Der. Autist. Scheuklappen?

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nicht unbedingt. da gibt es viel zu viele Unterschiede zwischen "Autist sein" .

Hallo:)

Das ist viel zu vereinfacht. Da gibt es große Unterschiede von Autist zu Autist.

Man könnte sagen, dass Autisten die Welt mit einer Art "Scheuklappen" wahrnehmen, aber das ist keine bewusste Entscheidung. Ihr Gehirn verarbeitet Sinneseindrücke und Informationen anders. Anstatt zu verdrängen, filtern sie Reize oft sehr spezifisch. Sie nehmen entweder Details extrem intensiv wahr oder blenden andere Reize aus, um nicht von der Flut an Informationen überwältigt zu werden eben Reizüberflutung.

Es ist also keine Verdrängung im psychologischen Sinne, sondern eine neurologisch bedingte, andere Art der Wahrnehmung und Reizregulierung.

Lg:)

Diese Sichtweise teile ich nicht.

Autisten haben keine "Scheuklappen" , ihr Leben ist sehr geordnet, sie können Humor nicht deuten und nehmen ihn als bare Münze, sie sind zuverlässig, Zahlen und Bücher liegen ihnen gut, Sarkasmus, können sie nicht deuten.

Ihre Talente bestehen in wiederkehrenden Arbeiten, die ihre feste Ordnung haben, alles was aus dem Zeitrahmen fällt, verunsichert sie.

Es können Schwierigkeiten im sozialen Leben auftreten, Zusammensein mit Anderen, überfordert sie oft, daher sind sie eher Einzelgänger.

Alles Gute für Dich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nicht prinzipiell.

Oft ist eher das Gegenteil der Fall. Autisten filtern zu wenig. Und bekommen dadurch zuviel Input auf einmal. Was dann überfordernd sein kann.

Autisten sind aber sehr verschieden. und die Verschiedenen Über oder unterempfindlichkeiten sind verschieden ausgeprägt. Manche Autisten sind dann z.b. unterempfindlich ihren eigenen Körperempfindungen gegenüber und merken dann z.b. nicht das sie auf Toilette müssen. Oder Hunger haben. etc.

In bestimmten Situationen kann durchaus eine allgemeine Unterempfindlichkeit da sein. z.b. Wenn sie sehr stark fokussiert sind. etc.

Autisten können auch streckenweise schwerer zwischen Tasks wechseln. Sich also von der Derzeitigen Aufgabe abzuwenden und auf etwas von Ausserhalb zu reagieren. Kann schwierig sein. Weil das nur Langsam funktioniert. Auch danach wieder in die Aufgabe rein zufinden. Kann schwierig sein. Weil es nur Langsam funktioniert.

Aber wie gesagt. Das ist alles sehr individuell ausgeprägt und lässt nicht wirklich Pauschalaussagen zu.

Das genaue Gegenteil ist sogar eher der Fall.

Das autistische Gehirn neigt dazu eben NICHT alles automatisch zu filtern so wie es sein sollte. KEINER kann alle Eindrücke die der rund um die Uhr wahrnimmt auch wirklich verarbeiten. Daher ist es normal, dass man Dinge zwar zb sieht, aber nicht bewusst angeschaut hat und dann auch nicht darüber nachdenkt.

Beim Autist funktionier der "Auto-Filter" oft nicht. Und daher muss manuell gefiltert werden. Und wie bei allem was nicht automatisch "von selbst" läuft, ist die Fehleranfälligkeit naturgemäß höher.

Das sind aber jetzt auch Dinge, die längst nicht auf ALLE Autisten zutreffen.