Darf man als Christ in einer abgelegenen Gegend leben?

6 Antworten

Die Hauptmission im Christentum lautet ja, das Christentum durch den hl. Geist zu verbreiten.

Wo genau in den Evangelien steht das als Hauptmission? Die wichtigsten Gebote sind die Liebe zu Gott und den Mitmenschen, Vergebung findet, wer aus Liebe anderen vergibt, und für Gott annehmbar ist, wer aus Liebe anderen, insbesondere jenen, die man am geringsten achtet, insbesondere in Not hilft. Und nichts davon hat mit Missionsarbeit zu tun.

Warum sollte das nicht gehen?

Es kommt auf die eigenen Fähigkeiten und die Art, wie man ist (z. B. introvertiert oder extrovertiert; gerne unter Menschen oder lieber alleine oder in kleinen Kreisen) an und auf die Gaben, die Gott einem gegeben hat. Schlimmer wäre, etwas aus Zwang zu machen, dass man von Gott her gar nicht machen soll...

Bei der Beerdigung meiner Oma hat der Prediger gesagt, dass sie eine stille Beterin war. Es kann gut sein, dass die Gebete von "stillen Beterinnen und Betern" mehr bewirken als das Handeln von Missionaren, die zu vielen Menschen Kontakt haben.

Jesus hat nicht gesagt, dass alle sofort in die Mission gehen sollen, sondern dass wir für "Arbeiter für die Ernte" beten sollen:

  • "Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!" (Lukas 10,2)

Hallo Puzzlestueck,

Natürlich darf man als Christ in einer abgelegenen Gegend wohnen. Nur sollte man bedenken, dass man einen längeren Weg braucht für die alltäglichen Dinge, wie z.B.einkaufen, Arztbesuche usw.

Was das predigen betrifft, man kann auch Briefe schreiben oder ein Telefonat führen. Es gibt ja viele Christen die bettlägrig sind oder nicht mehr gut laufen können, diese predigen auch auf diese Weise. Nur das Zusammenkommen mit den anderen Mitchristen darf man nicht aufgeben. In Hebräer 10 Vers 24 und 25 heißt es:

"Auch lasst uns aufeinander achten und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen. Und geben wir unser Zusammenkommen nicht auf,wie manche es sich angewöhnt haben, sondern machen wir uns gegenseitig Mut, und das umso mehr, je näher ihr den Tag herankommen seht."

Viele Grüße!!


telemann2000  26.08.2023, 08:16

Paulus warnte in diesem Kapitel davor, das Zusammenkommen mit dem Herrn Jesus Christus aufzugeben. Lies mal den Zusammenhang:

Denn wenn wir vorsätzlich weitersündigen, nachdem uns Gott die Wahrheit hat erkennen lassen, verwerfen wir das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann. Dann bleibt nur noch das furchtbare Warten auf das Gericht und das wütende Feuer, das alle Gottesverächter verschlingen wird.

Hebräer 10:26‭-‬27 BIBEL.HEUTE

https://bible.com/de/bible/877/heb.10.26-27.BIBEL.HEUTE

Beachte hier die Wortwahl des Paulus. Er gebraucht den Begriff 'Denn' welcher deutlich anzeigt, dass hier mit dem Zusammenkommen der Gläubige und sein Herr Christus gemeint ist - das Haupt des Leibes

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Natürlich darf man das. Nicht jedem Christen ist es gegeben, tolle missionarische Gespräche mit Nichtchristen zu führen. Es gibt Leute, die sich auf andere Weise besser ausdrücken können als im persönlichen Austausch (ich gehöre auch zu denen ;).

Ein abgeschiedenes Leben im Einklang mit der Natur ist sicherlich nicht verkehrt.

Glauben kann man nicht nur marktschreierisch verbreiten, sondern auch, indem man seinen Glauben lebt und andere damit inspiriert. Eremiten, darunter auch christliche, leben bewusst einsam und abgeschieden. Sie führen damit eine der ältesten Formen gottgeweihten Lebens, quasi eine Urform des Mönchtums.