Emilia Galotti? Analyse schreiben?
Tipps für eine gelungene Dramenanalyse?
Ich schreibe in 1,5 Wochen eine Dramenanalyse zu Emilia Galotti und bin mir relativ unsicher wie ich vorgehen sollte. Meine andere Frage zu diesem Thema ist ausführlicher. Ich erhoffe mir dadurch mehr hilfreiche Antworten.
Danke im voraus!
eine verzweifelte Schülerin
1 Antwort
Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Deutsch, Schule
Ich kenne die "andere Frage" nicht.
Zu der guten "Emilia":
- zunächst der unabdingbare formale Krempel: Autor, Titel, Textsorte (Drama, genauer: Tragödie, ursprünglich dreiaktik geplant, dann fünfaktig geworden), EPOCHE (!!) ---Aufklärung (streitbar), Erscheinungsjahr 1772, Quelle (Klausur-Textvorlage)...
- einleitender Satz zum Autor, dadurch
- Einführung in das Thema (ca. zwei Sätze: moralische Bloßstellung des absolutistischen Regimes, Egoismus und Korruption (Hof / Adel) contra Tugend(haftigkeit) ),
- Analyse des (welchen ?) Textausschnitts: a) Einbettung der Szene: Was geschieht vorher, nachher ? , b) Kurzzusammenfassung der vorgelegten Szene (zwei Sätze), chronologische Untersuchung/Darlegung des Inhalts in kausaler Verklammerung mit auffallenden Wörtern (von denen es nicht allzu viele - bei Lessing generell - geben dürfte) - - - und, sofern in der Aufgabe enthalten, mögliche Aussage-Intention des Autors (mit EIGENEN Worten begründen, die du aber mit Zitaten untermauern kannst).
- Schluss (abschließender "Fanfaren-Stoß"): Verbindung zwischen DER Szene und Epoche der Aufklärung.
Punkte sammeln kannst du durch die beiläufige ; - )) Erwähnung, dass Lessing als Quelle ein Drama des antiken Autors Livius benutzte.
PS: Bei wiedergegebener Rede KONJUNKTIV 1 !!!! --->>> Emilia sagte, sie habe das und das getan.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung
paulklaus
24.11.2019, 12:47
@ilara11
Hier noch einige brainstorming-Gedankenfetzen:
- Dauer bis zur Vollendung des Werkes: 15 Jahre,
- Wie in der antiken Virginia-Sage lässt sich die Hauptfigur E.G. durch ihren eigenen Vater töten (Crazy ! Für MICH ist das mehr "Sturm & Drang" !)...
- Die Mimik, die eigentliche Gabe der Schauspieler, herrscht vor gegenüber dem Rede-Dama, das z.B. (noch) in "Miß Sara Sampson" dominiert.
- MEINE Meinung: Triefendes (Mit)leid erreicht den Grad der Lächerlichkeit (DESHALB auch die berühmte Parodie von Bodmer 1778) !!
- Ich (!) vergleiche die völlig überzogene Darstellung von Gefühlen gern mit Goethes "Iphigenie auf Tauris". Goethe selbst kritisierte sein eigenes humanitas-Opus Jahre nach Fertigstellung als ZU gefühlsüberladen..
Danke