Eltern ÜBERZEUGEN (Pferd)?

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Du zeigst den Eltern wie du das finanziert.

Ah, und die Argumente, das gibt zu zweit Streit stimmen, wenn das erste nsl was Außertourliches passiert.

Lasst es sein, gut gemeinter Rat.

Erstens: Ein Pferd teilen klappt NIE! Weder unter Freunden, noch in der Familie, es kommt immer zu Streit. Spätestens, wenn es euch nach der Schule in eine andere Richtung verschlägt, wohin mit dem Tier? Wer nimmt es? Wer kümmert sich?

Zweitens: Ihr seid Minderjährig, das heißt ihr könnt kein Pferd kaufen, halten, Entscheiden, Verträge machen, etc. Ihr dürft noch nicht mal einen Hufschmied bestellen. Besitzer kann übrigens auch nur einer sein (genauso wie Eigentümer), die Eltern von dir und ihr können sich das nicht teilen und der Eigentümer muss entscheiden. Wenn also deine Eltern (oder ihre) nicht gerade Pferdefachleute sind, wäre das dem Tier gegenüber total unfair, denn wie soll ein Nicht-Wisser wissen, wann er wie entscheiden muss (Kolik behandeln, Klinik, erlösen? Sehnenschaden Behandlungsmöglichkeiten abschätzen, Therapiemaßnahme wählen...)?

Drittens: Wer zahlt? Stallmiete, Hufschmied, Tierarzt + Rücklagen, Reitunterricht, Sattler, Ausrüstung, Futter, Versicherungen... Das alles sind je nach Region 500-800€ im Monat. Die haben weder die Kinder, noch die Eltern, wenn sie nicht hinter dem Hobby stehen und gut Geld verdienen. Auch durch zwei geteilt nicht.

Viertens: Keinen Urlaub mehr machen. Welche Familie (Eltern) hat schon Lust auf Urlaub... 2 Wochen Norwegen kosten ja nicht viel, oder? Ach, eine Woche Italien wäre doch mal was. Ja schön, aber woher das Geld nehmen? Die Zeit? Wer kümmert sich derweil ums Pferd?

Fünftens: Was, wenn ihr krank werdet, keine Lust habt, im Schullandheim seid, auf Abschlussfahrt, Schüleraustausch, studieren in einer anderen Stadt...? Wer kümmert sich, wenn ihr beide nicht da seid, wenn ihr beide nicht könnt oder wenn ihr beide nicht wollt? Verzichtet ihr auf Klassenfahrten und auf Partys und Reisen? Was, wenn es den Traumjob-Studienplatz nur am anderen Ende von Deutschland gibt (glaub mir, das kommt vor, ich habe auch 300km weit weg studiert...)?

Sechstens: Was tun in 30 Jahren? Pferde werden alt, wenn man Glück hat, sogar sehr alt. Nicht selten werden sie 30 oder älter. Das heißt für euch, zwischen 10 und 30 Jahre Verantwortung, Pflege, Geld. Wenn ihr beide nicht top Jobs haben werdet, wird das nichts. Schichtarbeit ist nicht drin, man muss das Tier versorgen, gerade wenn es älter wird. Auslandseinsätze, Dienstreisen, alles nicht möglich! Und gering bezahlte Berufe fallen sowieso raus, höhergradig bezahlte Jobs sind oft seeeehr zeitintensiv (weiß, wovon sie redet...). Was, wenn ihr euch verliebt, heiratet, Kinder kriegt und weg ziehen wollt/ müsst? Anderer Job, Liebe in einer anderen Stadt... Wer hat in jungen Jahren die Idee, wie und wo er in 30 Jahren stehen wird? Richtig, niemand.

Ich wollte auch immer Pferde haben als Kind. Das erste Pferd kaufte ich mir mit 30 Jahren. 15 Jahre gearbeitet und darauf gespart (Nebenjobs, Vollzeit nach Studium etc.), guten Job gefunden und Position gefestigt, war in einer Langzeitbeziehung (inzwischen Ehe) und wusste, es wird keine Kinder geben, Umzug ist nicht mehr nötig, etc.
Erst, als mein Leben wirklich strukturiert war, habe ich diesen Schritt gewagt und es ist auch heute hin und wieder ein Seiltanzakt, aber es ist machbar.

Es ist zwar toll dass du deine Eltern überzeugen und nicht überreden willst - nur leider hat die Sache einen großen Hacken.

Aus Sicht deiner Eltern sprechen die Argumente meistens eher gegen ein Pferd.

Die Eltern haben alle Nachteile: Sie tragen kosten, die Verantwortung, müssen teilweise auf z.b. den Sommerurlaub verzichten da dass Pferd vor kurzem eine Krankheit mit hoher Tierarztrechnung hatte und somit kein Geld für den Urlaub da ist, die Terminverwaltug gestaltet sich schwieriger (man muss dann z.b. einen Arzttermin zwischen Schule/Lernen/Pferd irgendwie einquetschen. Oder mal schnell noch bevor man Mittags bei der Oma eingeladen ist vorher in den Stall fahren um das Pferd zu bewegen etc)

Ihr einziger Vorteil ist , dass sie ne glückliche Tochter haben - als Nichtreiter Eltern wiegt das aber kaum alle Nachteile auf. Man muss selbst nicht so zurück stecken, damit das Kind glücklich ist.

etzt nach langer Überlegung haben wir uns überlegt das wir soweit sind uns ein Pferd zu teilen. 

und genau an der Überlegung merkt man, dass ihr noch nicht reif genug für ein Pferd seid. Ein Pferd teilen klappt zu 99% NICHT. Wieso? Weil immer 2 Leute eine Entscheidung treffen müssen - was ist wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid. Was wird dann gemacht? z.b. du möchtest die teure OP wo es evt ne Heilungschance gibt (aber auch die Möglichkeit dass es nichts bringt und Geld nur weg ist, das Pferd aber immer noch krank) - deine Freundin will aber das Risiko der OP nicht eingehen (Pferd könnte ja dabei sterben - und für was? man weiß nicht mal ob sich der Zustand dann verbessert). was wird dann gemacht? ne halbe OP geht nicht.

Dazu spielen auch noch in eurem Alter die Eltern mit. Schön dass ihr beide euch einig seid dass ihr die teure risikoreiche OP wollt - was ist wenn deine Eltern nein zur Finanzierung des Spaßes sagen und ihre Eltern ja? Glaube kaum dass die Eltern das dann alleine alles bezahlen - und selbt wenn dürften sie es ohne die Erlaubnis deiner Eltern gar nicht.

Dazu ändern sich die Lebensumstände. Man zieht z.b. um. Was ist wenn du 100km weg ziehst weil du da einen tollen Mann kennen gelernt hast mit dem du zusammen bist oder dein Traumjob ist halt 100km entfernt. 100km alle 2 Tage zum Stall fahren geht nicht. Nimmst du das pferd einfach mit? Das geht ja auch nicht. Stellt ihr das pferd in nem Stall der in der Mitte steht? dann muss jeder 50km fahren - das ist auch ziemlich weit. Was ist wenn die Freundin keine 50km fahren will und sie will dass das Pferd im dem Stall stehen bleibt wo es jetzt steht?

Ein Pferd teilen klappt daher nicht. Wenn dann kauft sich 1 Person ein Pferd und die zweite bekommt ne RB mit vielen Rechten und einen dementsprechend hohen Preis. Bei Streitfragen wie eben OP oder welcher Stall zählt aber immer die Entscheidung des Pferdebesitzers - der muss auch die Kosten der OP alleine tragen und wenn die Freundin die OP kündigt weil der Stall ihr dann zu weit entfernt ist, dann wird der Pferdebesitzer auch die kompletten Kosten vom PFerd tragen müsse.

 Nun haben wir eine lange presentation vorbereitet!

aus Elternsicht: Ich hätte keine Lust mit eine lange Präsentation anzuschauen wenn ich sowieso weiß dass meine Antwort IMMER nein sein wird. da hilft die beste Präsentation nicht

Hey ich habe auch sehr lange gewartet bis ich ein Pferd bekommen habe habe viele überredungs versuche bei meinen Eltern gestartet.

aber irgendwann haben sie von sich aus gesagt das wir auf die Suche gehen.

Ich würde nie mit meiner Freundin ein Pferd teilen ich hatte meinst in dem selben Stall wie meine Freundin stehen und es war ein Riesen Drama zwischen uns.

Was man auch noch bedenken muss das das alles sehr viel kostet vor allem wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat braucht man noch sehr viel Unterstützung. Zudem geht ihr ja wahrscheinlich noch in die Schule d.h ihr bräuchtet wahrscheinlich voll Pension für das Pferd und alles zusammen kostet sehr viel Geld.
mit allem drum und dran( Tierarzt, Hufschmied, Unterricht und auch mal Beritt) muss man schon mal 800- 1.000 pro Monat rechnen

Und grade Anfangsphase muss man zu dem Kaufpreis noch mal sehr viel mehr Geld investieren. Da man meist alles neu braucht

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterfahrung seit knapp 10 Jahren

Ihr seid soweit - ja dann braucht ihr eure Eltern ja nicht überzeugen. Denn dann bezahlt und managt ihr ja alles selbst. Falls das nicht der Fall sein sollte, dann seid ihr auch noch nicht soweit. Ganz einfach. Solange andere für euch Verantwortung übernehmen müssen (ihr seid u18, also müssen das die Eltern zwingend und sich um alle Belange das Pferd betreffend kümmern - schätze, sie kennen sich auch richtig gut damit aus...) und den Geldbeutel aufmachen, finde ich das eine ziemliche Dreistigkeit zu sagen, man wäre dann jetzt bereit. Für ein Hobby, dass die Eltern schnell mal 5stellige Beträge im Jahr kostet.

Und zu zweit könnt ihr ohnehin knicken. Das funktioniert idR nicht und was dabei herauskommt ist eine kaputte Freundschaft, Stress, Ärger und Bitterkeit. Schon so oft erlebt, wie aus BFF, sogar aus Geschwistern, Cousinen erbitterte Gegner werden, wenn es dann um das gemeinsame Pferd geht. Und da helfen auch keine noch so detaillierten Verträge untereinander. Stallbetreiber, Pferdeverkäufer, Versicherungen machen idR nur Verträge mit einer, nicht mit mehreren Personen. Wer den Vertrag unterschreibt, ist in der Pflicht. Ist der dann auch der "Chef"? Und Dinge zum diskutieren und streiten gibt es unendlich. ZB, der eine will Stall wechseln, der andere nicht. Der eine will Eisen, der andere nicht. Der eine ist gestern geritten, das Pferd heute lahm - ist die Person die als letztes drauf saß "schuld" ? Wer bezahlt dann den TA? Liste beliebig erweiterbar.

Und dann noch der worstcase -das Pferd baut zu der einen Person eine engere Bindung auf als zu der anderen - ganz schlimme Eifersuchtsanfälle hierzu erlebt.

Ein Pferd kauft man sich, wenn man selbst die Verantwortung übernehmen kann, es sich selbst leisten kann und wenn man ihm nicht nur bis übermorgen, sondern die nächsten Jahre, zeitlich und auch sonst gerecht werden.