einzelhandel unfreundliche kunden warum?
ich bin w, 18 jahre und arbeite im einzelhandel an der kasse auf minijob basis. ich bekomme so schlechte laune von den unfreundlichen kunden. warum kann man nicht mal nett sein und hallo sagen oder danke ? wenn ich etwas gefragt werde und sage weiß ich leider nicht bitte fragen sie an der info, verdrehen die kunden die augen und sagen nicht mal danke. Mir ist auch aufgefallen um so älter die kunden, um so unfreundlicher.
4 Antworten
Hallo mss0709!
Ich kenne das bei uns in der Gegend. Kunden wie Personal sind wortkarg/mundfaul.
Ich quatsche alle Leute an bzw. vermehrt Weibchen, aber bin stets freundlich. Das "guten" Tag oder "Hallo", "auf Wiedersehen" oder "Tschüss" gehören für mich genauso zum Repertoire wie das "Bitte" und "Danke". Gelächelt wird meinerseits auch immer.
Da ich dies in 99,999 % der Fälle initiiere, kommt dann erst daraufhin etwas zurück und die steife Situation wird gelockert.
Allerdings habe ich festgestellt, dass die meisten Weibchen dann gleich pampig sind, wenn man freundich ist und "Hallo" sagt. Dann wird gleich wieder unterstellt, dass man etwas möchte, belästigt oder böse Absichten hat. Die meisten Weibchen überschätzen sich. Klar schwingt bei mir als Single immer diese Option mit, aber an erster Stelle steht immer der Anstand. Mir egal, ob da ein Typ, ein Weibchen, ein junger oder alter Mensch an der Kasse abkassiert. Ein nettes Wort, hier und da ein Lob, eine Ermutigung oder Danksagung tut immer gut.
Ich beobachte Menschen sehr genau und setze dann kleine Taten um, die Großes bewirken. Und schon lächelt Personal oder ist gut drauf. Einmal DANKE sagen, cool sein, Personal verstehen und neutral agieren, dann passt alles.
Und wenn einmal Kunden "dumm" sind, dann zeige ich, wie man es richtig anständig macht. Da kein Mensch perfekt ist und Fehler passieren können, sehe ich auch dies entspannt. Da muss ich vor Ort kein Drama machen.
Mit der Partnerschaft hat es nicht geklappt. War öfters bei der Bäcker-Azubine oder bei der jungen Mitarbeiterin im Lebensmittelhandel, hat aber nichts gebracht.
Vielleicht ziehe ich ins Ausland, werfe einer Frau einen Stein hin und schon bin ich verheiratet. Bei uns ist das zu umständlich, dauert viel zu lange und ist kompliziert. Zumal es gar nicht mehr um relevante Eigenschaften und Werte geht. Aber, die ist ein anderes Thema.
Und, wer zu mir unfreundlich, arrogant etc. war, der wird extra übertrieben begrüßt oder im Beisein von anderen Mitarbeitern schön erzogen. Da habe ich schon so meine Tricks. Durch den Beruf kenne ich sehr viele Menschen, Vorgesetzte, Chefs usw.
Und wenn du 18 und weiblich bist, wirst du bestimmt oft nett angesprochen.
Ich spreche "alle" Weibchen gleichberechtigt seriös und höflich an.
Ich hatte schon einmal ein Date mit einer Mitarbeiterin, aber es hätte eh nicht geklappt, da das nette junge Mädel schon zwei Kinder hat. Zwar noch jung (1 und 2 Jahre), aber wenn sich schon ein Mädel schwängern lässt und der Typ auch nicht so toll ist, dann sagt es viel aus.
ist zwar richtig, aber Erfolg gibt Recht. Und den hat der Antwortende offenbar bei Frauen und Mädchen. Er kann es sich ja sogar leisten Frauen mit Kleinkindern nicht zu nehmen.
Ist andersrum genau so
Bei uns sagt nie irgendein Kassierer "Hallo" oder "Schönen Tag noch" oder sonstwas
Von Kunden kann man das halt nicht verlangen und als Mitarbeiter muss man da drüber stehen. Andersrum finde ich sieht es aber anders aus.
Es gibt Menschen, die möchten einfach nur einen Job haben, vielleicht als Kassiererin. Und es gibt gute Kassiererinnen.
Der Unterschied zwischen einer "guten Kassiererin" und einer "einfach nur Kassiererin" ist nicht die Geschwindigkeit, mit der sie Produkte scannt. Es ist nicht das Lächeln, das sie aufsetzt, wenn der Vorgesetzte vorbeigeht. Und es ist auch nicht das Wissen, wo welcher Artikel im Regal steht. Der Unterschied liegt in der Haltung.
Eine gute Kassiererin weiß, dass sie mehr ist als eine Zahl im Dienstplan. Sie versteht, dass jeder Kunde, der vor ihr steht, eine Begegnung ist, auch wenn sie nur 30 Sekunden dauert. Sie ist aufmerksam, präsent, freundlich, ohne sich zu verstellen. Nicht, weil sie muss. Sondern weil sie weiß: Ich bestimme die Stimmung, nicht der Kunde.
Eine "einfach nur Kassiererin" ist körperlich anwesend, aber innerlich abwesend. Sie sieht in den Menschen vor sich keine Menschen, sondern Nummern, Mühe, Belastung. Ihre Freundlichkeit hängt von der Laune des Kunden ab. Ihre Haltung ist reaktiv, nicht souverän. Sie gibt ihre Verantwortung ab, noch bevor der Arbeitstag begonnen hat.
Die gute Kassiererin hat verstanden, dass sie keine Marionette ist, sondern Gastgeberin. Sie bringt Ruhe in Hektik, Verlässlichkeit in Stress, einen Moment Würde in eine anonyme Routine. Und manchmal reicht ein einziger freundlicher Satz, ein ehrlicher Blick, um einem Menschen den Tag zu retten, ohne dass er es je sagt. Der Unterschied liegt nicht in der Technik. Er liegt im Bewusstsein.
Eine gute Kassiererin wartet nicht auf Anerkennung. Sie braucht keinen Applaus, keine Komplimente, keine Sonderbehandlung. Sie macht einfach ihren Job – aber auf eine Art, die den Unterschied macht. Leise. Klar. Mit Haltung. Sie weiß, dass es nicht immer leichte Tage gibt. Dass Menschen kommen, die ihren Frust abladen. Die ungeduldig sind, unhöflich oder unachtsam. Aber sie lässt sich davon nicht mitreißen. Weil sie nicht in Reaktion lebt, sondern aus innerer Entscheidung heraus. Ihre Freundlichkeit ist nicht wankelmütig. Sie ist nicht davon abhängig, ob der Kunde gut gelaunt ist. Sie entscheidet sich jeden Tag neu: Ich bleibe bei mir. Und das macht sie spürbar, selbst wenn es keiner benennt. Kunden merken es, auch wenn sie nichts sagen. Kolleginnen merken es. Selbst die Leitung merkt es, irgendwann. Denn wer eine gute Kassiererin ist, bringt mehr als nur Funktion. Sie bringt Haltung ins Team. Ruhe ins Chaos. Struktur in den Tag. Und das macht sie nicht, weil sie perfekt ist. Sondern weil sie versteht, warum sie da ist. Wer nur einen Job will, denkt: Ich arbeite hier, weil ich Geld brauche. Wer gut ist, denkt: Ich arbeite hier, und mache diesen Ort ein Stück menschlicher. Beides ist legitim. Aber es ist nicht das Gleiche.Die gute Kassiererin achtet auf Details. Nicht aus Kontrolle, sondern aus Fürsorge. Sie merkt, wenn ein Kunde Hilfe braucht, ohne dass er fragt. Sie gibt Kindern freundlich das Wechselgeld in die Hand, nicht lieblos auf den Tresen. Sie antwortet nicht genervt, wenn jemand nach der Toilette fragt. Sie nimmt Menschen ernst – auch wenn sie müde ist. Auch wenn es das 80. Mal ist heute. Nicht, weil sie es muss. Sondern weil sie es kann. Und was dabei oft vergessen wird: Eine gute Kassiererin verändert nicht nur die Stimmung für den Moment. Sie verändert etwas Tieferes. Sie gibt Menschen ein Gefühl von Respekt. Von Würde. Von Wahrgenommenwerden. Und das, in einer Welt, die immer schneller, lauter, kälter wird, ist keine Kleinigkeit. Es ist ein Dienst an etwas Größerem. Sie weiß, dass sie Teil eines größeren Ganzen ist. Dass sie nicht „nur an der Kasse sitzt“, sondern dass sie das Gesicht eines ganzen Unternehmens ist. Die letzte Stimme, die ein Kunde hört. Der letzte Eindruck, den er mitnimmt. Und sie nutzt diese Rolle bewusst. Nicht für sich, sondern für das Ganze. Sie weiß: Ein Kunde, der mit einem schlechten Gefühl geht, kommt nicht wieder. Ein Kunde, der sich gesehen fühlt, obwohl er nicht darum gebeten hat, merkt sich das. Nicht immer bewusst. Aber es bleibt hängen. Und irgendwann kommt er zurück. Nicht wegen der Sonderangebote. Sondern wegen des Gefühls, das er mitgenommen hat. Eine gute Kassiererin ist nicht perfekt. Sie macht Fehler, sie ist auch mal ungeduldig, auch mal müde. Aber sie bleibt ansprechbar. Lernbereit. Echt. Sie versteckt sich nicht hinter der Theke. Sie begegnet. Und das macht den Unterschied. Und vielleicht sieht das nicht jeder. Vielleicht bekommt sie selten Lob. Vielleicht wird sie manchmal übersehen, weil sie eben nicht laut ist. Aber tief im Inneren weiß sie: Ich mache meinen Job gut. Und das genügt. Denn gute Arbeit erkennt man nicht daran, wie sie aussieht, sondern daran, wie sie wirkt.
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Die "einfach nur Kassiererin" bleibt oft, was sie ist: eine Kraft, die gebraucht, aber nicht geschätzt wird. Sie macht ihren Job, weil sie muss, nicht weil sie will. Sie erledigt Aufgaben, denkt aber nicht mit. Sie reagiert auf Anweisungen, übernimmt aber keine Verantwortung. Sie wartet auf Pausen, zählt die Stunden und lebt innerlich im „Feierabend“. Wenn etwas schiefläuft, sind die Kunden schuld, die Kollegen, die Leitung, die Schichtplanung. Ihr Alltag ist geprägt von innerer Distanz, zum Job, zu den Menschen, zu sich selbst. Solche Mitarbeiterinnen werden selten gefördert. Nicht, weil man sie „bestrafen“ will. Sondern weil ihnen das fehlt, was jede Beförderung rechtfertigt: Initiative, Zuverlässigkeit, der Wille, mitzudenken. Und selbst wenn sie lange bleiben, sie wachsen nicht. Sie werden zur Teilzeitkraft mit Dienstjahren, aber ohne Entwicklung. Und irgendwann sind sie erschöpft. Nicht, weil der Job zu hart ist. Sondern weil die Sinnlosigkeit zu schwer wird.
Die gute Kassiererin hingegen wächst, nicht durch Glück, sondern durch Haltung. Am Anfang wirkt sie vielleicht unscheinbar. Kein Showtalent, keine Lautsprecherin. Aber die Vorgesetzten merken schnell: Auf sie kann man sich verlassen. Sie übernimmt Verantwortung, auch wenn es nicht in ihrer Jobbeschreibung steht. Sie behält Ruhe, wo andere klagen. Sie bringt neue Kolleginnen ein, ohne dass man sie darum bittet. Sie kennt ihre Stammkunden mit Namen. Sie sieht, wenn etwas fehlt, bevor jemand es ausspricht. Und genau das bleibt nicht unbemerkt. Führungskräfte suchen nicht die Lauten, sie suchen die Verlässlichen. Die, die wissen, dass jedes Detail zählt. Die mitdenken. Die selbst in stressigen Momenten Haltung zeigen. Eine gute Kassiererin wird zur Teamstütze. Und oft, ohne es geplant zu haben, bekommt sie neue Aufgaben. Mehr Vertrauen. Mehr Verantwortung. Mehr Gehör. Sie wird irgendwann Bereichsleiterin, wenn sie es will. Oder sie übernimmt die Einarbeitung neuer Kräfte. Vielleicht wird sie Marktleiterin oder wechselt ins Büro, in die Logistik, in die Organisation. Vielleicht nutzt sie ihr Wissen, um sich später selbstständig zu machen, als Coach, als Unternehmerin, als Expertin für Kundenerfahrung. Denn gute Kassiererinnen entwickeln mit der Zeit etwas, das über alle Kassen hinausgeht: Menschenkenntnis, Systemblick, Kommunikationsfähigkeit, Führungsreife.
Die Karriere der "einfach nur Kassiererin" verläuft horizontal. Routine, Frust, Erschöpfung. Mindestlohn oder etwas drüber. Ein Leben lang.
Die Karriere der guten Kassiererin verläuft leise vertikal. Langsam, aber stetig. Schritt für Schritt, getragen von innerer Haltung.
Und irgendwann ist der Abstand zwischen beiden Welten riesig.
Nicht, weil die eine Glück hatte, verdient sie jetzt vielleicht fünf- oder zehnmal soviel. Sondern weil sie jeden Tag ein kleines bisschen mehr Verantwortung gewählt hat, während die andere sie abgegeben hat.
Ich denke jeder hat Stress und Schwierigkeiten und ist erschöpft und ja. Viele sind vielleicht auch unfreundlich.
Das Leben ist nicht immer leicht.
Erster Schritt: Frauen nicht Weibchen nennen. So nennt man Tiere, aber nicht Menschen.