Einem Kind wie Grenzen setzen?

11 Antworten

wenn ein kleinkind (1 jahr, nicht meines)
dinge mehrmals hintereinander runterschmeißen möchte

Dann sagt man jedes Mal "nein" und nimmt dem Kind ggf. diese Dinge aus der Hand... zumindest wenn es sich um etwas handelt, was kaputt gehen könnte. Sonst lässt man das Kind einfach machen, kleine Kinder tun sowas gern, um zu erforschen, was dann passiert.

es zum teil lustig findet wenn man zu ihm "nein!" sagt und schimpft

Ernst und geduldig bleiben, irgendwann begreift das Kind das schon.

etwas was es nicht darf, dann erst recht macht

Das Kind will seine Grenzen austesten, das ist völlig normal. Entweder nimmt man das Kind da weg, wo es etwas anstellen will, oder man nimmt ihm die Möglichkeit, indem man Dinge, die nicht für das Kind geeignet sind, weg räumt oder man lässt das Kind, sofern es damit weder sich selbst noch andere gefährdet, einfach weiter "experimentieren".

versucht seine mutter umzustoßen, sie im gesicht zwickt und mit der hand schlagen will

Sowas schauen sich kleine Kinder in der Regel von anderen ab. Da muss man aufpassen, dass man ihnen sowas nicht vorlebt. Und ein deutliches "Nein" sowie die Anmerkung, dass das weh tut, sollte normalerweise reichen.

Ein Kind erlernt Grenzen, wenn es Konsequenzen spürt. Dabei wäre es kontraproduktiv, es zu verletzen - körperlich oder seelisch. Kinder wollen und brauchen Aufmerksamkeit und spielen gerne. Also kann du dich mit ihm liebevoll beschäftigen, wenn es sich angeemssen verhält. Wenn es dich im Gesicht kneift, setze es auf den Boden, sage "Aua", kümmere dich um die schmerzende Stelle und erkläre dem Kind, dass es so lange alleine spielen muss, bis du das Gezwickte versorgt hast. Gehe ins Bad und schmiere irgendeine Salbe drauf. Das ist zwar ein wenig künstlich, aber das Kind sieht so, dass es schlechte Auswirkungen hat andere zu Zwicken.

Wenn ein Kind etwas auf den Boden wirft, muss man aufwändig die Scherben entfernen und staubsaugen. Wieder geht dem Kind dabei Aufmerksamkeit verloren, denn der Erwachsene kann sich in dieser Zeit nicht speziell mit ihm beschäftigen. Es geht dabei nicht darum, dass Kind in ein anderen Zimmer zu verbannen. Schimpfen hilft auch nur sehr begrenzt (das ist ja wiederum Aufmerksamkeit!), sondern man muss dann als Erwachsener zuerst andere wichtige Dinge erledigen. So gehen wir mit uns selbst und andere Erwachsenen auch um: Ich passe beim Frühstück selbst darauf auf nichts vom Tisch zu werfen, weil ich lieber in Ruhe am Tisch sitze und esse, anstatt den Boden zu fegen.

Also: Konsequent sein, sachlich und liebevoll bleiben, nicht mit Aufmerksamkeits-Entzug strafen, aber auch nicht mit wildem Schimpfen "belohnen". Wenn die Konsequenzen unmittelbar mit dem Fehlverhalten zu tun haben, kann ein Kind das begreifen.

Wenn ein 1 jähriges Kind bereits absichtlich Dinge macht, die verboten sind, läuft etwas in der Erziehung deutlich schief. Der Kampf um Aufmerksamkeit ist ein Notsignal des Kindes. Ich würde auf jeden Fall jemand um Rat bitten, der sich professionell damit auskennt. Es gibt Erziehungsberatungsstellen. Man kann im Jugendamt nach Adressen von Kinderpsychologen fragen. Diese Hilfe würde ich auf jeden Fall wärmstens empfehlen, denn die Situation kling ausgesprochen anstrengend - für das Kind und für die Erwachsenen.

"wie verhält man sich richtig wenn ein kleinkind (1 jahr, nicht meines)"

Man macht garnichts oder besser: Man spricht die Erziehungsberechtigten dieses Kindes darauf an. Aber nur ansprechen, einmischen a la "Also ich würde ja...." oder "Ich verlange das du..... eingreifst" wird als übergriffig wahrgenommen und grundheraus abgeblockt.

Falls man auf das Kind aufpassen soll, die ELtern währenddessen abwesend sind, kann man vorab die Eltern um Rat fragen "Wie soll ich reagieren wenn...". Diese Eltern werden einem dann schon sagen was für ein Verhalten sie sich von der Aufsichtsperson wünschen.

Falls man aber nur "Beobachter" der Situation ist, dann hält man sich raus. Die Eltern sind diejenigen die das Kind erziehen oder zurechtweisen oder lenken. Nicht "der außenstehende Beobachter".

"Dinge mehrmals hintereinander herunterschmeißen...."

Völlig normales Verhalten eines Kleinkindes. Ebenso das "einen Gegenstand von sich wegschmeißen und hoffen das ein großer anwesender Mensch einem diesen Gegenstand wieder gibt". Das hat etwas mit der kognitiven und physischen Entwicklung zu tun. Verknüpfungen über Sachzusammenhänge werden erlernt. "Ich lasse etwas los, es fällt runter". "Ich schmeiß etwas weg, dann komme ich nicht mehr dran oder muss schauen wie ich dort hin komme".

Zusätzlich hat es etwas mit der Interaktion mit den anderen anwesenden Lebewesen zu tun. Ein Kleinkind von einem Jahr hat noch nicht viele Möglichkeiten zu interagieren/ sich mitzuteilen.

"zum teil lustig findet wenn man zu ihm "nein!" sagt und schimpftetwas was es nicht darf, dann erst recht macht"

Das Kind entwickelt sich, es lernt grade erst noch im Alltag alles Mögliche: Mimik und Stimmfärbung "zu lesen". Den Unterschied zwischen Ja und Nein. Grenzen. Was passiert wenn entgegen dem "Nein" der Bezugsperson gehandelt wird.

"Umstoßen, zwicken, schlagen":

Das Kind weiß mit den negativen Aspekten solcher Handlungen noch nichts anzufangen. Es übt noch die Grobmotorik und Feinmotorik. Ein einfaches anfassen oder streicheln wollen (das streicheln wird ja auch abgeschaut und dadurch erlernt) kann dadurch leicht in ein zupfen/ pieken/ weh tun / rupfen ausarten. Das ist dann noch ein Versehen, keine aktive bewusste Handlung aus dem Wunsch heraus den Gegenüber zu verletzen.

Kinder in dem Alter testen halt alles aus

dinge mehrmals hintereinander runterschmeißen möchte

klar Regeln setzen die immer gelten was runter geschmissen werden darf und was nicht. z.b. 1 stofftier ist erlaubt - so lernt ads Kind die Schwerkraft spielerisch kennen.
essen, Besteck etc ist NIE erlaubt. Kinder können das mit 1 Jahr auch schon unterscheiden.

es zum teil lustig findet wenn man zu ihm "nein!" sagt und schimpft

naja du wirst dabie halt für das Kind lustig aussehen. Einfach ruhig nein sagen und dann auch das durchziehen - wenn die Gabel die es andauernd runter wirft dann weg ist udn es dann tobt dann weiß es bald dass diese art nein zu sagen nicht lustig ist...

etwas was es nicht darf, dann erst recht macht

na dann gibt es auch Konsequenzen. eben Gabel wegnehmen wenn es die sonst immer runter wirft.
Du wirst in diesem Alter dann VIELE Wutanfälle haben - weil du eben Grenzen setzt und das Kind damit nicht einverstanden ist. Das geht 1-2 Jahre so und dann hat man das schlimmste überstanden ;-)

versucht seine mutter umzustoßen, sie im gesicht zwickt und mit der hand schlagen will

das Kind sieht das als Spiel - auch hier Konsequent nein sagen - zur Not dann einfach aus der Reichweite des Kindes gehen. Viel erklären bringt mit 1 Jahr noch nicht.Die verstehen komplexe Erklärungen noch nicht.
Nein das tut weh - das kannst du schon sagen. viel kompexter aber nicht

unauffaellig15 
Fragesteller
 02.11.2019, 13:26

das ist nicht mein kind, sondern mein cousin.

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Das hört sich noch nach normalem Verhalten an, für ein einjähriges Kind. Sachen ausser Reichweite stellen, beim zwicken und schlagen die Hände runterdrücken, falls gespielt wurde, das Spiel unterbrechen und kurz ins Zimmer, auf die Treppe oder Ecke

Da wachsen Kinder normalerweise raus, sie dürfen nur nicht erreichen was sie wollen, dann macht es auf Dauer keinen Spaß mehr