Etwas gegen Angst bei Katzen?
Liebe Katzenfans,
ich wende mich wieder mit Problemen mit meinem Kater an euch.
Kurze Eckdaten:
- 6-jähriger kastrierter Maine Coon-Mix, seit zwei Jahren bei uns
- verträgt sich absolut nicht mit anderen Katzen, daher in Einzelhaltung bei uns
- fünf Besitzerwechsel in vier Katzenjahren, teilweise Gewalterfahrung in der Vorgeschichte (mit Besen gejagt, Hund auf ihn gehetzt)
- schreit nachts
- hat die Möglichkeit auf Freigang, was er aber nur begrenzt nutzt, am besten soll immer jemand von uns mitkommen
- geht tagsüber auf die Katzentoilette und auch, wenn er mal alleine ist, nachts aber nicht; pinkelt dann ins Bett oder aber, wenn man ihn aus dem Schlafzimmer aussperrt, vor die Schlafzimmertür
- tierärztlich Krankheiten abgeklärt, alles unauffällig
Mit dem Schreien nachts haben wir uns gut arrangiert (Ohropax), allerdings ist der letzte Punkt mit dem Pinkeln neu dazugekommen. Wir nehmen an, dass er merkt, dass er uns mit seinem nächtlichen Schreien nicht mehr "aufschrecken" kann und nun eine neue Strategie sucht, mit uns in der Nacht in Kontakt zu kommen. Es geht ihm darum, dass wir wach sind und ihn rundum versorgen (denn als er zu uns ins Schlafzimmer durfte, hat er ja ins Bett gemacht). Eine Tierpsychologin meinte zu uns, dass er dies aus (Verlust-)Angst tut. Ich habe ihm auch schon auf ihr Anraten einen getragenen Pullover von mir hingelegt, damit er meinen Geruch hat, das hilft aber nicht.
Daher jetzt meine Frage: Habt ihr noch Tipps/Strategien, was ich mit diesem Kater machen kann? Kennt ihr Mittel, die angstlösend sind? Weitere Ideen, dass er nachts beruhigt schlafen (oder auch wach sein) kann?
Bin über jeden Tipp dankbar!
1 Antwort
Zunächst muss du wissen, dass so eine Therapie lang dauern kann und nicht unbedingt mit Erfolg endet. Ein halbes Jahr kannst du schon rechnen. Der Weg ist volles Vertrauen zu erlangen und dann langsam lockerzulassen. Ich tippe auch auf Verlustangst, gekoppelt mit schlechten Angewohnheiten, wie beschrieben.
Vielleicht wäre ein abgesperrter Bereich im Schlafzimmer eine Idee, wo er nicht aufs Bett springen und pinkeln kann, aber euch sieht. Vielleicht hört dann wenigstens das Schreien auf. Du kannst Belohnungen fürs Nichtschreien geben. Ihr einigt euch auf ein Signal, z.B. "schschscht" und wenn er dann 5 Sekunden den Rand hält: Belohnung. Und das wird immer um 1 Sekunde gesteigert, bis er weiß, dass das das gewünschte Verhalten ist.
Genauso läuft das mit dem Kontakt mit anderen (braven) Katzen: Wenn er sie toleriert: Belohnung. Dann die Katze wegnehmen, damit er entspannen kann.
Ist natürlich blöd, wenn er nachts nur schreit und nicht am Tage. Vielleicht kann man ihm die Nacht zum Tage machen. Mit einem Nachtlicht, dort wo er ist. Ein Kater, der sich vor Dunkelheit fürchtet. Vielleicht ist er nachtblind.
Wir haben nachts schon Licht an für ihn :/
Wir haben vor einigen Monaten eine Lösung für ihn gefunden, mit der er auch einverstanden ist: Das Bad ist sein Raum geworden. Er hat dort nun einen zweiten Fressnapf und sein Lieblingskörbchen, und dann haben wir noch unser Gute-Nacht-Ritual und dann schläft er im Bad (mit Tür zu). Seitdem er weniger "verloren" durch die Wohnung geistern kann, ist er viel ruhiger nachts und er pinkelt auch nicht mehr irgendwo hin. Es tut ihm gut, dort zu sein und er führt mich auch jeden Abend dort hin, wenn er ins Bett möchte :) So bekommen wir alle Schlaf - und eine saubere Wohnung.
Danke für deine Antwort :) Leider schreit er auch, wenn er bei uns im Zimmer ist. Am Anfang durfte er ja ganz normal nachts zu uns rein. Das ging aber einfach nicht - wir waren aufgrund von Schlafmangel kaum arbeitsfähig.
Belohnung fürs Nichtschreien ist nachts halt schwierig... Ich wüsste nicht, wie ich das umsetzen kann. Tagsüber schreit er ja nicht (außer mal, wenn Futter alle ist oder so, also ganz im Rahmen).