Der NS-Besatzungs-, Eroberungs- und Vernichtungskrieg in der Sowjetunion – systematische Umsetzung der „Lebensraum“- und „Rassen“-Ideologie?

6 Antworten

Um diese Frage zu beantworten, musst du erst einmal herausfinden, was diese "Lebensraum- und Rasse-Ideologie" besagte.

Das wäre der erste Teil deiner Arbeit.

Ich denke, die Ideologie besagte, dass Deutschland Kolonien haben möchte, und da Afrika und Asien schon weitgehend von den Engländern und Franzosen besetzt waren, wollten die Nazis Kolonien vor ihrer Haustüre, in Osteuropa erobern.

Wozu wollten sie Kolonien?

  • Sie wollten dort Lebensmittel holen, um ihre eigene Bevölkerung zu ernähren (= es denen, die schon dort leben wegnehmen)
  • Sie wollten dort Rohstoffe, insbesondere Erdöl und Erdgas, aber auch Eisenerz und Kautschuk plündern ("ölfelder des kaukasus")
  • Sie wollten die Kolonisierten zu "Heloten", also zu Sklaven machen, die keine Rechte haben, wenig Essen bekommen, (nicht bewaffnet sind) und ihnen dienen

Zur Rassenideologie: die besagte, dass die "Arier" (wie sie die nichtjüdischen Deutschen nannten) die "Herrenrasse" sind, die über die anderen, insbesondere die "Slawen" herrschen darf. (das geht wieder in Richtung Sklavenhaltung)

Und die Rassenideologie besagte auch, dass sie alle Juden ermorden möchten.

nun ist es schön, wenn ich dir das erkläre, aber besser wäre es, wenn du Originaltexte finden könntest, die das, was ich hier behaupte belegen. Und ehrlich gesagt weiss ich nicht genau, wo du das finden kannst, aber vielleicht gibt der wiki-Eintrag zu "NS-Rassenideologie" oder "Generalplan Ost" dir unten Quellen an, wo du die Original-Texte findest. (wahrscheinlich kannst du die relevanten Aussagen ziemlich vollständig in Hitlers Rede vom 3.2.1933 finden). https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0109_hrw&object=translation&l=de

In einem zweiten Teil musst du dann schauen, was die Deutschen ab Juni 1941 in Ostpolen und der UdSSR gemacht haben. (Insbesondere solltest du die "Einsatzgruppen" erwähnen, aber eben auch die Rechtlosigkeit der Zivilisten in den von Deutschland eroberten Gebiete, die Tatsache, dass "Volksdeutsche" besser behandelt wurden und die weit verbreitete Sklavenhaltung bzw. Zwangsarbeit.

Und dann kannst du in deiner Schlussfolgerung bewerten, ob es übereinstimmt oder nicht.

Ich vermute, es wird herauskommen, dass es weitgehend übereinstimmt, und dort wo es nicht übereinstimmt, lag es daran, dass die Deutschen nicht in der Lage waren, die entsprechenden Regionen zu besetzen ("Oelfelder des Kaukasus").

Steht ja schon in Mein Kampf. Siehe etwa...

Erst der Zweite Weltkrieg bot Hitler Anlaß und Gelegenheit, auch die letzten Konsequenzen seiner in "Mein Kampf" verkündeten Weltanschauung in Angriff zu nehmen: den Raub- und Vernichtungskrieg gegen die "rassisch minderwertigen" Slawen Osteuropas und die totale Vernichtung des "ewig destruktiven jüdischen Rassekerns".
Wenn Hitler von "rücksichtsloser Germanisierung" sprach, so standen hinter diesen Worten - wie die Praxis des Zweiten Weltkrieges gezeigt hat - sehr konkrete Maßnahmen. Mit einer freien staatlichen Existenz durften die Völker Osteuropas nach ihrer Unterwerfung nicht rechnen. Wer zur "Eindeutschung" nicht taugte, dem war das Schicksal des Arbeitssklaven zugedacht. Nach der Niederlage Polens entwickelte Heinrich Himmler "einige Gedanken über die Behandlung der Fremdvölkischen im Osten", die laut Himmler von Hitler für "sehr gut und richtig" befunden wurden.
"Eine Zusammenfassung nach oben darf es nicht geben, denn nur dadurch, daß wir diesen ganzen Völkerbrei des Generalgouvernements von 15 Millionen und die 8 Millionen der Ostprovinzen auflösen, wird es uns möglich sein, die rassische Siebung durchzuführen, die das Fundament in unseren Erwägungen sein muß, die rassisch Wertvollen aus diesem Brei herauszufischen, nach Deutschland zu tun, um sie dort zu assimilieren ...
Eine grundsätzliche Frage bei der Lösung aller dieser Probleme ist die Schulfrage und damit die Frage der Sichtung und Siebung der Jugend. Für die nichtdeutsche Bevölkerung des Ostens darf es keine höhere Schule geben als die vierklassige Volksschule. Das Ziel dieser Volksschule hat lediglich zu sein:
Einfaches Rechnen bis höchstens 500, Schreiben des Namens, eine Lehre, daß es ein göttliches Gebot ist, den Deutschen gehorsam zu sein und ehrlich, fleißig und brav zu sein. Lesen halte ich nicht für erforderlich.
Außer dieser Schule darf es im Osten überhaupt keine Schulen geben. Eltern, die ihren Kindern von vorneherein eine bessere Schulbildung sowohl in der Volksschule als später auch an einer höheren Schule vermitteln wollen, müssen dazu einen Antrag bei den Höheren SS- und Polizeiführern stellen. Der Antrag wird in erster Linie danach entschieden, ob das Kind rassisch tadellos und unseren Bedingungen entsprechend ist. Erkennen wir ein solches als unser Blut an, so wird den Eltern eröffnet, daß das Kind auf eine Schule nach Deutschland kommt und für Dauer in Deutschland bleibt.
So grausam und tragisch jeder einzelne Fall sein mag, so ist diese Methode, wenn man die bolschewistische Methode der physischen Ausrottung eines Volkes aus innerer Überzeugung als ungermanisch und unmöglich ablehnt, doch die mildeste beste.
Die Eltern dieser Kinder guten Blutes werden vor die Wahl gestellt, entweder das Kind herzugeben - sie werden dann wahrscheinlich keine weiteren Kinder mehr zeugen, so daß die Gefahr, daß dieses Untermenschenvolk des Ostens durch solche Menschen guten Blutes eine für uns gefährliche, da ebenbürtige Führerschicht erhält, erlischt -, oder die Eltern verpflichten sich, nach Deutschland zu gehen und dort loyale Staatsbürger zu werden.    

Quelle: Adolf Hitlers Mein Kampf von Dr. Christian Zentner, 20. Auflage 2009, Seite 164-166.

Ja, diese These stimmt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ziele des Ostfeldzuges waren die Germanisierung des europäischen Teils der Sowjetunion (Gewinnung von Lebensraum). Neben ideologischen Gründen ging es hierbei auch um die Kriegswirtschaft. Die zu erobernden Gebiete Russlands sollten die Ernährung der gesamten Wehrmacht gewährleisten. Dadurch wollte man Versorgungsengpässe des Heeres wie im Ersten Weltkrieg vermeiden. Hierzu waren die Versklavung und die Ausbeutung der russischen Bevölkerung unter bewusster Einrechnung von Millionen Toten vorgesehen. Zudem verlor Hitler Die "jüdische Frage" nie aus dem Auge, erst recht nicht im Osten, denn der Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus wurde stets den Kriegsanstrengungen gleichgesetzt.

Die Idee "Lebensraum im Osten" kam Hitler erst während seines Gefängnisaufenthaltes, als er im Jahre 1924 seinen Leitfaden, das Buch "Mein Kampf" auf einer Schreibmaschine selbst verfasste.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus