrator eine größere Affinität zur Hardware ( z.B. Prozessor-, Speicher- und Netzwerktechnik ) Als Systemintegrator bei einem großen Firma habe ich viel mit der Anwendungsentwicklung zu tun, ich würde sagen: nie Anwendungsentwicklung, wenn man Ingenieur (Techniker) -Blut hat. Es ist also auch eine Frage der Mentalität.

Die Bezahlung hängt von deiner Genialität ab. Durchschnitt wird durchschnittlich bezahlt.

Ich würde an deiner Stelle Anwendungsentwicklung, also Programmieren, wählen. Halte ich einfach für zukunftsfähiger!

Bei der Systemintegration kann man sich einfach mal anschauen, wie kompliziert es früher noch war, am PC eine Internetverbindung einzurichten - und wie simpel das inzwischen ist. Oder wie lang man früher recherchieren und probieren musste, bis man einen PC zusammengeschraubt hatte, bei dem die Komponenten auch miteinander harmoniert und funktioniert haben. Und wie verbreitet heutzutage fertig zusammengeschraubte Laptops im Vergleich zu Desktop-PCs sind ;). Das wird einfach alles ständig viel anwenderfreundlicher und einfacher - so, dass man immer seltener jemanden teuer dafür bezahlen würde, diese Arbeit für einen zu übernehmen :).

NoHumanBeing  15.03.2018, 09:52

Bei Systemintegration geht es nicht um "PCs zusammenschrauben", sondern um das "Aufsetzen" und Warten von Rechenzentren, Servern (Linux, Apache, SQL, ...), Clustern (HPC), Clouddiensten, Gateways (VPN), ... in großen Unternehmen und Instituten.

Und das wird ja durchaus mehr. Schau Dir mal an, was für gewaltige Rechenzentren große Firmen betreiben. Was meinst Du, wie viele Systemintegratoren beispielsweise Google und Amazon beschäftigen, um das am Laufen zu halten? ;-)

Ich bin selbst zwar "eher" Entwickler (habe Anwendungsentwicklung gelernt und später - unter anderem - Informatik studiert), aber dass man als Systemadministrator/-integrator in Zukunft arbeitslos wird, sehe ich definitiv nicht. ;-) Gerade dadurch, dass inzwischen so ziemlich alles in "die Cloud" wandert, dürfte der Bedarf stetig steigen.

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HappyMe1984  15.03.2018, 09:55
@NoHumanBeing

Ja, in großen Unternehmen und Konzernen mit fetten Serverparks gibt's da sicher noch Jobs :). Allerdings waren und sind im Moment viele der gelernten Systemintegratoren sehr oft eher die Nasen, die im Unternehmen die Mäuse und Tastaturen tauschen oder das Telefon einrichten ;). Und ich denke, diese Jobs bzw. Aufträge (oft wird das "outgesourct" an kleine 1-Mann-Unternehmen) werden in Zukunft eher deutlich weniger als mehr.

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Du solltest einfach ausprobieren, was dir mehr Spaß macht. :) Ein Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung kann z.B. nur weiterkommen wenn es Spaß macht usw. Manchen liegt programmieren mehr, anderen nicht.

Das Gehalt ist nicht das wichtigste.

Anwendungsentwicklung sollte bezüglich beidem mehr bringen, weil es einfach "spezieller"/"schwieriger"/"gefragter" ist.

Allerdings würde ich nicht danach entscheiden. Die Fachrichtungen sind inhaltlich durchaus sehr unterschiedlich.

Möchtest Du eher Software entwickeln oder möchtest Du eher Server und Netzwerkequipment warten? Es ist ja okay, dass Dir beides Spaß machen würde, aber was würdest Du präferieren?

Wenn es Dir darum geht, viel Geld zu verdienen und aufzusteigen, dürftest Du am Ende um ein Studium der Informatik ohnehin nicht drum herum kommen. Das gibt der Karriere in der Regel noch einmal einen richtigen Schub.

Durch das Studium werden die Karten natürlich neu gemischt, aber die Inhalte entsprechen "eher" denjenigen, die in der Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung vermittelt werden, weil Du im Studium in erster Linie zum Entwickler (im weitesten Sinne) ausgebildet wirst (eben mit sehr viel mehr theoretischem Background und höherem Abstraktionsniveau, als in der Ausbildung, sowie auch mit sehr viel mehr fachlicher Tiefe im Allgemeinen), als zum Systemadministrator. Trotzdem wird auch nach einer Ausbildung zum Anwendungsentwickler im Studium so gut wie alles neu für Dich sein. Es ist also nicht so, als würde Dir die Ausbildung da große Vorteile verschaffen. Die Inhalte unterscheiden sich auch zwischen Ausbildung und Studium stark. Aber zumindest wird ein Studium grob in die selbe Richtung gehen, wie eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler, kaum jedoch in die selbe Richtung, wie eine Ausbildung zum Systemintegrator.

Wenn Du Dich im Studium auf IT-Sicherheit spezialisierst, geht es wieder ein bisschen mehr in Richtung Systemadministration, wobei IT-Sicherheit zu 90 % trockene Theorie ist. (Ist nunmal so.) Allerdings ist das eine Spezialisierung, die meist recht spät im Studium kommt und am Anfang musst Du auch durch die ganzen (Grundlagen-)Veranstaltungen für Programmieren und Softwareentwurf durch und auch später wirst Du immer mal wieder auch Software entwickeln müssen (z. B. um ein bestimmtes Kryptoprotokoll zu implementieren und es anschließend - mit Softwareunterstützung - angreifen zu können), wenngleich dann nicht mehr der Fokus darauf liegt, sondern das Programmieren dann zu einer Art "Werkzeug" wird.

Hallo,

ich habe eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration gemacht. In der Berufsschule habe ich neben den Hauptfächern der Systemintegration auch noch Anwendungsentwicklung gehabt (2-4 Stunden pro Woche). Dort werden verschiedene Kenntnisse vermittelt. Bei mir war es so, dass wir am Anfang mit Excel (Formeln) angefangen haben, dann sind wir zu Java übergegangen und schlussendlich haben wir uns mit Datenbanken (nur die relationalen) befasst. Umgekehrt werden die Anwendungsentwickler bestimmt auch Unterricht in Systemintegration bekommen.

Der Schwerpunkt bei Systemintegration liegt in ITS (Informationstechnische Systeme). Darunter fallen u.A. Themen wie Hardware, Netzwerk, Betriebssysteme etc. Wir haben im Unterricht sehr viel zur Linux-Shell, Windows Server (Active-Directory), Hardwarekomponenten und viele Netzwerkthemen (u.A. Routing, Subnetting, IPv4/6, Arbeiten mit Cisco Packet Tracer, ...) behandelt. Außerdem viele Exkurse zu anderen interessanten Themen (IT-Security uvm..)

Nachträglich hätte ich gerne die Ausbildung zum Anwendungsentwickler gemacht, aber nur weil ich für mich festgestellt habe, dass mir Programmieren doch eher liegt, statt Hardware- und Netzwerkarbeiten.