Dürfen Lehrer im Abitur die Abgabezeit ändern?

3 Antworten

Wenn die 13:30 Uhr Vorgabe zentral ist, müssen sie sich sogar korrigieren.

JennaVan 
Fragesteller
 26.04.2023, 17:36

Aber im Endeffekt haben wir uns doch auf die erste Zeit vorgegeben und uns auch so die Zeit abgeteilt. Ich verstehe nicht, dass die dann die Zeit dann einfach wieder kürzen dürfen. 😅

1
blurryeyes22  26.04.2023, 17:41
@JennaVan

Ja, das ist in der Situation echt ungünstig. Aber sie müssen sich an die allgemeine Vorgabe halten. /:

0

Ich bin immer wieder erschüttert zum einen über die fehlende Rechtssicherheit von Kollegen, zum andern über deren mangelndem Fingerspitzengefühl, das dann in Paragraphenreiterei und Rechthaberei mündet. Da hatte ich schon in meiner eigenen Schulzeit Lehrer, die selten dämlich antworteten, wenn sie nach der bei Anfang einer Klassenarbeit nach der Bearbeitungszeit gefragt wurden: "Schreibt erst einmal, dann werden wir sehen." Damit war der Proband unnütz unter zusätzlichen Druck gesetzt und jeglicher Planungsmöglichkeit beraubt. Wer solche handwerkliche Ungeschicklichkeit begeht, hat vor einer Klasse nichts zu suchen. Jetzt zu dem Abi-Problem.

Natürlich kann ein Lehrer sich verrechnen. Wenn er aber in einer laufende Prüfung zum Nachteil des Prüflings eingreift, hat bei ungünstigem Ausgang der Betroffene beste Aussichten vor einem Verwaltungsgericht. Ihr Lehrer war einfach dämlich, und dazu kann auch ein überzogener Paragraphenfetischismus zählen. Aber so traurig ist ist, möglichweise darf er das?

Ein intelligenter Lehrer hätte es stillschweigend bei 14.00 Uhr belassen, denn die 30 zusätzlichen Minuten hätten keinem Prüfling geschadet. Doch mein alter Schulleiter sagte es frei heraus: In der Schulaufsicht sitzen keine Pädagogen, sondern Formalisten. Ob diese kleine Zeitunstimmigkeit bei einer stringenten Überprüfung des Prüfungsprotokolls überhaupt bemerkt worden wäre, ist fraglich. Es gilt zum Glück die weise Bestimmung, dass auch ein fehlerhafter Verwaltungsakt so lange gültig ist, bis ein Einspruch dessen Rechtsgültigkeit in Frage stellt. Leider gibt es in unserem Staat viel zu viele beamtete Korinthenkacker, die meinen solche pragmatisch zu korrigierenden Bagatellen würden Rechtssicherheit und Rechtsstaatlichkeit gefährden. Das Gegenteil ist der Fall. Der Lehrer hat - wenn auch aus Versehen - einen Fehler gemacht. Er hat dafür geradezustehen, nicht der Prüfling.

Das ist natürlich ziemlich blöd gelaufen und lässt auch auf eine schlechte Vorbereitung deiner Lehrkräfte schließen.

Allerdings, um euch keinen Vorteil gegenüber anderen Abiturient*innen zu geben, müsst ihr die zentral dafür vorgesehene Zeit einhalten.