Cello ohne Stimmgerät stimmen...?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo belli9!

Eigentlich sollte man als Streicher nach 6 Jahren ein so gutes Gehör haben, dass man seine Quinten stimmen kann. Du intonierst doch Deine gegriffenen Töne auch und hörst, ob sie richtig sind. Aber es gibt da diesen Trick mit dem Flageolet. Dein A musst Du natürlich nach einer Stimmgabel oder nach einem Klavier o.ä. stimmen. Wenn Du auf der D-Saite ein a als Flageolet greifst, dann klingt ein a aber eine Oktave höher. Das a kannst Du mit Deiner A-Saite vergleichen, und so stimmen, dass eine reine Oktave klingt. Dann stimmt Deine D-Saite. Und so kannst Du weiter nach unten gehen.

Das geht übrigens deshalb, weil die Flageolets reine Obertöne sind, also reine Quinten ergeben, die sich durch Verschieben des Fingers nicht verstimmen, sondern höchstens verschwinden.

Gruß Friedemann

belli9 
Fragesteller
 07.10.2013, 19:01

Vielen Dank! =)

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du hast verschiedene Möglichkeiten, dein Cello zu stimmen. Wenn du die Quinten nicht gut hören kannst, kannst du auch mit Flageolett - Tönen stimmen. Dann spielst du z.B. auf der A-Saite des Flageolett-A, das eine Oktave höher ist, als die lehre Saite und auf der D-Saite spielst du den 1.Finger in der 4. Lage (das gleiche A) auch als Flageolett. Du musst dann die D-Saite so stimmen, das die beiden A's genau gleich klingen. Das machst du dann auch mit dem Ton D bei der D-&G-Saite und mit dem G bei der G-&C-Saite.

Beim Orchester würde ich dir raten, dass du dein Cello schon vorher so stimmst, dass die Saiten untereinander stimmen, sodass du wenn du z.B. etwas zu tief bist einfach alles Saiten etwas höher machen kannst. Das machen die meisten so...

belli9 
Fragesteller
 07.10.2013, 19:00

Ja, stimmt =) Vielen Dank!

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belli9 
Fragesteller
 08.10.2013, 18:51

Aber das A auf der D-Saite greif ich ja nicht immer exakt am gleichen "Platz"...

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Es kann manchmal in der Tat schwierig sein, die leeren Quinten gut zu hören. Vor allem hört man immer weniger, je länger man an seinem Instrument rumprobiert. Das sind ja so feine Abstufungen – da macht selbst ein erfahrenes Ohr irgendwann schlapp. Das ist normal – passiert mir auch hin und wieder.

Aber ein Tip von mir, den ich sehr hilfreich finde:

Man stimmt ja immer sein Instrument von oben nach unten also fängst du mit a und d also leere Quinte an. Dann legst du beim Spielen den Finger ganz oben an den Sattel auf die tiefere Saite – ans Ende der Saite beim Wirbelkasten. Der Ton wird dadurch minimal höher, weil du die Saite ja verkürzt. Und diesen Unterschied nimmt man ganz gut wahr. Du kannst so von einem groben Halbtonschritt minimal abstufen, bis du die für dich richtige Tonhöhe der Saite erreicht hast. Und dann stimmst du so mit den Feinstimmern nach, dass du das Ergebnis bekommst, das du erhalten hast, als du den Finger auf der Saite hattest.

Ich hoffe, du hast verstanden, was ich meine. Aber dieser Trick ist oft etwas zuverlässiger, als das Flageolett, denn das Flageolett ist grundsätzlich etwas tief im Vergleich zur leeren Saite.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium klassische Musik Cello
belli9 
Fragesteller
 09.10.2013, 15:17

Ja, ich glaub das hat mir mein Lehrer schon mal gezeigt... Aber was ist, wenn die Saite sowieso schon zu tief ist? =)

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Kunsttier  11.10.2013, 11:55
@belli9

Wenn die tiefere Saite zu tief ist und du den Finger an den Sattel legst, wird die Quint sauberer klingen. Das kannst du dann mit den Feinstimmern nachregeln. Wenn sie zu hoch ist, wirst du eher eine Reibung hören. Im Übrigen hilft es nicht nur, allein die Töne oder das Intervall zu hören, sondern die Schwingungen des Instrumentes wahrzunehmen. Dadurch kannst du dich der sauberen Stimmung nochmal viel genauer annähern.

Es gibt ja auch vollständig taube Musiker, die allein durch die Schwingungen einschätzen können, ob ein Ton oder Intervall sauber ist.

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Hi,

ich spiele jetzt Geige aber sogar meine Lehrerin nimmt am morgen ein Stimmgerät (Mittags Nachstimmen macht sie nach Gehör). Das ist keine Schande.

Bei uns im Orchester spielt immer der Pianist die Töne und alle stimmen nach, frag doch einfach ob die das machen können.

Und frag mal die anderen Cellisten wie die es gelernt haben, wie gesagt, das ist keine Schande.

Einfach weiter probieren und mit Stimmgerät korrigieren.

Viel Glück ;-)

belli9 
Fragesteller
 07.10.2013, 19:03

Danke =)

Im Orchester ist es halt so, dass die erste Geige das A gibt und dann stimmen der Reihe nach die Bässe, dann die Celli, dann die Bratschen, die Geigen usw. =) Ich weiß nicht, ob der Pianist das sonst so macht, die erste Probe war nur für die Streicher, und ich bin erst seit diesem Jahr dabei... =)

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