Chefin sieht meinen Fleiß nicht, was tun?
Hallo liebe Community,
ich bin derzeit echt demotiviert und suche ein wenig Rat.
Meine Chefin hatte mir mündlich zu Beginn meines befristeten Arbeitsverhältnisses klar und deutlich suggeriert, dass sie großes Interesse hat, dass ich ein fester Bestandteil der Firma werde (sie hat Festvertrag erwähnt).
Es haben mit mir bestimmt 3-4 andere angefangen und haben letztes Jahr Dezember einen unbefristeten Vertrag bekommen... außer ich.
Und nein, es liegt nicht an meiner Arbeitsweise usw. ich bin sehr fleißig und alle meine Kollegen können es bestätigen, dass ich schon viel geleistet habe.
Im Gespräch meinte meine Chefin meine Arbeit sei "EXZELLENT" gerade in meinem Fachgebiet CAD.
Jedoch würden ihr meine Krankheitstage Sorge bereiten, weil sie angeblich ein "Muster" aufweisen...(ich konnte ihr aber genau belegen woran es lag... Autounfall, Mandelentzündung, Impfungen gegen COVID (wo sie uns selber hingedrängt hat)..)
Quasi Dinge, für die ich nicht wirklich was kann und wer krank ist, der ist nun mal krank...
Daraufhin meinte sie sie würde meinen Vertrag ein Jahr verlängern und mir etwas mehr Bruttogehalt geben... ich solle den "Turbo" aufsetzen.. wow.. was für eine Aussage.
Ich habe bereits nach 2 Monaten SCHULUNGEN gegeben für 15 Leute, obwohl ichb noch keine Erfahrung darin habe... alle waren begeistert davon. Diverse Hilfestellungen geschrieben, Guidelines und und und... keine Ahnung was ich noch tun soll.
Ihre Aussage hat mich derartig demotiviert, dass ich beim Abteilungsdurchlauf(den sie übrigens versäumt hat, weil sie mich unbedingt in meinem Fachgebiet ausnutzen wollte) total lari fari arbeite und mir kaum noch Mühe gebe..
Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen sollte? Sollte ich mich umschauen und jemanden suchen, der meine Arbeit mehr schätzt? Ich habe große Sorge, wie es hier weitergehen soll und meine Unsicherheit desbezüglich bringt mich um..
Ich liebe das Arbeitsklima hier und die Kollegen, aber was bringt es mir wenn ich irgendwann Haus & Kinder plane?
7 Antworten
Deine Chefin sprach ja von exzellenter Arbeit, die du da ablieferst. Sie sieht also sehr wohl was du leistest und schätzt dies.
Nun wollten es unglückliche Umstände, dass du eben offenbar ziemlich viele Fehlstunden durch Unfall und Krankheit hattest.
Du selber weisst, dass dies nun eine Häufung war, die sonst nicht der Regel entspricht, wie oft du sonst krank wirst. Sie aber, weiss dies nicht und machte dich darauf aufmerksam, dass die Firma zwar Wert auf qualitativ gute und effiziente Arbeit legt aber ihr noch wichtiger ist, dass es wenig Ausfälle gibt.
In dem Punkt bildet diese Firma auch keine all zu grosse Ausnahme. Denn das ist für viele Geschäfte ein sehr wichtiges Kriterium, ob jemand übernommen wird oder eben nicht.
Wäre sie nicht so sehr zufrieden gewesen mit deiner Arbeit, hättest du keine zweite Chance bekommen, dich darin zu verbessern oder eben zu zeigen, dass dies letztes Jahr nur eine Ausnahme war, du ansonsten gesund bist und viel weniger fehlst.
Von daher, wenn es dir sonst gefällt, du dich wohl fühlst im Team und deinem Aufgabenbereich, dann gib weiterhin Gas.
Denn eigentlich bekamst du ein grosses Lob über und eben auch andere Firmen reagieren so, wenn ein Mitarbeiter oft durch Krankheiten, Unfälle viele Absenzen hat.
Hättest du schon Jahre dort gearbeitet und kaum mal gefehlt, wäre dieses Jahr mit den vielen Ausfällen nicht ins Gewicht gefallen. Aber du hast halt nun unglücklicher Weise grad angefangen und wirst dies nun unter Beweis stellen müssen, dass du sonst kaum mal krank bist.
Ja ,sehe das Positive. Du wirst geschätzt.
Und eben langjährige Mitarbeiter die mal ein Jahr mit vielen Absenzen haben, kennen sie eben und wissen, dass dies nun eine Ausnahme ist.
Vermutlich ist sie die Personalchefin und sieht halt diesen Punkt mehr, als was der Einzelne leistet. Da ist sie auf den direkten Chef angewiesen, von den einzelnen Mitarbeitern.
Und da bekamst du eine top Qualifikation, so dass sie dir einen weiteren Vertrag machte.
Wichtig ist doch das Arbeitsklima und die direkte Wertschätzung. Du wirst also sicher übernommen das nächste Jahr. Es sei denn, du hättest wieder sehr viele Ausfälle. Wovon ja nicht auszugehen ist.
Auch gilt zu bedenken, wenn du es nun schleifen lässt, würde sich das auf dein Arbeitszeugnis auswirken. Nur schon darum sollte man stets sein Bestes geben.
Weil am Ende tust du das für ich ganz alleine, denn es ist deine Eintrittskarte für interessante, lukrative Jobangebote in der Zukunft.
Ich meine momentan während der Corona Phase haben wir etliche Ausfälle, ich eingeschlossen hatte es auch schon.
Trotzdem halte ich die Stellung hier :D hoffentlich bemerkt sie das und kommt auf mich zu.
Sie meinte auch während des Gesprächs: Vielleicht überlege ich es mir auch anders und komme im Februar bereits auf Sie zu .. :D es sei nur so ein "Gefühl"
Um so wichtiger ist es, dass du deine volle Leistung zeigst. Denn du fühlst dich ja wohl im Team und mit deinen Aufgaben.
Ich arbeitete stets bis zum letzten Tag voll durch. Auch wenn ich gekündigt hatte.
Es ging mir dabei um top Referenzen und Arbeitszeugnisse, die mich stets weiter brachten.
Von daher, egal wie es kommt, du tust das für dich und deinen weiteren Weg. Es braucht manchmal diesen inneren Stolz, alles was man macht korrekt fertig zu machen.
Es gibt einen Punkt im Zeugnis, der läuft unter Belastbarkeit. Lässt du es nun schleifen, wirst du darin bestimmt Abstriche in Kauf nehmen müssen.
Diese Punkte verschenkst du dir doch nicht einfach so, oder ?
Ziehst du dein Teil nun gewohnt brillant durch dann gewinnst du auf allen Ebenen auch was deine Selbstachtung anbelangt.
Zwar darf einem etwas kurz wurmen oder weh tun, nur dann muss man sofort seine Wunden lecken und aufstehen und erst recht zeigen, was man alles drauf hat.
Dem Ganzen sagt man, mentale Stärke, die man stets etwas trainieren sollte. Um nie einfach die Flinte ins Korn zu werfen, sondern taktisch geschickt den eigenen Rückzug oder Angriff zu planen.
Lieben Dank für deine Worte! Das motiviert ungemein. Genau diese Motivation fehlt mir hier manchmal, deswegen war ich etwas antriebsarm..
Leider spiegelt sich das auch manchmal im Arbeitsklima wider, wenn Arbeitskollegen so super entspannt ihre Arbeit machen (entspannt = richtig langsam :D)
Lieben Dank für den Stern und dir viel Erfolg, denn du bist auf einem guten Weg auch wenn du grad einen leichten Dämpfer erhalten hast.
Alles Gute dir und stets viel Erfolg auf deinem engagierten Weg.
Lieben Dank an dich für die Hilfe und den guten Rat! :)
Du hast das Problem, weil du ein Mensch bist, der sich mit seinen Kollegen*innen harmonisch verbunden fühlen will, auch wenn du betont Eigenleistung hervorbringst.
Deine Chefin ist das Gegenteil. Sie hat keinen persönlichen Bezug zu ihren Mitarbeitern*innen. Sie hat nur berechnet, was du ihrem Unternehmen in deinen Krankheitstagen gekostet hast, mehr interessiert sie nicht!
Und deshalb leidest du unter dieser Missachtung, weil du sie endlich enttarnt hast.
Übrigens arbeiten hunderttausende Frauen für männliche Chefs unbewusst auch so, als ob diese ihre geliebten Väter wären. Und wenn sie zum Beispiel plötzlich wegrationalisiert werden, finden sie sich zunächst einmal in einer psychosomatischen Klinik wieder.
Also DARFST du dir nun in aller Ruhe andere Unternehmen suchen, schreibst viele Bewerbungen, machst ein paar Vorstellungsgespräche, hörst dir die Angebote an und entscheidest dich selbst - lässt dich nicht überreden - ab wann und bei wem arbeiten möchtest.
Vielleicht solltest du vorher für den neuen Arbeitgeber noch eine Fortbildung machen - frage nach - und dann keinen befristeten Arbeitsvertrag mehr annehmen. Schließlich gibt es ja immer eine Probezeit und Kündigungsmöglichkeiten.
Mega Antwort! Den Aspekt hatte ich noch gar nicht bedacht. Wahrscheinlich habe ich das eher unterbewusst gemacht.
Zur Psychosomatischen Klinik wirds wohl nicht kommen :D aber hab mir schon andere Jobangebote angehört. Bedarf ist auf jeden Fall da!
Mein direkter Vorgesetzter meint ich dürfe mir frei nehmen, es sei denn ich bewerbe mich woanders :D (war witzig, weil es stimmte)
Nach maximal 2 Jahren darf sie keinen befristeten Vertrag mehr ausstellen, dann geht das automatisch in einen unbefristeten über…
wenn es dir dort gut gefällt und du mit den Kollegen gut zurecht kommst, halte durch
Das ist mein Problem dabei! Es macht mega viel Spaß, aber dem entgegen spricht sie mit ihren Theorien über "Krankheitsmuster"... was stimmt mit dieser Frau nicht.
Sie beutet Dich aus. Warum? Weil Du es zulässt. Du wirst Dich „bewegen“ müssen. Sorry -.-
Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen sollte?
Entweder solltest du dringend die Kurve bekommen oder dir zeitnah was neues suchen.
Denn so wie du dich jetzt verhälst, verspielst du den guten Eindruck deiner vorherigen Leistung, riskierst ein viel schelchteres Arbeitszeugnis und hinterlässt auch keinen guten Eindruck. Und das nicht nur in deinem Fachgebiet, sondern in vielen verschiedenen Abteilungen, die nun ggf. alle negativ von dir und deiner Arbeitsweise berichten werden.
Ist doch klar, die Chefin sieht deine vielen Fehlzeiten und die sind nie gut, egal woher sie kommen. Gerade da man ja viel erzählen kann, ob es stimmt und du beispielsweise wirklich so krank warst, dass du nicht arbeiten konntest, weiß man nie als Chef.
Von daher wäre das nun deine Chance weiterhin gut zu arbeiten, zu versuchen die Fehlzeiten gering zu halten und eben besonders motiviert zu wirken, aber genau diese Chance verspielst du nun gerade.
Zumal sie dir ja immerhin ein wenig, schon mit mehr Gehalt, entgegen gekommen war um dich zu motivieren.
Und wenn du "irgendwann" Kinder planst, dann sollte es doch nicht auf dieses eine Jahr ankommen, wenn du dich da sonst wirklich wohl gefühlt hast. Anders sähe es aus, wenn du dieses Jahr noch welche zeugen willst, dann wäre die Jobunsicherheit natürlich ein Problem.
Wie gesagt, setzt sich sehr zeitnah hin und entschiede dich, ob du gehst oder bleibst. Aber wenn du bleibst, dann kneif die Pobacken zusammen und zieh das ordentlich durch. Denn sonst verspielst du dir nicht nur die Übernahme danach, sondern falls du doch bleibst ggf. auch über Jahre Gehaltserhöhungen, weil man ja nicht weiß ob du wieder so Leistungseinbußen haben wirst. Immerhin zeigst du aktuell nur, aus Sicher der Firma, dass du nicht konstant gut arbeiten kannst oder willst, egal was von beiden, schlecht für die Firma.
Es ist ja nicht so als würde ich meine Arbeit in der angegebenen Zeit nicht schaffen, ich könnte es einfach noch schneller, aber ich machs nicht :D oder gebe mein Wissen nur bedacht weiter.
Alle sehen dass ich meine Arbeit ordentlich erledige und wissen es zu schätzen. Meine Kollegen hätten also nichts negatives zu berichten :)
Das klingt sehr danach als wöllte die dir nicht sagen, dass sie dich nicht festanstellen will. Getreu dem Motto: Wer will findet Wege, wer nicht will Gründe....
Vielen Dank für die rasche Antwort!
Was wäre dein Ratschlag dabei?
Ja vielleicht sehe ich viele Dinge zu negativ... ich hatte jedenfalls das Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein.
Langjährige Mitarbeiter dürfen fehlen etc. nur wenn ich einmal durch eigentlich sehr deutliche Gründe fehle, dann werden mir die Ohren langgezogen :D
Das Problem ist dabei, dass sie nicht mal genau weiß, was ich alles geleistet habe. Definitiv hat mein direkter Vorgesetzter ihr alles mitgeteilt, aber er ist begeistert von meiner Arbeit und überhäuft mich mit Lob :D