Derealisation, Realitätsverlust und Ängste?
Hallo zusammen,
ich wende mich hier an Leute die eventuell etwas mit den Begriffen Derealisation/Depersonalisation anfangen können. Seit einigen Tagen geht es mir echt beschissen. Ich befinde mich in einem Zustand der sich richtig unangenehm anfühlt. Angefangen hat das als ich irgendwann angefangen habe mir Gedanken zu machen über die Welt und meine Existenz. Ich habe mich immer weiter reingesteigert und bin jetzt völlig benebelt davon. Ich denke mir ständig das alles unreal ist und das die Welt und meine Existenz ferngesteuert sind. Dann kommen so fragen auf wie: „Warum bin ich auf der Welt“, „Warum bin gerade ich in diesem Körper, in diesem Moment in diesem Zeitalter“. „Warum bin ich der der ich bin und wie kommt es das ich dieses Bewusstsein hab“. Mache ich diese Bewegungen, erzeuge ich diese Gedanken? Usw. - Dann gerate ich in Panik und eine Angst durchströmt meinen Körper. Ich bin dann wie gelähmt und mein Kopf fühlt sich an als würde er brennen. Das geht so weiter bis dann dieselben Fragen sich wiederholen und mir Angst machen. Ich denke plötzlich das nix von alldem was ich erlebe real ist oder ich in einer Art traum bin, völlig neben mir. Dann fang ich an mich und meinen körper anzufassen oder leicht zu kneifen damit ich irgendwie ne Sicherheit habe das ich da bin. Das geht dann teilweise so weit das ich komplett alles in Frage stelle. Ich denke so alles wäre eine Erfundene Realität und wer weiss ob alles so ist wie es scheint. Manchmal wirds besser wenn ich mich ablenke und Videos schaue oder Filme etc. Was mir noch hilft ist der Gedanke „ich denke also bin ich“. Also es ist ja jemand da der das alles hinterfragt...nur dann will ich halt verstehen warum ich? Nur ich erlebe dieses Ich wie es ist und kein anderer. Alles fühlt sich dann taub und verzerrt an bzw. so unecht. Da wird mir schon Ohnmächtig bei solchen Gedanken. Ich verzweifle langsam, weiss auch nicht warum das auf einmal da ist und was ich dagegen tun kann. Eventuell ne Therapie? Hatte schon immer mit Panikattacken und Ängsten zu kämpfen seit meiner Jugend. Bin jetzt 26. Ich hab Angst um meine Engsten und Freunde. Sie wissen noch nix davon. Die schlimmste Vorstellung ist für mich immer wenn ich sogar an ihren Existenzen zweifele. Sind es vielleicht verdrängte Ängste oder Trauma? Hab jetzt erstmal einen Urlaub vor mir wo ich für 2 Wochen wegfliege. Hoffe das ich meine Lebensqualität verbessern kann, da ich die grade einbüße. Komme zu fast gar nix mehr, nur noch im Kopf gefangen. Vermisse die Zeit wo ich mir um sowas keine Gedanken gemacht hab und einfach gelebt habe...kennt das jemand? Hoffe ich stoße auf Hilfe.
2 Antworten
Hey Goodtypo43,
ich selbst hatte sowas noch nicht und ich glaube sowas ist auch sehr selten... Aber ich kann dir gleich sagen: Such dir bitte professionelle Hilfe...
Ich habe schonmal eine Reportage gesehen, wo es um einen Mann ging der sich genau die selben Fragen gestellt hat wie du... Wie jeder weiß gibt es darauf eher nicht so schnell Antworten und man kann sich damit wirklich das Leben wortwörtlich "kaputt" machen...
Wende dich lieber gleich an jemanden bevor es dann zu spät ist... versuch dich auch in erster zeit so abzulenken, dass du wirklich von den Gedanken wegkommst...
Wünsche dir alles Gute!
Lg
Hallo, das, was du beschreibst, kenne ich auch - auch wenn es nicht sehr extrem ist wie bei dir. Bei mir ist es meistens so, wenn ich unter Menschen bin, vor allem wenn ich in der Stadt in einem vollen Geschäft bin. Ich bin dann wie in einer Art Trance und laufe wie ferngesteuert durch den Laden und nehme zwar vieles war, doch gleich ist der Sinneseindruck wieder weg. Es fühlt sich an wie als würde ich neben mir stehen und alles durch eine beschlagene Scheibe beobachten. Wenn ich dann zuhause bin, kann ich mich an nichts mehr wirklich erinnern, also was ich gesehen, gehört habe. Es war, wie als hätte ich einer anderen Person zugeschaut und diese in der Stadt hinter mir gelassen. Ich habe dann halt oft das Gefühl, dass ich nicht in meinem Körper bin und ich stehe neben mir. Dann frage ich mich ständig, wie kann es sein, dass ich hier bin. Ich kann manchmal nicht glauben, dass ich genau der Mensch bin, der ich nun mal bin. Meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich denke über das Universum nach und fühle mich fern von dem Ort, wo ich gerade bin (Klingt für mich selbst gerade sehr seltsam). Ich denke, dass das ganze Leben und die Welt um mich herum nur eine Illusion ist und so weiter. Ich weiß nicht, ob diese Derealisation etwas mit traumatischen Erfahrungen zu tun hat, ich bin schließlich kein Psychologe. Ich selbst hatte bis jetzt in meiner Kindheit sehr viele schlimme und wahrscheinlich traumatische Erfahrungen, die mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin (bin 15). Ich schätze mal, dass für dich (und auch für mich) das beste wäre, wenn man sich eine Psychologen sucht. Mit dem kann man sich unterhalten und vielleicht findet man auch die Ursache dafür. Der Psychologe würde einem auch helfen, damit man mit dieser Situation besser umgehen kann. Eine Sache, die ich dir auch noch empfehlen kann, ist die E-Mail-Beratung von der Nummer gegen Kummer. Das kann einem schon sehr helfen . Ich selbst schreibe viel mit einer Beraterin, weil ich mich nicht traue meinen Vater zu fragen, ob ich zu einer Psychologin gehen kann. Ich erzähle ihr alles, was so in mir vorgeht, weil ich sonst niemanden habe, dem ich es erzählen könnte. Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Liebe Grüße.
Ja, man fühlt sich oft anders und man selbst versteht nicht, warum man so ist und weshalb man sich manchmal eben bekloppt verhält (wie es andere Menschen ausdrücken würden). Ich war auch mal bei einer Psychologin, nachdem meine Mutter gestorben war. Ich habe ihr schon einiges erzählt, aber so tiefgründigere Themen habe ich nie angesprochen, weil ich mich nicht getraut habe. Ich glaube, dass es besser ist, wenn ich auch mal wieder zu einer Psychologin gehe. Liebe Grüße
Ein Problem ist denke ich dieses ständige Grübeln. Und Menschen die ohnehin schon eine ängstliche Natur haben sind eher davon betroffen. Du bist ein starker Mensch! Diese Widrigkeiten überwinden nicht viele. Können gern darüber schreiben wenn du mal dich austauschen möchtest.
Hey,
oh man das tut mir leid für dich! Halt den Kopf hoch. Es ist schwierig ich weiss aber irgendwo habe ich Hoffnung. Es tut auch gut zu wissen das es anderen Menschen ähnlich geht bzw. man auf Verständnis stößt. Ja ich denke ich werde auch Professionelle Hilfe suchen müssen. Vielleicht hilft es ja wirklich