Die Sonne verliert jede Sekunde ca. 4.6 Mio. Tonne an ihr Masse in From von Energie? Was bedeutet dies für uns? Wie reagiert die Erde darauf?

12 Antworten

Kurz: Die Erde bleibt halt nicht in ihrer Bahn.

Das bedeutet für uns, dass ein Teil davon als Strahlung zur Erde gelangt und sich dort in Masse zurückverwandelt.

Der von dir beschriebene Masseverlust der Sonne macht über die gesamte Lebenszeit von 12Mrd Jahre einen derartig geringen Anteil an der Gesamtmasse aus, daß du deren Beitrag zu Stabilität der Planetenbahnen im Sonnensystem getrost vernachlässigen kannst.

Masse Sonne: 2 · 10^30 kg

Masse Erde: 6 · 10^24 kg

Hallo zalambo, 

also zuerst einmal muss ich, so leid es mir tut, Deiner Logik widersprechen. Wenn die Sonne leichter wird, dann sorgt es eben NICHT für ein Wiederherstellen des alten Zustandes, wenn die Masse der Erde auch abnimmt. 

Das kann man sich leicht überlegen, wenn man die Formel für die Schwerkraft zwischen 2 Körpern mal anschaut: 

F = G * m₁ * m₂ / r²

Dabei ist G die Gravitationskonstante, r der Abstand von Erde und Sonne und m₁ und m₂ sind die beiden Massen. 

Das bedeutet aber: Wenn die Masse der Sonne UND die Masse der Erde kleiner wird, wird die Schwerkraft zwischen beiden noch kleiner, als wenn nur eine der beiden Massen abnimmt. 

Obwohl die Annahme, dass die Erde Masse verlieren müsse, um ihre Umlaufbahn stabil zu halten, nicht richtig ist, kann man natürlich trotzdem darüber nachdenken, ob sie an Masse verliert... oder an Masse zunimmt. 

Der Astrophysiker Florian Freistetter hat das hier mal sehr schön vorgerechnet:

http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/03/30/wird-die-erde-durch-meteoriteneinschlaege-im-laufe-der-zeit-immer-schwerer/

Die Erde verliert einerseits Masse, weil einige Gasteilchen der oberen Atmosphäre halt doch in den Weltraum abhauen. Und das ständig. Gleichzeitig gewinnt die Erde aber auch ständig an Masse, weil kosmische Teilchen und Staub herunterfallen. Beide Effekte ergeben Mengen in der Größenordnung von etwa 100 Tonnen am Tag, wobei die Schätzungen recht ungenau sind. 

Im Endeffekt sind aber eben beide Massenveränderungen von derselben Größenordnung, so dass sich beides in etwa aufhebt. 

Florian Freistetter rechnet vor, dass 100 Millionen Tonnen in der Lebensdauer der Erde insgesamt 164 Billionen Tonnen ergeben würde. Er rechnet allerdings auch vor, dass die Erde insgesamt eine Masse hat von 

6.000.000.000.000.000.000.000 beziehungsweise 6 Trilliarden Tonnen. Der Zuwachs durch die Meteoriten aus dem All während ihrer kompletten bisherigen Lebenszeit macht also noch nicht mal 3 Millionstel Prozent aus!

Also selbst, wenn man nicht berücksichtigt, dass sich die beiden Effekte gegenseitig abschwächen, verändert sich die Gesamtmasse der Erde nur im Millionstel Prozentbereich. 

Das gilt in derselben Weise für die Sonne. Die verliert zwar mal eben das Millionenfache, wiegt aber auch das Millionenfache der Erde. 

Kurz: Über den Massenverlust oder - zuwachs brauchen wir uns keine Sorgen machen. 

Grüße

P.S.: Das Thema "Philosophie" mach' ich mal weg. Damit hat die Frage nix zu tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU
MadameAnjelou  28.06.2020, 09:19

Doe Sonne ist nur 330.000 mal schwere als die Erde nicht millionenfach!

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