Fachabitur nach Abschluss der Ausbildung zum Industriekaufmann?

4 Antworten

Es gibt die Option, die Fachhochschulreife gleichzeitig mit der Berufsausbildung zu absolvieren. Also, du bekommst nicht irgendwie automatisch mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung auch eine Fachhochschulreife "geschenkt" obendrauf, sondern musst in den drei Ausbildungsjahren spezielle Berufsschulangebote und somit auch zusätzlichen Unterricht besuchen, um dann wiederum am Ende der Zeit nicht nur die Abschlussprüfung im Beruf, sondern auch die Prüfung zur Fachhochschulreife zu absolvieren.

Letztendlich machst du also zwei Sachen gleichzeitig, parallel - und somit auch mit der zusätzlichen Belastung. Zudem brauchst du eine Schule, die das anbietet, und einen Ausbildungsbetrieb, der damit einverstanden ist.

Dieses Konzept solltest du also echt nur angehen, wenn du es wirklich unbedingt willst, sehr motiviert bist und somit eigentlich nur dann, wenn du einen Plan hast, was du danach damit dann anfangen willst. Mit der Berufsausbildung hättest du ja auch ohne die Fachhochschulreife bereits einen berufsqualifizierenden Abschluss, mit dem du dich um Jobs bewerben kannst. Die Fachhochschulreife ist hingegen die Eintrittskarte in anschließende Bildungswege, also ein Fachhochschulstudium. Wozu diese Karte lösen und dir dafür den zusätzlichen Stress antun, wenn du sie im Anschluss gar nicht nutzen willst?

Wenn du also keinen ganz konkreten, gut durchdachten, realistischen Plan hast, für den du diesen Abschluss zusätzlich zur Ausbildung brauchst, könntest du also auch erst mal "nur" die Ausbildung machen. Danach wäre, wie hier schon geschrieben wurde, dann auch ein Fachwirt eine Option. Und der wäre übrigens nicht nur eine Fach-, sondern eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Sprich, wer einen Fachwirt hat, darf damit theoretisch an jeder Hochschule alles studieren - also z. B. auch Medizin oder Jura an einer Universität (natürlich vorausgesetzt, dass man bei zulassungsbeschränkten Studiengängen die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt).

Das Fachabitur bekommst du, wenn du den entsprechenden Bildungsgang erfolgreich abschließt. Hier kommt es aufs Bundesland drauf an.

In Berlin besuchst du dafür das Oberstufenzentrum. Dort kannst du z.B. im Bereich "Wirtschaft" dein Fachabi machen. Es ist Teil der zweiten Sekundarstufe, genau so wie das "normale" Abi auch, sprich nach der zehnten Klasse.

Nach der Ausbildung jedoch hast du die Lehre beendet und den Abschluss "Industriekaufmann" in der Tasche.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man erhält nicht automatisch das Fachabitur, wer erzählt den so einen Quatsch.

Das Fachabitur musst du wenn überhaupt parallel zu deiner Ausbildung machen und das muss dein Ausbildungsbetrieb absegnen ob du das darfst.

LG

Juli

Nach der Ausbildung musst du noch eine gewisse Zeit in die Berufsschule. Du könntest alternativ auch einen Fachwirt anhängen. Das ist quasi der Meisterbrief der Kaufleute.

Lass dich dazu in einer Berufsschule beraten.

killua940 
Fragesteller
 28.01.2024, 18:13

Weißt du auch ungefähr wie lange man danach dann noch zur Berufsschule muss? Weil es gibt ja auch bei manchen Betrieben die Möglichkeit die Ausbildung durch gute Leistungen auf 2,5 Jahre zu verkürzen. Dann würde man mit dem Fachabi dann aber wieder auf die 3 Jahre zugehen oder?

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Realisti  28.01.2024, 18:15
@killua940

Du könntest es auch anders herum machen.

2 Jahre Handelsschule und 1 Jahr im kaufmännischen Bereich arbeiten. Das ergibt auch ein Fachabitur.

Viele Wege führen nach Rom. Du solltest wirklich einen Beratungstermin machen. Die Schulen starten zumeist im Herbst. Bei einer verkürzten Ausbildung hast du dann ein Zeitloch im Frühling.

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