Elektronische Patientenakte - da stehen Krankheiten drin die ich nie hatte, da müsste ich ja schon tot sein - wie kann das sein?

3 Antworten

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Im ambulanten Bereich wird noch mit Buchstaben hinter den ICD-10 gearbeitet.

I10.00 wäre z.B. eine benigne Hypertonie ohne Entgleisung und I10.00A wäre der Ausschluss des ganzen.

Ich arbeite überwiegend in der stationären Fallkodierung (und nein, im Gegensatz zu der Behauptung eines Herrn hier knallen wir nicht alle möglichen Diagnosen rein, nur um den Erlös zu erhöhen. Das wird nämlich auch geprüft), in der Notfallabrechnung kodiere ich aber z.B. quasi jeden Code, den der Arzt erwähnt und dann entsprechend mit

Z= Zustand nach (eher selten)

V=Verdacht auf

G=Gesichert

A=Ausschluss von.

Dementsprechend stehen dort durchaus Krankheiten, die der Patient nie hatte. Aber bei denen der Verdacht bestanden hat und/oder die eben ausgeschlossen worden sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ex Physio, FaMI beschäftigt im Medizincontrolling eines KH

Siraaa  10.05.2025, 13:07

Manche Ärzte (Kodierfachkrafte eher weniger, denn man mag es kaum glauben...aber das ist unser Job und wir sind entsprechend ausgebildet) knallen aber auch den ICD-10 rein und vergessen den Buchstaben im ambulanten Setting oder sehen im stationären Bereich das ganze "sehr" locker. Hätte ich dir Diagnosen unseres früheren Internistische Chefarztes immer ohne Prüfung übernommen, dann hätten 25% der Internistischen Patienten ne Sepsis gehabt. Jaaa...ne, nicht wirklich.

Das ist aber seltsam.Das kläre mal.Fehler scheinbar!

Also bei mir ist alles wie erwartet. Was ich mir aber schon vorstellen kann ist, dass wenn du im Krankenhaus warst. Da wird oft alles Mögliche in Diagnosen codiert um von den Krankenkassen die größte Fallpauschale rauszuschlagen (jede Diagnose "mehr" und dokumentiertem Aufwand deswegen = mehr Geld). Im Krankenhaus arbeiten oft Koderfachkräfte, eventuell steht deren Name dann drin und nicht der des Arztes, der dich behandelt hat. Das solltest du berücksichtigen, falls du irgendwann mal im Krankenhaus gewesen sein solltest.

Bei Familienversicherungen kann es sein, dass alles auf einem gesammelt ist.

Ansonsten wenn du das nicht warst und trotzdem völlig unerklärliche Diagnosen und Namen drin stehen, würde ich mal telefonisch nachfragen. Vielleicht gabs auch irgendeine Verwechslung. Sollte eigentlich nicht passieren und es ist ein erheblicher Datenschutz-Fauxpas, aber dort arbeiten hald auch nur Menschen...


Otilie1 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 11:03

muss ich auch machen, da stehen Diagnosen wie Hirnhautentzündung und bösartige Neubildung der Haut und eine Herzkrankheit ?????

Thomas Richter  10.05.2025, 11:04
@Otilie1

ja gut, dann scheint es echt ein Fehler zu sein. Du wüsstest es ja, wenn du Meningitis hattest oder einen Herzfehler.

Frag mal deine Eltern vielleicht auch, vielleicht waren sie mit dir als Kind bei den entsprechenden Ärzten.

Otilie1 
Beitragsersteller
 10.05.2025, 11:05
@Thomas Richter

ich bin Rentnerin, da wird der Kinderarzt wohl keine Rolle mehr spielen 😁😁😁

Thomas Richter  10.05.2025, 11:07
@Otilie1

Ja, da hast du recht. Aber vielleicht sind manche Diagnosen ja auch schon 50 Jahre alt und es gab früher irgendwann mal einen Arztbesuch, z.B. wegen Meningitis. Hättest nur Kopfweh haben brauchen und z.B. einen Zeckenstich und die genannten Ärzte sind schon seit 30 Jahren in der Rente.

Aber trotzdem komisch.