Eure Meinung dazu (Salafismus)?

9 Antworten

Ich kann mir ehrlich gesagt unter dem Begriff "Salafismus" nicht wirklich etwas vorstellen. Selbstverständlich bin ich gegen Extremismus und gegen Terrorismus, weil der Islam diese Auslebung auch völlig ablehnt. Jedoch habe ich das Gefühl, dass jeder streng gläubiger und praktizierender Muslim gleich als "Salafist" diffarmiert wird.

Die Schwester Nora Illi (möge Allah mit ihr barmherzig sein) wurde auch als Salafistin beschimpft, obwohl sie weder extremistisch war, noch radikalisiert.


verreisterNutzer  25.02.2021, 17:49

Salafisten sind nicht extrem. Salafisten sind meist einfach nur Hanbaliten aber werden als extrem dargestellt.

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aisha2707  25.02.2021, 17:53
@verreisterNutzer

Du hast mich falsch verstanden. Ich meinte, dass Salafisten im Westen oft mit Extremismus und Terrorismus in Verbindung gebracht werden und man in den Augen vieler Menschen hier als extremistisch gilt, wenn man einfach nur seine Religion streng praktiziert.

Ich hoffe du hast mich jetzt verstanden. Manchmal weiß ich nicht, wie ich die Sätze genau formulieren soll

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mulan2255  25.02.2021, 23:29
@verreisterNutzer

Ich glaube, das stimmt nur hinsichtlich der saudischen bzw. Golf-Wahhabiten. Salafiyya findet man in allen sunnitischen Rechtsschulen. Die Salafisten des Maghrib sind zumeist Malikiten. Diejenigen in der Türkei oder in Tschetschenien sind zumeist Hanafiten. ... Die Salafiyya ist eher eine Art neuzeitliche Bewegung, die bewusst Rechtsschulen ablehnt (bid‘a), selbst sich aber als „wahre Muslime“ verstehen, also doch irgendwie als einzig richtige Ausrichtung. Sie propagiert, dass sie den Weg der frommen Altvorderen (Salaf as-Salih) gehen und dies der einzig wahre Weg sei. Diese idealisierende Sichtweise führt dazu, dass alle, die z.B. einer Rechtsschule folgen, schon hier bid‘a begehen (unzulässige Neuerung im Gottesdienst). Und Schiiten oder auch sufis sind dann sogar keine Muslime. Sie werden als Rafida bezeichnet, als eine Art Abweichler. Vor allem Schiiten sind dann im Grunde noch schlimmer als Kuffar (Ungläubige), sondern Abtrünnige (murtaddin). Und diese müssen natürlich ... ihr wisst schon. Und wie jede extreme Minderheit strebt sie zur Massenbasis. Deshalb versuchen sie, mittels ganz normalem Sprachgebrauch (siehe Liste) den Eindruck zu erwecken, einfach nur ganz normale Muslime zu sein. Ja, die Liste ist im Wesentlichen kein salafistisches Wortgut sondern allen Muslimen vertraute allgemeine Begriffe. ... Salafisten erkennt man erst dann, wenn man ihnen widerspricht (schnell wird man dann z.B. zum Jahili erklärt, quasi zum Kafir gemacht wird). Salafisten gebrauchen oft den bereits erwähnten Begriff Bid‘a (Neuerung). Nur sie folgen dem rechten Weg. ... Das sagt dann schon alles. Und praktisch ist jede sunnitische Moschee salafistisch unterwandert. ...

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Ich benutze keines dieser Wörter und habe es auch nicht vor. Interessant ist, dass Imam Glaube heißt und nicht Moscheevorstand. Aber den Rest hab ich schon wieder vergessen. Ich bin kein guter Muslim.


Geschichte:

Als „Salafisten“ werden die Anhänger der extrem konservativen Islam-Strömung Salafiya (Salafiyya) bezeichnet. Diese sich der Rückbesinnung auf die „Altvorderen“ (Salaf) verschriebene religiös-politische Richtung innerhalb der Gemeinschaft der Muslime (Umma) bildet keinen einheitlichen Block, sondern umfasst sowohl Gruppen, die die Vereinbarkeit von „reinem“ Islam und Moderne betonen, als auch Gruppen, die solche Überlegungen strikt ablehnen. Mit dem nicht klar definierten Begriff „Salafisten“ werden sowohl Reformer und wahhabitische Gruppen als auch Mitglieder extrem militanter Fraktionen wie Al-Qaida oder Fatah al-Islam bezeichnet. In Deutschland wird der oft als „islamistischer Hassprediger“ für Schlagzeilen sorgende Rheinländer und Konvertit Pierre Vogel (geb. 1978) zum Salafismus gerechnet. Nach Verfassungsschutzangaben galten 2012 etwa 4500 der in Deutschland lebenden Muslime als Salafisten

Gemeinsam ist allen Salafisten ein geschlossenes Weltbild, das die Akzeptanz anderer Meinungen nicht oder nur bedingt zulässt.

Die Salafisten bauen ihr Weltbild auf dem Wirken der Muslime auf, die den Religionsgründer Muhammed entweder noch persönlich gekannt hatten oder diese „Sahaba“ genannten Vertreter der ersten muslimischen Generation kannten. Ferner gelten auch diejenigen, die mit Vertretern dieser zweiten Generation („Tabuin“) noch Kontakt hatten, als dritte Gruppe („Atba at-Tabiin“) der Altvorderen.

Q: https://www.was-war-wann.de/geschichte/geschichte-der-salafisten.html

Was ich davon halte?

Sind auch nur Menschen.

Salafisten werden vom Verfassungsschutz beobachtet und sind für einen großen Anteil an Terroranschlägen verantwortlich. Muss man nicht gut finden.


verreisterNutzer  25.02.2021, 19:06

Gibt auch Hanafiten die Terroranschläge begehen. Bspw. der Taliban.

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BelfastChild  25.02.2021, 19:07
@verreisterNutzer

Salafisten sind auch für die Bestrafung von Homosexuellen oder die Tötung von Apostaten. Findest du das richtig?

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mulan2255  25.02.2021, 23:48
@verreisterNutzer

Die Taliban sind ebenfalls eine salafistische Gruppe, die der sog. Deobandi-Schule angehören. Keine saudische wahhabitischen aber eine ähnlich gelagerte sunnitische hanafitisch orientierte pakistanisch-indische neuzeitliche Denkrichtung, die aber Beziehungen mit den Wahhabiten hat, auch wenn diese teils problematisch sind. Ihre Ansichten aber weisen m.E. aber große Ähnlichkeiten mit typisch salafistischen bzw. wahhabitischen Lehren auf. Der Name der Denkschule kommt von der indischen Stadt Deoband bzw. der dort seit ca. 1866 bestehenden Hochschule Darul-Ulum, weswegen auch die Taliban sich Taliban nennen. Taliban bedeutet in Persisch „Studenten“.

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Wenn jetzt auch noch grundlegende Islamische Begriffe als Salafistisch abgestempelt werden 🤦🏻‍♂️

Ich verwende die meisten dieser Begriffe ebenfalls und bin kein Salafist. Die Jenigen, welche das darüber geschrieben, haben anscheinend kaum Ahnung vom Islam.

Was Salafisten sind, darüber hab ich schon öfter geschrieben, jedoch geht die Mediale Nutzung weit darüber hinaus und versuchen alle gläubigen Muslime in diesen Kreis zu stecken, um somit gegen die Muslime zu hetzen.


verreisterNutzer  25.02.2021, 14:28

Es ist noch nicht mal schlimm ein Salafist zu sein. Ganz im Gegenteil, das ist sogar gut. Ich verstehe nicht, weshalb man sie immer als Extremisten abstempelt. Das sind zwei verschiedene Begriffe.

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ItsJustMe38  25.02.2021, 14:33
@verreisterNutzer

Doch, ist es, denn der Salafismus ist (auch wenn es Salafisten immer und immer wieder mit nachdruck erwähnen) kein Teil der Ahlu Sunnah, also dem Urislam, welcher seit über 1400 Jahren von der deutlichen Mehrheit der Muslime praktiziert wird.

Im Gegenteil werden die Muslime und die Muslimischen Herrscher und Kalifen, welche Jahrhunderte lang von den Muslimen akzeptiert und befolgt wurden als Kafir bezeichnet, weil es Sufis waren (alle Sultane des Osmanischen Reiches waren Sufis). Es wird öfter mal grundlegenden Meinungen der Ahlu Sunnah widersprochen...

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verreisterNutzer  25.02.2021, 14:55
@ItsJustMe38

„Alles, was der Religion später hinzugefügt wurde und vorher nicht existiert hat, gilt als Bid’a“[2] „Sie (die Erneuerungen) sind die boshaftesten Dinge“[3] „Jede Bid’a ist eine Irreleitung.“[4]

[2] Nasaî, Îdayn, 22; Ibn Madscha, Mukaddima, 7

[3] Muslim, Dschum‘a, 43

[4] Muslim, Dschum‘a, 43; Abû Dâwûd, Sunna, 6

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verreisterNutzer  25.02.2021, 15:18
@ItsJustMe38

Musik wurde für erlaubt erklärt, tanzen beim dhikr, Ablehnung der Scharia bzw. Befürwortung selbstgemachter Gesetze etc.

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ItsJustMe38  25.02.2021, 15:41
@verreisterNutzer

Es kann sein, dass es Sufistische Gruppen gibt, welche sowas tun, aber die von dir genannten Punkte haben nichts mit dem Sufismus selbst zu tun.

Es gibt sehr viele Tariqa, welche sich an die Sharia halten.

Der Eroberer von Istanbul, Sultan Mehmet II wird sogar in den Hadithen des Propheten ausdrücklich gelobt, er war auch Sufi.

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DerBoss12345437  25.02.2021, 17:28
@ItsJustMe38

Kannst mir diesen Hadith mal zeigen wo der steht. Ich weiß es gibt ihn aber ich habe ihn selber nie gefunden. wäre korrekt.

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ItsJustMe38  25.02.2021, 18:12
@DerBoss12345437

„Wahrlich, Konstantinopel wird erobert werden! Welch herrlicher, wunderschöner Kommandant ist der erobernde Kommandant, welch herrliche, wunderschöne Armee ist die erobernde Armee.“ (Ahmed bin Hanbel, IV, 335; Buhârî, et-Tarihu'l-Kebîr, I (ikinci kisim), 81; et-Târihu's-Sagîr, I, 341; Taberânî, el-Mu'cemu'l-Kebîr, II, 24; Hâkim, Müstedrek IV, 422; Heysemî, Mecmeu'z-Zevâid, VI, 219; bk. Hadislerle Gerçekler, c. 2; s. 251-254)

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BelfastChild  26.02.2021, 00:14
@verreisterNutzer
Es ist noch nicht mal schlimm ein Salafist zu sein. Ganz im Gegenteil, das ist sogar gut.

Es ist gut Apostaten, Homosexuelle oder Ehebrecher zu töten?

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earnest  26.02.2021, 16:45

Das ist eine üble Unterstellung.

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