Ehrverletzung im Familienbereich?
Wie ist das eigentlich, wenn man in einer E-mail von einem Familienmitglied auf das Ärgste beschimpft und beleidigt wird mit ehrverletzenden Ausdrücken - könnte das eine juristische Dimension haben, WENN man diese suchen würde - oder ist in der engeren Familie einfach alles erlaubt?
4 Antworten
Es ist definitiv nicht alles erlaubt, nur weil man eine Familie ist.
Aber. Anwälte und schlimmstensfalls Gerichtsverfahren sind schweineteuer. Das würde ich mir 200 Mal überlegen, bevor ich da irgendwas in diese Richtung unternehme.
Und du weißt nie vorher, wie diese Dinge ausgehen. Ich weiß ja nicht, wie der Kontext aussieht.
Darf ich mal fragen, wie alt du bist?
Alt genug und zu finden, so etwas hat mir noch nie jemand entgegengeworfen. Es geht nicht um ein rasches Reagieren, aber es gibt Sachen, die sind nicht mehr ohne Weiteres geeignet zum Durchwinken, abgesehen davon, dass es sonst wieder passieren könnte und die Ehre und Würde verletzt ist - verbal mit Füßen getreten.
Bin ja selbst kein Jurist. Aber der Kontext zählt definitiv.
https://www.anwalt.org/beleidigung/#Versuchte_Beleidigung_Ist_eine_solche_strafbar
Scroll mal nach ganz unten in der Tabelle sind ein paar Beispiele aufgelistet. Es ist halt wohl so, dass die Grenze zur Meinungsfreiheit da oft ganz unterschiedliche Interpretationen zulässt.
Ja..."Depp" und "Ziege"...sind eine noch harmlose Kategorie, aber es gibt andere und vielleicht spielt auch die Menge der Ausdrücke eine Rolle. Ich wollte mit meiner Frage wissen, ob die engere Familie auf dem Gebiet der verbalen Beleidigung ein rechtsfreier Raum ist (dass sie es in Sachen körperlicher Gewalt nicht ist, ist Allgemeinwissen) - ist sie nicht. Natürlich - dort werden Sachen toleriert und geschluckt, die anderswo undenkbar wären - aber was, wenn jemand nicht mehr bereit dazu ist?...aber ich habe nun genügend Antworten.
Vor dem Gesetz sind alle gleich, so auch deine Familienmitglieder.
Würdest du etwa denken, dass ein Mord innerhalb der Familie ungestraft bleibt?
Wahrscheinlich nicht. Die meisten Strafdelikte sind übrigens aus familiär-freundschaftlichem Grund.
Gleich verhält es sich auch mit ehrverletzenden Ausdrücken - die darfst du juristisch aufarbeiten lassen, egal von wem sie stammen mögen.
LG und schönen Tag
In der Familie wird es eher eingestellt.
Eher, muss aber nicht.
Ich weiß davon, dass Eltern ihre Kinder nicht physisch oder verbal verletzen dürfen. Da schreitet dann das Jugendamt ein. Kommt eben drauf an, ob Deine Eltern Dich verletzen oder Du ein Kind bist.
Bei Brüdern distanzier Dich doch einfach. Mach Dir eine neue Mailadresse und dann hast Du Ruhe.
So einfach ist das nicht - sei die Familie noch so klein...man ist nicht allein und es betrifft andere mit, wo es einem leid tun würde.
Deine innere Einstellung betrifft nur einen einzigen Menschen: Dich selbst! Da musst Du noch Umdenken lernen! Wenn andere mit Dir ein Problem haben, dann haben nur diese Menschen ein Problem - Du nicht! Bleib also bei Dir! Sollten sich dann diese Menschen von Dir abwenden, dann sind diese zu bedauern - nicht Du Dich selbst. Wenn es Streit geben sollte, dreh Dich um und geh. Das musst Du Dir mit 21 nicht geben!
Man kann auch von Menschen beleidigt werden, von denen man sich schon längst distanziert hat...aber ich seh' schon, du hast hast eine Tendenz zur ironischen Ebene.
...dann bist du ein paar Probleme los - und auch viele Begleiter, denn du gehst deinen Weg allein, wenn du als Schwuler deine Persönlichkeit entfaltest und zu dir selbst stehst. Und doch ist es der einzige Weg zu einem authentischen Leben und der Chance, die Menschen zu finden, mit denen es passt - nicht nur oberflächlich nettinetti und Wirklichkeit überhaupt nicht, sondern richtig. Und die zu suchen, lohnt es sich, Risiken einzugehen. Siehst du - ich habe auch schon was gelernt. Nur hat das mit meinem Beleidigungsfall wenig zu tun, von dem ich wissen wollte, ob er eine juristischen Wert hätte, wollte man ihn suchen oder ob eine Familie nach innen prinzipiell funktioniert wie ein Müllschlucker. Die Antworten habe ich bekommen. Ob du die Hilfreichste gegeben hast, weiß ich allerdings noch nicht mit Bestimmtheit.
Hey - Du bist total auf dem richtigen Weg! Das meine ich voll ernst. Denn Du lernst ja - hast gelernt. Richtig: Freunde können in diesem Fall eine Familie ersetzen, welche Du ja gar nicht wirklich hast. Denn Familienmitglieder - Du hast es erkannt - sollten nicht nettinetti sein! Das wäre Amerikanisch und oberflächlich. Braucht absolut keiner! Freunde hingegen akzeptieren Dich wie Du bist - weil Du DU bist und keine Marionette. Also musst Du nur akzeptieren, dass Deine "Familie" bald aus Freunden besteht und eben nicht aus eigen Fleisch und Blut. Dann darf man auch homosexuell sein. Wenn Dein eigen Fleisch und Blut Dich ablehnt, dann haben die eben noch Nichts gelernt - gar nichts! Wenn sie sich dann lieber von Dir trennen, hast Du nichts verloren - so blöd das klingt. Leute, die mir nicht gut tun, brauche ich nicht in meinem Leben. Ja - das ist absolut traurig! Das stimmt. Aber empfinden Deine Eltern es nicht auch als traurig? Nein - scheinbar nicht.
Es ist ein Lernprozess. Auch ich habe mich von meinen Eltern getrennt. Nicht, weil ich muslimisch bin, sondern weil es auch bei uns Deutschen oft Vorschriften gibt, die ich absolut nicht akzeptiere.
Ob Du mir die hilfreichste Antwort gibst, ist mir tatsächlich egal. Ich bin nicht hier, um Punkte zu sammeln, sondern so Leute wie Dich aufzubauen.
Das ist lieb von dir...aber habe ich gesagt, dass ich aufgebaut werden möchte? Fühle mich recht stabil im Moment. Und mit ende fünzig wär's schon schön, mal auf dem richtigen Weg zu sein.
"Dann darf man auch homosexuell sein"...tja, darf man nicht überall - hier in D schon, aber das ist ein anderes Thema. Familie ist schon eine wichtiges Band - Blut ist dicker als Wasser. Mit nettinetti meinte ich eher "Freunde" - manno, wie mich das inzwischen nervt, sowas - da verzichte ich! Man darf halt keine Angst davor haben, Phasen des wirklichen Alleinseins zu durchlaufen. Aber mit der besten Freundin zu Kaffe und Kuchen treffe ich mich nicht mehr, wenn sie sich ansonsten ein paar Respektlosigkeiten geleistet hat - auch ist das ein bisschen fad und...ja, nettinetti und ich bin der "gute Zuhörer". Ne, das ist nicht mehr so meins.
Aber nochmals - dein Ton gefällt mir und du gibst dir redlich Mühe.
Hast du Spannungen und Verwerfungen in deiner Herkunft? Von den Eltern trennen, so richtig konsequent, das ist massiv und will gut überlegt sein.
Ich glaube, der Kontext hat keinen Einfluss auf die Ehrverletzung als solche - ein Verfahren wird einfach eingestellt, aber ...ich wollte hier einfach mal wissen, wie das generell ist - ob in der Familie verbal einfach alles erlaubt ist - und die Antwort habe ich erhalten. Überraschend deutlich sogar.