Depressionen endgültig heilen?

5 Antworten

Hallo Lieder8843 👋

Das Leben vor der Diagnose wirst du nicht mehr so bekommen. Denn irgendwas hat ja in deinem Leben dazu geführt, dass du diese Stimmungen hast. Es geht bei Depressionen darum, mit den Depressionen und den Phasen weiter zu machen und ein Leben zu leben, dass mit möglichst wenig Phasen auskommt.

Das beste was du für dich machen kannst dabei ist dir professionelle Hilfe zu suchen. Eine Klinik weiter weg ist ein guter Anfang. Denn dadurch hast du mal Abstand zu deinem Umfeld und dem alltäglichen, was deine Depressionen schürt.

Despressionen kann man nicht heilen. Man kann lernen damit umzugehen, ich z.b. leide seit 2012 an Depressionen zusammen mit einer Anorexie also einer Essstörung. Es kam schleichend bei mir, die Essstörung kam zuerst danach die Depressionen. Die waren zwar nicht schlimm aber schon so ausgeprägt, dass ich sie gespürt habe gedanklich und im Alltag. Mein erster Freund hatte schlimmere Depressionen. Bei ihm gab es auch suizidale Gedanken, ich glaube dass auch sein wenig vorhandenes Selbstvertrauen das ganze verstärkt hat. Auch ist das eigene Umfeld wichtig für die Hürdenbewältigung. Wenn du Menschen hast die dich unterstützen, dann ist deine Chance da schneller rauszukommen größer als wenn du nur von Menschen umgeben bist, die sage ich mal dich runter machen und dich in deinem Selbstvertrauen auch nicht unbedingt stärken. Das wirkt sich dann nicht nur negativ auf das hier und jetzt aus sondern auch auf zukünftige Dinge in denen du merkst dass du wieder eine Phase hast.

Du lernst in einer Therapie, wie du aktuell darauf reagieren kannst um wieder raus zukommen und ebenfalls wie du langfristig agieren kannst und Prophylaxe betreiben kannst. Du erhältst also einen Werkzeugkasten, mit Dingen die du machen kannst um die nächste Phase schwächer abklingen zu lassen und rechtzeitig zu reagieren wenn du die Symptome merkst.

Als Zugabe: Ich hab meine Essstörung besiegt, ich bin Symptomfrei seit 2016 und dennoch werde ich das nie wieder los. Ich kenne meine Trigger, Stress in dem Fall, ich bin nicht körperbetont in die Essstörung gerutscht sondern weil ich einen Mist mit Stress anfangen kann und in eine Art Burnout gefallen bin. Die Depressionen sind was anderes. Auch wenn ich nie wirklich so tief drin hing wie andere Menschen, die ich auch schon kennen gelernt hatte, so muss ich doch sagen, dass ich grade auch durch Corona wieder reingerutscht bin.

Was ich dir persönlich empfehlen kann ist Moodgym. Die Seite wurde mir von meiner Ernährungsberaterin empfohlen und die Aufgaben dort und Infos sind auch gut zum mal selber schauen was könnte dahinter stecken und betrachten der eigenen Situation. moodgym - Herzlich Willkommen! Es ersetzt keinen Psychologen oder eine Therapie aber die Wartezeit kann schon lang werden. Auch für Phasen nach deiner ersten Therapie kann das sehr hilfreich sein, ich mache das auch schon seit 2 Jahren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gebe Erfahrungen und Denkanstöße gern weiter :)

Therapie. Begib dich in so viele Psychotherapien wie möglich und versuche das was du dort lernst, anzuwenden. Du bist noch jung, das heißt deine Chancen stehen noch sehr gut, dass du deine Depressionen tatsächlich los werden kannst.

Es haben ja schon andere Nutzer viele Tipps gegeben, ich wollte nur eines hinzufügen: Du hast ja geschrieben, dass du 18 bist. Ich wollte nur hinzufügen, dass es Jugendlichen die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass sie Depressionen in der Pubertät kriegen können. Ich will damit sagen, dass diese depressive Phase vielleicht auch von selbst weggehen könnte, wenn du nicht mehr in der Pubertät bist. Aber ich würde vorsichtshalber noch ein oder zwei Jahre nach Ende der Pubertät warten. Die Pubertät geht vom 14. bis zum 19. Lebensjahr eines Menschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Meines Wissens kann man das nicht endgültig heilen, aber so damit umgehen, dass es einen nicht mehr einschränkt (bitte korrigieren falls es falsch ist)

Nein, wie früher wird es nie, aber man kann lernen damit zu leben.

Lieder8843 
Fragesteller
 19.10.2021, 19:14

Wie kann man denn damit gut leben ?

0
Chrusty02  19.10.2021, 19:19
@Lieder8843

Kennst du das, wenn du einen Horrorfilm guckst und Angst hast einzuschlafen? Ich zB habe panische Angst vor Pennywise.

Die Angst vergeht nicht, aber irgendwann gewöhnt du dich an die Situation und denkst nicht mehr daran.

So ist es zB bei mir, allerdings hatte ich nur ein Burnout. Habe aber noch immer Panikattacken. Auch die sind Teil meines Lebens geworden und ich lebe mit ihnen, wie mit Schluckauf, der Mal kommt und geht.

Ich denke ich bin nicht gut darin das zu erklären, sorry.

Naja, so wie früher wird es nicht, selbst wenn du keine Depression hättest, wäre das Leben anders, denn du wirst erwachsen und änderst dich, du wirst nie wieder so fröhlich und unbeschwert sein, wie ein Kind.

Lg

0