Darf ein Facharzt den Hausarzt über den Gesundheitszustand informieren (ohne Überweisung)?

8 Antworten

Rein rechtlich darf er das natürlich nicht, steht auch irgendwo in §§83,88 SGB V.

Meist sichert er sich jedoch bereits im Erhebungsbogen gleich bei der ersten Behandlung ab, wo nach Hausarzt gefragt wird und auch das Einverständnis zur Weitergabe erklärt wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 20 Jahren Leiter einer Rechtsanwaltskanzlei.

Sicher dass du auf dem Erstaufnahmebogen nicht angegeben hast "Mein Hausarzt ist ..." und angekreuzt hast "Befunde dürfen weitergegeben werden"?

Ansonsten tatsächlich; nein nicht erlaubt , du müsstest aber schon einen echten Schaden davon haben, um da rechtlich was machen zu können

Unbewusst461  04.08.2021, 18:56

Vertippt, tut mir leid!

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euphelia 
Fragesteller
 04.08.2021, 19:00

Also irgendein Formular musste ich mal ausfüllen. Die Frage nach dem Hausarzt wurde dabei nicht gestellt. Den Namen hat er persönlich, mündlich erfragt. Ob die Frage, ob die Befunde weitergereicht werden dürfen, darin erfasst war, weiß ich nicht mehr.

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euphelia 
Fragesteller
 04.08.2021, 19:06
@Unbewusst461

Danke für den Hinweis. Aber ganz ehrlich diesen Facharzt möchte ich nicht nochmal sehen und die Praxis auch nicht nochmal betreten, dafür gibt es Gründe, aber das gehört jetzt natürlich nicht hierher. Ich frage tatsächlich nur aus Interesse.

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Unbewusst461  04.08.2021, 19:08
@euphelia

Ja, wenn man sich bei einem Arzt nicht wohl fühlt, sofort wechseln. Dafür geht es um zu viel.

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Nimmst du am sogenannten Hausarztmodell teil, dann werden die Facharztberichte ja an den Hausarzt geschickt. Was per se ja nicht schlecht ist.

Übrigens wirst du das Einverständnis beim FA wohl gegeben (und dann vergessen) haben ;)

Hier mal etwas interessantes zu dieser Thematik. Bitte auch Fall 3 und 4 betrachten!

Weitergabe ärztlicher Befunde

Hierbei erfuhr ich, dass er den Bericht auch an den Hausarzt geschickt hat.

Woher wusste er, wer dein Hausarzt ist?

Hast du bei der Angabe deines Hausarztes evtl. unbemerkt auf einem Fragebogen der Daten- und Befundweitergabe zugestimmt. Oder war die Freigabe in der Datneschutzerklärung "versteckt"?

Er hat mich dahingehend nie nach meinem Einverständnis gefragt und ich habe ihn auch nie von der Schweigepflicht entbunden.

Wenn das Nachweisbar so ist, dann durfte er die Ergebnisse nicht weiterleiten.

Ist schon komisch. Eigentlich machen Ärzte das nicht, ohne Überweisung bekommt der Hausarzt auch keinen Befund. Normalerweise unterschreibt man bei jedem Arzt einen Datenschutzbogen.