Ergänzungspflegschaft?
Hallo,
ich bin Mama von zwei Kindern und bin vom Vater geschieden. Aktuell praktizieren wir das Wechselmodell. Es gab ein gerichtlich angeordnetes Gutachten mit folgender Empfehlung: Die Kinder sollen hauptsächlich bei mir leben, 14tägiger Umgang für den Vater. Sorgerecht soll weiterhin gemeinsam bestehen, jedoch soll für Teilbereiche (Gesundheit, schulisches, SGB-Belange) eine Ergänzungspflegschaft eingerichtet werden.
Jetzt würde ich gern wissen wie so eine Ergänzungspflegschaft dann in der Praxis aussieht? Wer hat Erfahrungen damit und kann berichten?
Ich will einfach nur wissen wie der Alltag als Mama/Familie mit so einem Ergänzungspfleger läuft...konkrete (rechtliche) Beratung ist durch meine Anwältin sichergestellt...
Vielen Dank für euer Schwarmwissen
Edit: die Verhandlung ist gelaufen und der Richter hat eine Ergänzungspflege abgelehnt und stattdessen mir das alleinige Sorgerecht für die Teilbereiche Aufenthaltsbestimmung, Gesundheitsfürsorge, schulische Belange, Behördenangelegenheiten, und Hilfeanträge nach den SGB zugewiesen. Weiterhin leben die Kinder nun hauptsächlich bei mir und haben 14- tägig Umgang mit dem Vater. Auf eigenen Wunsch bin ich bei einer Erziehungsberatung angebunden, Termine persönlich alle 4 Wochen, telefonisch jederzeit. Vater nimmt Umgang wahr, hat mich in den letzten sechs Wochen aber auch bereits dreimal beim Jugendamt gemeldet wegen Kindeswohlgefährdung ( hatte jeweils ein persönliches Gespräch im Amt auf meinen Wunsch - nicht telefonisch) und verweigert die Unterhaltszahlungen ( Vorschuss übers Jugendamt beantragt und bewilligt)
2 Antworten
Ein Ergänzungspfleger? Echt? Wegen einem Sorgerechtsverfahren? Das ist ungewöhnlich.
Ergänzungspfleger habe ich oft in Kombination mit Pflegefamilien. Der Ergänzungspfleger muss in regelmäßig Abständen Kontakt zum Mündel haben, mindestens 1x pro Monat ein Präsenztreffen. Sonst muss der Ergänzungspfleger wichtige Entscheidungen treffen. In der Regel sieht das dann so aus, dass die Pflegeeltern dem Ergänzungspfleger eine Mail schicken, ihn informieren, dass das Kind an der örtlichen Grundschule angemeldet werden soll und um Unterschrift dafür bitten. Alltägliche Entscheidungen kann die Pflegefamilie selbst für das Kind treffen.
Ja, ist in der Tat ungewöhnlich aber in diesem Einzelfall absolut begründet, nachvollziehbar und sinnvoll...ich hab da auch gar kein Problem damit, mich hat eben nur interessiert wie der Alltag dann so aussieht und da hat mir deine Antwort sehr geholfen
das kann dir deine anwältin am besten erklären. in der regel ist es so, dass dir für diese zeit in diesen bereichen das sorgerecht entzogen wird und der ergänzungspfleger die entscheidungen in den bereichen zum wohle des kindes trifft.
warum lebst du das wechselmodell nicht einfach für die kinder weiter und reißt sie aus dem funktionierenden system raus
Da liegt ja der Knackpunkt, das System funktioniert absolut nicht in diesem Fall...