Darf der Lehrer "Arschlöcher" zu seiner Klasse sagen?
Wir hatten in der 7. Klasse mal bei einer Lehrerin Musikunterricht und in der einen Stunde mussten wir alle vor der Klasse singen. Einer aus unserer Klasse fiel es sehr schwer vor der Klasse zu singen, weshalb sie anfing zu weinen. Daraufhin brach die Lehrerin es ab und sagte zu uns:" Was seid ihr denn für eine Klasse, dass man sich nicht mal traut vor euch zu singen? Ihr seid echt solche Arschlöcher." Danach war es ganz still in der Klasse und sie machte mit dem Unterricht weiter.
Wie steht ihr dazu? Darf die Lehrerin sowas sagen? Und wie reagiert man am besten auf sowas?
Und nur zur Info...niemand hat sie ausgelacht. Ich habe auch nach dem Unzerricht mit ihr geredet und sie meinte, dass es ihr generell schwer fällt vor Leuten zu singen. Und ich habe mir von mehrern bestätigen lassen, dass diese Lehrerin das auch schon in meiner Parallelklasse zu denen gesagt hat.
3 Antworten
Wie man darauf am besten reagiert?
Indem man die Klappe hält und mal darüber nachdenkt, ob sich die anderen Klassenkameraden wirklich so verhalten dass man sie so bezeichnen könnte, wenn einem als Lehrer mal der Kragen platzt.
Denn höchstwahrscheinlich hat die Mitschülerinnen der Lehrerin sehr leid getan, und sie hat vermutet dass diese Verzweiflung und das Weinen aus der Tatsache resultieren, dass sich die anderen Mitschüler ihr gegenüber verhalten haben wie die Axt im Walde.
Tja, und aufgrund dieser wilden Vermutung hat sie die gesamte Klasse als Arschlöcher bezeichnet, ohne zu wissen ob der Schülerin das Singen an sich nur unangenehm war.
Und nur mal so am Rande; Beleidigung ist laut dem deutschen Gesetz verboten und strafbar.
Nein, so was sollte sie nicht sagen. Denken darf man alles, sagen nicht.
Aber ne seltsame Klasse müsst Ihr ja schon gewesen sein, wenn es so aus der Lehrerin rausplatzt.
Weißt Du, seit Jahren beobachte ich ein "Phänomen": je weniger Erziehungs'gewalt' den Eltern zugestanden wird und je freier die Kids aufwachsen dürfen/müssen, desto respektloser verhaltet ihr euch in eurem Umfeld und habt nie gelernt mit Autoritätspersonen umzugehen.
Selbst in den etwas größeren Grundschulen ist es so, dass Lehrer/innen zusätzliches Unterrichtspersonal brauchen, weil die Kinder sonst auf den Tischen tanzen.
Mein Sohn (8) ist ein intelligentes, aber auch provokantes Kind. Nach Rücksprache mit seiner völlig verzweifelten Lehrerin machte ich ihr den Vorschlag, dass sie meinen Sohn einmal ermahnen und ihm (bei weiterem Fehlverhalten) ohne " Gnade" Strafarbeit geben soll. Siehe da, nach der dritten Strafarbeit in Folge klappt es im Unterricht wesentlich besser. So gut, dass das Strafsystem wieder in seiner ganzen Klasse eingeführt wurde :-D
Lange Rede kurzer Sinn:
Jeder weiß, dass Schüler keine Engel sind und ich bin der Überzeugung, dass ihr eure Lehrerin zu diesem Verhalten provoziert habt. Als Lehrkraft sollte man sich zu so etwas nicht hinreißen lassen, aber menschlich gesehen hab ich volles Verständnis für eine verbale Entgleisung.