Wie setzt man Grenzen bei Kleinkindern mit Down-Syndrom?
Ich bin Schulbegleiterin und betreue ein Kleinkind mit Down-Syndrom. Das Kind gehorcht nicht, es läuft weg, ist bockig, will beißen, schlagen, hauen. Mit viel Geduld und lieben Worten klappt es auch nicht. Wie schafft man es bis das Kind gehorcht?
2 Antworten
Dein Job ist nicht die Erziehung dieses Kindes. Dein Job ist es, ihn so gut es geht so zu begleiten, dass ihm die Teilnahme am Schulgeschehen besser gelingt als ohne dich (unter dem Aspekt der größtmöglichen Selbstständigkeit).
Sprich mit den Klassenlehrern über deine Unsicherheit.
Ich habe auch einige Zeit mit Kindern mit Trisomie-21 gearbeitet, u.a auch als Schulbegleiterin. Kinder mit Trisomie-21 haben ihren ganz eigenen Willen und sind oft bockiger als andere Kinder (wie du vielleicht schon gemerkt hast). Ich habe nach einiger Zeit herausgefunden, wodurch "mein" Kind besser gehört hat. Er wollte immer alles selbst entscheiden und hat deshalb nicht gehört, wenn er etwas nicht durfte. Ich habe also versucht ihm so viel Entscheidungsfreiheit zu lassen, wie es geht.
Ein Beispiel: wenn er nach der Pause nicht nach oben in den Unterricht wollte, habe ich gefragt: "möchtest du alleine laufen oder an der Hand?" Wenn er malen sollte im Unterricht und das nicht wollte habe ich gefragt: " möchtest du mit blau oder gelb malen?" So vermittelst du dem Kind das Gefühl es kann eine eigene Entscheidung treffen, aber muss letztlich dann doch das tun, was es soll und merkt es gar nicht.
Ich hoffe das ist verständlich genug erklärt. Probier es einfach aus. Sonst wünsche ich dir einfach viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Ich habe auch 1 Jahr gebraucht, bis er einigermaßen auf mich gehört hat und selbst dann ab und zu nicht. Kinder mit Down-Syndrom haben einfach einen besonderen Dickkopf:D LG