DDR essen?

5 Antworten

Keine Fleischwurst, es muß schon Jagdwurst sein. Das hieß dann Jägerschnitzel und war bei Kindern immer sehr beliebt. Dazu gab es oft Makaroni und Tomatensauce.

Am Besten wird das Gericht, wenn man eine Jagdwurst mit großem Durchmesser hat, damit die Scheiben nicht so klein sind. Hin und wieder bringe ich das sogar heute noch auf dem Tisch, und es schmeckt immer noch allen.

Das Jägerschnitzel führte nach der Wende oft zu Verwirrungen, auf beiden Seiten. Da bestellte ein Gast "aus dem Westen" in Dresden ein Jägerschnitzel und wunderte sich, was er da bekommt. Auf der anderen Seite hörte ich, wie Ossis in Wiesbaden dreimal Jägerschnitzel bestellten, drei Kinder saßen am Tisch. Ich habe dann vorsichtig nachgefragt, ob sie wüßten, was sie bekommen werden. Wußten sie nicht, und die Bestellung konnte noch korrigiert werden.

In der DDR nannte man eine panierte Scheibe Jagdwurst Jägerschnitzel.

Fleischwurst gab es in der DDR damals nicht.

Jein.

Das gab es auch in Westdeutschland. Das ist typische Hausmannskost der 70er.

Als ehemaliger DDR-Bürger kenne ich gebratene Jagdwurst. Das gab es manchmal in der Schulspeisung. Meine Mutter hat Nudeln gekocht und gebraten, Jagdwurst in kleine Stücke geschnitten und gebraten und unter die Nudeln gemischt. Dazu gab es ein Spiegelei und wenn es gerade mal Ketchup zu kaufen gab, wurde da auch Ketchup rübergekippt.

Als Kind war das mein Lieblingsessen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

Es war Jagdwurst, keine Fleischwurst. Die wurde mit Nudeln und Ketchup serviert und "Jägerschnitzel" genannt.