Diskutiert ob erbkranke Menschen Kinder zeugen sollten?

7 Antworten

Kommt auf die Krankheit an.

Wer bekannte schwerwiegende Erbkrankheiten hat soll keine Kinder zeugen.

Ist für mich eine Frage der Vernunft und Respekt vor einem Menschen der die Erbkrankheit dann auch ausbaden muss.

Ich würde keinem meiner Kinder eine schwere Erbkrankheit zumuten wollen.

Verbieten kann man es nicht, das ginge auch zu weit. Ein Verbot wäre anmassend und auch nicht durchzusetzen.

Die jüngere Geschichte hat gezeigt zu was für Dramen es führt wenn der Staat bestimmt wer Kinder haben darf..

Sie sollten es nicht ohne eine genetische Beratung. Das ist unstrittig.

Diskutieren kann man aber darüber, ob bzw. in welchen Fällen dies verpflichtend sein darf. Und ich denke, das darf es nicht, schon weil es auch ohne den Vorsatz einer Zeugung dazu kommen kann. Sexverbot oder Abtreibungszwang wird wohl keine ernsthafte Alternative sein.

Für:

  • die möglichen oder wahrscheinlichen Risiken sind den potentiellen Eltern hinreichend bekannt. Sie wissen was auf sie zukommen kann, welche Risiken es birgt, welche Verantwortung es mit sich bringt, welche Hilfsmöglichkeiten/ Ansprechpartner es gibt.

Gegen:

  • die potentiell künftigen Eltern wissen aus eigener Erfahrung (da ihr Körper selbst aktiv betroffen ist, oder weil im nahen familiären Umfeld Leute erlebt wurden bei denen die Erbkrankheit aktiv ist/war) was auf sie zukommen kann. Sie möchten das nich (nochmal) durchstehen. Sie wissen das sie das nicht stemmen können, oder befürchten dies zumindest.

Mir sind beide Situationen bekannt.

In einer Familie war es so das offenbar alle Nachkommen eine bestimmte Erbkrankheit in sich tragen und weitergeben. Doch nur bei den weiblichen Nachkommen besteht die Wahrscheinlichkeit das diese Erbkrankheit aktiv wird im Laufe des Heranwachsens. Jene Familie hatte sowohl Söhne als auch Töchter. Die Töchter waren aktiv betroffen. Der erwachsene Sohn war dabei eine Familie zu gründen und davon überzeugt das Risiko tragen zu wollen.

In einer anderen Familie wars eine andere Erbkrankheit die definitiv weitergegeben wird. Doch "ob" sie irgendwann im Leben aktiv ausbricht ist nicht absehbar. In jener Familie haben sich die meisten Nachkommen der letzten Generation gegen eigene Nachkommen entschieden.

Dann war da noch eine Familie..... Vererbtes Problem mit den Augen. Beide "Kinder" aktiv betroffen, beide daher der Ansicht keine biologischen Kinder zeugen zu wollen.

Der Begriff erbkranke Menschen fällt eigentlich nur im Zusammenhang mit dem deutschen Faschismus. Dort wurden Menschen mit vermuteten Krankheiten zwangsweise sterilisiert oder getötet. Heute darf jeder Mensch zum Glück selber entscheiden ob er Nachkommen haben möchte oder nicht. Das geht niemanden etwas an

Besser nicht. Noch sind die Folgen nicht richtig erforscht, und ein Risiko sollte man da nicht eingehen. Am Meisten hätte wohl das gezeugte Kind darunter zu leiden.