Erst arbeiten dann Master oder umgekehrt?

4 Antworten

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du nach mehreren Jahren im Berufsleben noch mal zum Studentendasein zurückkehren wirst. Allein schon deshalb, weil das ja massive finanzielle Einbußen bedeutet und dann oft damit einhergeht, dass man den dann bereits deutlich kostenintensiveren Lebensstil wieder runterfahren muss. Machen die wenigsten! Und es wird auch nicht leichter, wieder zurück ins theoretische Lernen zu kommen, wenn man dort ein paar Jahre raus ist...

Spiel also deinen potentiellen Berufsweg mal gedanklich mit und ohne Master durch. Besser bezahlte Stellen sind ja nicht automatisch auch inhaltlich die, die du gerne machen möchtest. Und wenn für die, die du inhaltlich willst, der Master zwingend notwendig ist, ist es wahrscheinlich echt einfacher, wenn du dich da jetzt und nicht in ein paar Jahren durchbeißt. Geh aber vor allem nach Inhalt, nicht nach Gehalt bei diesen Überlegungen!

Lord6655 
Fragesteller
 08.03.2022, 17:44

Also mich stört es nur das bei gleicher Aufgabe der Master student ein höheres Gehalt bekommt. Mein Bachelor reicht für fastes jedes Unternehmen in den verschiedene Berufe wo ich reinkommen will.

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HappyMe1984  08.03.2022, 17:48
@Lord6655

In der freien Wirtschaft gibt's nicht automatisch mehr für irgendeinen Abschluss. Wenn der Chirurg als Reinigungskraft arbeitet, bekommt er auch kein Facharztgehalt, sondern eben das einer Reinigungskraft. Bezahlt wird das, was man tatsächlich macht, nicht irgendein Zettel!

Die höheren Gehaltsangaben im Netz je nach Abschluss ergeben sich primär daraus, dass für die besser bezahlten Stellen nun mal bevorzugt die mit dem höheren Abschluss eingestellt werden. Sprich, ohne Master stehen deine Chancen dann schlechter, einen solchen Job überhaupt zu bekommen. Zumindest auf dem direkten Weg beim Einstieg ins Berufsleben. Nach einigen Jahren hast du dann als "Ausgleich" für den höheren Abschluss ja "einschlägige Berufserfahrung". Zumindest, wenn in diesem Bereich die praktsiche Erfahrung das Mehr an theoretisch-akademischem Wissen ausgleichen kann, was auch nicht immer zwingend der Fall ist.

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Lord6655 
Fragesteller
 08.03.2022, 17:55
@HappyMe1984

"Zumindest, wenn in diesem Bereich die praktsiche Erfahrung das Mehr an theoretisch-akademischem Wissen ausgleichen kann, was auch nicht immer zwingend der Fall ist"

Hast du ein Beispiel dazu?

Also ist primär deine Empfehlung direkt nach dem Bachelor aufzuhören?

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HappyMe1984  08.03.2022, 18:03
@Lord6655

Wenn ich von meinem Fachbereich, der BWL, ausgehe, dann wäre eine Stelle, in der es darum geht, volkswirtschaftliche akademisch-theoretische Prognosen zu erstellen, für mich als Wirtschaftsfachwirtin und somit praxisorientierter Ausbildung auch nach zehn oder zwanzig Jahren im Job mit entsprechender Erfahrung keine passende Stelle. Weil mir dafür der akademisch-theoretische Hintergrund fehlen würde, egal welche und wie viele und welche Jobs ich im Bereich der Verwaltung von Organisationen bis dahin gemacht hätte. Eben weil theoretisch-akademische Themen dabei keinerlei Rolle spielen.

Meine Empfehlung ist deshalb einfach die, dass du dich intensiv damit befasst, in welche Richtung dich dein beruflicher Weg führen soll und du dich da genau erkundigst, was du dafür brauchst! Einerseits, um bei Bewerbungsprozessen in Betracht gezogen zu werden, andererseits, um diese Stellen inhaltlich ausführen zu können. Und das im Idealfall bei potentiellen Arbeitgebern in diesem Bereich direkt, nicht nur über Googletreffer.

Wenn sich dabei herausstellt, dass am Master kein erfolgsversprechender Weg vorbei geht, wäre meine Empfehlung, diesen direkt zu machen. Sollte der Weg aber auch ohne Master möglich sein, dann schau genau, ob dieser Weg für dich okay ist oder doch zu steinig, langwierig und unsicher. Wenn letzteres der Fall ist, wäre die Empfehlung auch wieder, lieber direkt den Master zu machen!

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die meisten, die sich das sagen machen den Master nie. Man hat sich schlicht ans Geld gewöhnt und kann oder will nicht mehr von einem Studentenbudget leben.
Also jetzt oder nie.

das mit dem Gehalt musst du so rechnen. Als bachelor bekommst du weniger, aber du fängst 2 Jahre früher an, die hast du schon mal im sack. Dann bekommst du (hoffentlich) 2x Gehaltserhöhung, so dass du dann, wenn du den mater fertig hättest 5-10% (im Idealfall) mehr hast, als am anfang. dann ist der Unterschied gar nicht mehr so groß und dein Break even point liegt vielleicht so bei 40 oder 45 Jahren, also der Moment wo beide summen gleich sind

Lord6655 
Fragesteller
 08.03.2022, 17:47

Was meinst du mit Break even point bei 40-45 Jahren?

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Lord6655 
Fragesteller
 08.03.2022, 17:49

Aber Master studierende werden doch auch eher Befördert oder nicht?

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esisthalbzwei  08.03.2022, 20:09
@Lord6655

Befördert wird, wer besser ist. Und mit Break Even Point meine ich den Moment, an dem beide Weg das gleiche einkommen haben, also der Master den 2 Jahre Vorsprung vom Bachelor aufgeholt hat

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Lord6655 
Fragesteller
 08.03.2022, 23:07
@esisthalbzwei

Als verdient man im Schnitt bis zum 40-45 Lebensjahr weniger, als wenn man seinen Bachelor gemacht hätte?

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esisthalbzwei  08.03.2022, 23:09
@Lord6655

ich habe GESCHÄTZT, Statsitiken kenne ich nicht. Man verdient als Bachelor weniger, hat aber 2 Jahre länger Einkommen und die SUMME ist dann irgendwann gleich, und da schätze ich so in dem Alter.
Vergiss es einfach :-D

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ich glaube nicht, dass die Lust zum Master in 6 Jahren größer sein wird

grtgrt  08.03.2022, 17:38

Richtig. Wenn, dann besser sofort.

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Lord6655 
Fragesteller
 08.03.2022, 17:42

Und wie sieht es mit Berufsbegleitend Master aus?

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Ich glaube du solltest dich für eins entscheiden. Du machst jetzt deinen Bachelor. Das heißt du studierst ja schon eine ganze Zeit. Dann noch eine Ausbildung + 3 Jahre. Und danach noch den Master. Wann willst du denn mal fertig werden, kurz vor deiner Rente?